Der Anschluss darf nicht verpasst werden

Zur gestern erstmals ausgestrahlten SWR-Reportage „Anschluss verpasst“ erklärt Matthias Gastel, Mitglied des Deutschen Bundestages aus dem Wahlkreis Nürtingen und bahnpolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:

Die Dokumentation zeigt die vielen Baustellen bei der Deutschen Bahn und in der deutschen Bahnpolitik. Wenn deutlich mehr Fahrgäste für die Züge im Regional- und Fernverkehr gewonnen werden sollen, muss nach-haltig mehr in eine bessere Infrastruktur investiert, eine Pünktlichkeitsstrategie angegangen und der Servicegedanke konsequent verfolgt werden.

Jahrzehntelang wurde zu wenig in die Infrastruktur investiert. Dadurch sind die Züge heute auf manchen Strecken länger unterwegs als in früheren Zeiten. Und sehr viele Bahnhöfe sind durch mangelnde Barrierefreiheit und optisch wenig ansprechende Erscheinungen nicht auf dem Stand der Zeit. In diesem Zusammenhang ist es ein Skandal, dass sich die Deutsche Bahn weigert, Qualitätsstandards zu akzeptieren. Die Gebühren für die Nutzung der Bahnhöfe werden auf die Ticketpreise um-gelegt. Aber dafür gibt es keine definierten Gegenleistungen (nähere Informationen finden Sie hier: http://www.matthias-gastel.de/db-drueckt-sich-vor-qualitaetsstandards-an-bahnhoefen/#.Vg0SzU3snIU).

Der Bund ist gefordert, zuverlässig mehr Geld für die Schiene aufzuwenden. Dann muss er allerdings auch sicherstellen, dass die Mittel dorthin fließen, wo sie für den Erhalt der Infrastruktur und die Schließung von Engpässen im Netz notwendig sind. Die Deutsche Bahn wiederum muss an ihrem Service arbeiten. Dass WLAN in den ICE noch immer nicht zuverlässig funktioniert, ist erbärmlich1. Und auch bei der Bordgastronomie gibt es erheblichen Nachholbedarf. Viel zu oft fällt diese in Teilen oder vollständig aus.

„Die Bahn kann sich positiv vom Auto, dem Fernbus und sogar dem Flugzeug abheben. Dafür muss sie aber ihre Vorteile in Sachen Pünktlichkeit und Service konsequent ausspielen. Dann kann sie zum attraktivsten Verkehrsmittel werden und Fahrgäste gewinnen. Es braucht entsprechende Konzepte bei der Deutschen Bahn AG und die entsprechende Wertschätzung seitens der Politik“, so Matthias Gastel abschließend.

PM

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