Verspätete Züge in der Region: Verlässliche Anschlusssicherung zwischen Bahn und Bus notwendig!

Leider kommen S-Bahnen und Regionalzüge in der Region Stuttgart immer häufiger nicht pünktlich. Für viele Reisende stellt sich bei Verspätungen von einigen Minuten oft die entscheidende Frage: Wartet der Bus? Bekomme ich meinen Anschluss? Das Thema Anschlusssicherung beschäftigt mich seit 30 Jahren. Doch noch nie war dieses Thema angesichts vieler verspäteter Züge so prekär wie jetzt. Leider muss festgestellt werden: Die Branche hat noch immer keine praktisch funktionierende Lösung. Fahrgäste aus leicht verspäteten Zügen werden bei Bedarf an Weiterfahrt mit einem Bus weit überwiegend sich selber überlassen. Ein Trauerspiel!

Die schlechte Performance auf der Schiene macht das Thema nochmal besonders drängend. Immer mehr Fahrgäste verpassen ihre Anschlüsse, weil Busse nicht auf leicht verspätete Bahnen warten, da es hierfür keine Kommunikation zwischen Bahn und Bus (auch nicht zwischen Bus und Bus) und schon gar keine konkreten Anweisungen an die Busfahrer*innen gibt. Erforderlich ist, dass Busfahrerinnen und Busfahrer klare Anweisungen erhalten, ob sie auf Fahrgäste aus verspäteten Zügen warten oder des eigenen Fahrplans wegen besser pünktlich abfahren sollen.

Ich hatte in den letzten Tagen mehrfach Kontakt zu den Stuttgarter Straßenbahnen (SSB) und zu Busunternehmen in der Region. Selbst ein Busunternehmen, das zur Deutschen Bahn gehört, musste einräumen, dass keine Kommunikation zwischen S-Bahn Stuttgart (von DB betrieben) und DB-Bussen besteht. Man werde dies jedoch ändern und sei dabei, „dass die Drucker die Anschlüsse der S-Bahn erhalten“. Ein anderes Busunternehmen teilte mir mit, dass es keinerlei Informationen über verspätete Regionalzüge oder S-Bahnen erhalten würde und es ein grundsätzliches Problem im VVS darstellen würde, dass man bis heute noch kein System habe, das zuverlässig notwendige Anschlüsse aufzeigt. Auch der ständige Wechsel durch den vorgegebenen Wettbewerb bei den Busbetreibern ließe eine Funkverbindung, die zwischen den Bussen eines Unternehmens möglich wäre, nicht zu. Der VVS, mit dem ich ebenfalls erneut Kontakt aufgenommen habe, sagte en Nachhaken zu, um zu klären, wie der „Stand der Arbeiten zur Anschlusssicherung“ sei. Zudem stehe ich in Kontakt mit dem Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), der mir gegenüber von einer „unzureichenden organisatorischen Abstimmung“ sprach.

Im Interesse zuverlässiger Reiseketten für die Fahrgäste braucht es einen Standard, der von allen Bahn- und Busunternehmen verpflichtend angewandt wird.

 

PM Büro Matthias Gastel, MdB

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