NABU: Rotstift im Naturschutz abgewendet – Aufgabe bleibt gigantisch – NABU-Landesvorsitzender Johannes Enssle begrüßt Ergebnisse der Haushaltsberatungen

„Wir sind erleichtert, dass ein Sparhaushalt im Naturschutz abgewendet wurde und zumindest die dringlichsten Punkte im Doppelhaushalt 2023/2024 verankert werden konnten. Stimmt der Landtag dem Entwurf zu, wird der Naturschutzhaushalt effektiv von derzeit etwa 98 Millionen Euro pro Jahr auf rund 110 Millionen Euro im Jahr 2024 wachsen“, sagt NABU-Landesvorsitzender Johannes Enssle. Besonders hervorzuheben seien dabei die rund vier Millionen Euro für besseren Moorschutz und die etwa 14 Millionen Euro für die dringend benötigte Artenschutzoffensive. „Viele Arten in unserer Feldflur stehen kurz vor dem Aus. Wir hoffen, dass mit der geplanten Artenschutzoffensive auch das dringend benötigte und von uns schon lange geforderte Programm zur Rettung von Feldvögeln, wie Rebhuhn, Kiebitz und Braunkehlchen, umgesetzt wird“, appelliert Enssle.

Es soll jedoch nicht nur in Arten und Lebensräume, sondern auch in junge Menschen investiert werden: „Besonders erfreut bin ich darüber, dass das Angebot für junge Menschen zur Durchführung eines Freiwilligen ökologischen Jahrs (FÖJ) auf insgesamt 476 ausgeweitet werden soll. Auch der Naturschutz leidet an einem akuten Fachkräftemangel. Das FÖJ ist ein wichtiges Standbein, um junge Menschen an den Umwelt- und Naturschutz heranzuführen. Durch dieses Angebot können sie in einer wichtigen Orientierungsphase einen Dienst für Natur und Gesellschaft leisten. Viele FÖJlerinnen und FÖJler bleiben ihr Leben lang ehrenamtlich oder beruflich dem Umwelt- und Naturschutz verbunden“, so der NABU-Landesvorsitzende.

Insgesamt zeigt sich der NABU mit dem Haushaltsentwurf erleichtert. „Wir hatten nach den Ankündigungen von Finanzminister Danyal Bayaz das Schlimmste befürchtet. Mit diesem Entwurf hält die grün-schwarz geführte Landesregierung jedoch ihr Versprechen aus dem Koalitionsvertrag, die Mittel für den Naturschutz im Landeshaushalt weiter substanziell und strukturell zu erhöhen“, sagt Enssle. Ein Wermutstropfen bleibe allerdings: „Zusätzliche Mittel für den Erhalt und die Pflege von Streuobstwiesen gibt es nicht.“ Gerade vor dem Hintergrund des aktuellen Vorfalls der Rodung einer sehr wertvollen Streuobstwiese in der Stadt Bretten im Landkreis Karlsruhe sei das sehr zu bedauern.

 

PM NABU (Naturschutzbund Deutschland), Landesverband Baden-Württemberg e. V.

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