Landesregierung baut Start-up-Förderung weiter aus

„Mit der Kampagne Start-up BW hat die Landesregierung 2017 die gesamte Start-up-Community des Landes vernetzt und gestärkt. Seitdem konnten hunderte Start-ups finanziell unterstützt werden und mehr als 5.000 wurden bei der Entwicklung ihrer Geschäftsmodelle durch Expertinnen und Experten begleitet. Während der Corona-Pandemie konnten wir als einziges Bundesland sehr schnell einen Rettungsschirm für Start-ups aufspannen und so viele vor dem wirtschaftlichen Aus bewahren. Und unsere Gründermotor-Initiative bauen wir konsequent und kontinuierlich aus, um Start-ups aus unseren Hochschulen heraus zu entwickeln“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann am Dienstag (27. September 2022) im Anschluss an den Ministerrat.

„Start-ups tragen wesentlich zur Erneuerung unseres Wirtschaftsstandorts bei. Gerade in Zeiten der Transformation sind wir auf ihre Innovationen angewiesen. Doch die aktuellen Krisen machen auch gerade vor jungen Unternehmen nicht Halt. Die Stimmung in der deutschen Gründerszene hat sich in diesem Jahr deutlich eingetrübt. Energiepreise, Lieferengpässe und zurückhaltende Investoren stellen die Start-ups im Land vor neue Herausforderungen. Umso wichtiger ist es, dass wir sie jetzt weiter unterstützen. Start-ups sind Antreiber für Innovationen und sie sichern unseren Wohlstand von morgen“, so Kretschmann weiter.

Die Landesregierung werde ihre Anstrengungen daher fortsetzen: „Mit Start-up BW leisten wir auch einen Beitrag zur Resilienz des Start-up-Ökosystems Baden-Württemberg. Wir wollen aktiv Zukunft gestalten, indem neue Produkte und Geschäftsmodelle nicht nur Erfolge am Markt erzielen, sondern gesellschaftliche Probleme lösen und zum Gemeinwohl beitragen“, ergänzte Kretschmann.

Laut Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut seien die vergangenen fünf Jahre bei der Start-up-Förderung von zahlreichen Maßnahmen und Erfolgen geprägt gewesen. Daran werde man auch in Zukunft anknüpfen: „Neben Förderprogrammen, Wettbewerben und Vernetzungsangeboten wie dem Gründermotor hat sich vor allem der Start-up BW Summit als zentrale Veranstaltung für Start-ups in Baden-Württemberg und darüber hinaus etabliert. Ich freue mich sehr darauf, die Start-up Community am 30. September nach langer Corona-Pause wieder auf der Messe Stuttgart begrüßen zu dürfen.“ Über 230 Hightech-Start-ups werden sich vor potenziellen Geschäftspartnern und der Öffentlichkeit präsentieren, darunter 20 aus unserem Partnerland Israel. Ich lade alle Gründungsinteressierten herzlich dazu ein, sich jetzt noch kostenlos für den Summit zu registrieren.“ Die Ministerin betonte: „Aber auch auf Bundesebene müssen Start-ups gezielt unterstützt werden – beispielsweise mit besseren steuerlichen Rahmenbedingungen und der Erleichterung von Mitarbeiterkapitalbeteiligungen.“

Wissenschaftsministerin Theresia Bauer sagte: „Baden-Württemberg hat im Bereich Gründung große Schritte nach vorne getan und entwickelt sich zu einem immer attraktiveren Ökosystem für Investor*innen und Innovator*innen. Es ist nun Zeit, für das Startup-LÄND den nächsten Gang im Gründermotor einzulegen, um Innovationsmagnet in Europa zu werden.“ Die Corona-Krise habe einmal mehr deutlich gemacht, wie wichtig eine enge Vernetzung zwischen Wissenschaft und Wirtschaft sei, um auch kurzfristig auf neue Herausforderungen oder sich rasant verändernde Rahmenbedingungen reagieren zu können. „Um zukünftig Forschungsergebnisse aus der Wissenschaft noch schneller in die Anwendung zu bringen und gerade die Gründungsbegeisterung unserer kreativen Köpfe noch besser zu fördern, braucht es passgenaue hochschulübergreifende Konzepte und gezielte Förderformate. Die Aktivitäten und Angebote aus dem Hochschulbereich werden künftig noch intensiver unter der Dachmarke Start-up BW vernetzt und beworben. Wir müssen die Synergieeffekte bestmöglich heben“, sagte Theresia Bauer.

Die Landeskampagne Start-up BW in Zahlen

2017 hat die Landesregierung die Kampagne Start-up BW gestartet. Seitdem wurden neben finanziellen Unterstützungsprogrammen auch zahlreiche Wettbewerbe und Veranstaltungen ins Leben gerufen:

