Demokratie erinnern: Historisch-politische Identitätsbildung im deutschen Südwesten

In der Buchreihe „Schriften zur politischen Landeskunde Baden-Württembergs“ jetzt erschienen: Demokratie erinnern  – Historisch-politische Identitätsbildung im deutschen Südwesten

Bei der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg (LpB) ist jetzt das neue Buch „Demokratie erinnern“ erschienen. Namhafte Autorinnen und Autoren widmen sich auf 302 Seiten der Demokratieerinnerung im deutschen Südwesten. Mit ihren Beiträgen betreten sie in vielerlei Hinsicht Neuland für die Geschichtsschreibung zu Baden-Württemberg und seinen Vorgängerländern.

Der deutsche Südwesten hatte vor allem im 19. Jahrhundert einen verfassungspolitischen Modernisierungsvorsprung. An diese demokratischen Traditionslinien und an die Errungenschaften der Freiheits- und Demokratiebewegungen konnte auf dem Weg zum liberalen und demokratischen Verfassungsstaat angeknüpft werden. Daran zu erinnern und die Entwicklungslinien einer demokratischen Erinnerungskultur herauszuarbeiten, heißt auch, prägende Persönlichkeiten und Ereignisse unserer Demokratiegeschichte erlebbar zu machen. Dies geschieht in diesem Buch mit neun Aufsätzen, die sich unter anderem mit den ersten Verfassungen in Baden (1818) und Württemberg (1819) beschäftigen, mit dem Erinnern an die Revolution von 1848/49 sowie mit den südwestdeutschen Landesverfassungen nach 1945. Gefragt wird zudem nach der Rolle von Frauen in der Erinnerungskultur des Landes oder nach dem Beitrag von NS-Verfolgten im Prozess der Demokratisierung nach 1945.

Dabei wird deutlich: Die Demokratie wurde den Deutschen nicht in die Wiege gelegt. Sie musste in einem langwierigen Prozess mit zahlreichen Brüchen und Kontinuitätslinien erstritten und erkämpft werden. Erinnerung und Gedenken an diese Entwicklung, an die Demokratie und ihre Errungenschaften haben ihre eigene Geschichte. Sie darzustellen heißt auch, die hart umkämpfte, aber letztlich erfolgreiche Etablierung einer demokratischen und freiheitlichen Verfassungsordnung zu würdigen. Darüber hinaus erwächst aus den widerstreitenden Entwicklungen, aus den Gegensätzen und Gefährdungen ein Lernpotenzial, das immer wieder zeigt, wie verletzlich unsere demokratischen Errungenschaften sind.

Herausgegeben wird der neue Band von Prof. Dr. Bernd Braun (Stiftung Reichspräsident-Friedrich-Ebert-Gedenkstätte Heidelberg), Prof. Dr. Frank Engehausen (Universität Heidelberg) sowie Sibylle Thelen und Prof. Dr. Reinhold Weber (beide LpB).

Das Buch erscheint in der LpB-Reihe „Schriften zur politischen Landeskunde Baden-Württembergs“ (Band 53) und kann im Webshop der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg (LpB) zum Preis von 9 Euro zzgl. Versand bestellt werden: www.lpb-bw.de/lk-53-demokratie-erinnern-3650

Darüber hinaus steht es kostenfrei zum Download als E-Book zur Verfügung.

 

PM Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg (LpB)

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