  • In den 14 Start-up BW Landesacceleratoren – den „Olympiastützpunkten“ für erfolgsversprechende Start-ups – wurden seit 2017 rund 3.250 Gründerinnen und Gründer in ihrer unternehmerischen Frühphase intensiv und umfassend betreut.
  • Mit der Frühphasenfinanzierung Start-up BW Pre-Seed konnten rund 190 Start-ups gefördert werden. Das Land hat hierfür Mittel in Höhe von 35 Millionen Euro bereitgestellt. 46 Start-ups haben bereits aufgrund von erfolgreichen Anschlussfinanzierungen ihr Pre-Seed-Geld vollständig zurückgezahlt.
  • Im Rahmen des Corona-Hilfsprogramms für ältere Start-ups – Start-up BW Pro-Tect – wurden weitere etwa 190 krisengeschüttelte Start-ups gefördert.
  • Mit Hilfe der Beratungsgutscheine werden jährlich über 5.000 Gründerinnen, Gründer oder Gründungsteams bei der Entwicklung tragfähiger Geschäftsmodelle durch Expertinnen und Experten intensiv begleitet.
  • 650 innovative Start-ups im Tech-Bereich wurden bisher mit den Innovationsgutscheinen mit einem Gesamtvolumen von knapp 13 Millionen Euro gefördert.
  • Beim Landeswettbewerb Start-up BW Elevator Pitch haben 636 Gründungsteams ihre Ideen bei 41 Vorentscheiden und 5 Finals gepitcht.
  • Im Wettbewerb Start-up BW Local konnten bereits 92 gründungsfreundliche Kommunen im Land ausgezeichnet werden. Das Wettbewerbsformat wurde 2020 von einer renommierten internationalen Jury zu den drei besten Initiativen Europas gekürt.
  • 2019 war der Start-up BW Summit mit rund 5.000 Teilnehmenden die größte eintägige Start-up Veranstaltung deutschlandweit.
  • Mit der Start-up BW Night wurde im Juli 2022 in Stuttgart erstmals ein öffentliches Event für Start-ups erprobt. Mit über 3.000 Besucherinnen und Besuchern war die Night auf Anhieb ein Erfolg.

 

Dass die Maßnahmen Früchte tragen, zeigt sich daran, dass Baden-Württemberg inzwischen bundesweit den vierten Platz unter den Start-up-Standorten belegt.

Enge Partnerschaft von Wirtschaft und Wissenschaft

Mit der Gründermotor-Initiative ist eine enge Partnerschaft zwischen Wirtschaft und Wissenschaft entstanden. Sie verbindet die Ideenkraft der Hochschulen mit dem nachhaltigen Unternehmergeist des Mittelstands. Seit Beginn der Initiative konnten bereits mehr als 700 hochschulnahe Start-up-Projekte und Start-ups in verschiedenen Formaten und Angeboten weiterentwickelt und auf einen erfolgreichen Markteintritt vorbereitet werden.

Mit Unterstützung durch das Land und der Wirtschaft sind mittlerweile drei Viertel aller baden-württembergischen Hochschulen und mehr als 160 Akteure aus Wissenschaft, Wirtschaft und Start-up-Community Partner der Initiative. Als Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Wirtschaft verfolgt der Gründermotor dabei das Ziel, die überregionale Zusammenarbeit in der Gründungsförderung sowohl zwischen den Hochschulen als auch zwischen Wissenschaft, Wirtschaft, Start-up-Community und der Investmentszene weiter zu stärken.

Als Teil der Landeskampagne „Start-up BW“ wird so zukünftig eine Plattform für Gründungen mit europäischer Strahlkraft geschaffen. Um dabei die Innovationskraft vom Bodensee, über die Schwäbische Alb bis hin zum Rhein-Neckar-Raum zu nutzen, wird der Gründermotor im Flächenland Baden-Württemberg neue Wege gehen.

Weiterentwicklung der Gründermotor-Initiative

Um Forschungsergebnisse aus der Wissenschaft noch schneller in die Anwendung zu bringen und gerade die Gründungsbegeisterung der kreativen Köpfe im Land noch besser zu fördern, braucht es geeignete Förderformate für die Zielgruppen. Der enge Dialog und Austausch zwischen Hochschulen, Gründern und Unternehmen führt dazu, dass sie sich stetig weiterentwickeln, wachsen und angepasst werden können:

  • Pre-Start BW-Programm

Mit der Fortsetzung der Förderung von „Pre-Start BW“ unterstützt das Land auch weiterhin Gründungsteams in der sogenannten „Ideation-Phase“ dabei, die Tragfähigkeit ihrer Produkt- oder Geschäftsmodellinnovationen frühzeitig zu validieren – etwa durch den Bau erster Modelle oder bei der Durchführung von Testreihen.

  • Junge Innovatoren

Mit der Verstärkung des Förderprogramms „Junge Innovatoren“ unterstützt das Land Gründungsteams mit ihren innovativen Produktideen oder neuartigen Geschäftsmodellen in der Vor-Gründungsphase. Bisher konnten in dem Programm mehr als 270 Gründungsideen gefördert werden, die heute noch mehrheitlich am Markt tätig sind und zur Innovationskraft von Baden-Württemberg beitragen.

  • Innovationscampus-Vorhaben

Mit dem Ausbau der gründungsbezogenen Strukturen an den Innovationscampus-Vorhaben wie dem Cyber Valley oder der Health&Lilfe Science Alliance, stärkt das Land die Verbindung von exzellenter Forschung und innovativem Gründergeist. So vernetzen sich Unternehmensgründerinnen und -gründer im Forschungsbereich Künstliche Intelligenz im Cyber Valley Start-up-Netzwerk. Die Zahl der Mitglieder ist in den letzten fünf Jahren rasant gestiegen, von den initialen sieben Gründungsmitgliedern Ende 2019 auf 30 Start-ups zwei Jahre später.

PM Staatsministerium Baden-Württemberg

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