Strategiedialog Bauen und Wohnen startet mit Auftaktveranstaltung in Fellbach

„Wir befinden uns in einem umwälzenden ökologischen, sozialen und ökonomischen Transformationsprozess. Im Planen, Bauen und Wohnen verschränken sich diese Themen so stark wie in vielleicht keinem anderen Bereich. Wohnen ist kein Gut wie jedes andere. Boden ist keine Ressource wie jede andere. Bezahlbares, bedarfs- und zeitgemäßes Wohnen sowie innovatives, ökologisches Planen und Bauen sind entscheidende Faktoren, um den sozialen Frieden in unserer Gesellschaft zu sichern, den Wirtschaftsstandort zu stärken und die Klimaziele der Landesregierung zu erreichen“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann zum Auftakt des Strategiedialogs „Bezahlbares Wohnen und innovatives Bauen“ (SDB) heute in Fellbach. 

Mit dem Strategiedialog setze sich die Landesregierung das Ziel, diese Transformation aktiv zu gestalten. Es gehe etwa um die Frage, wie Quartiere in ökologischer und sozialer Hinsicht lebenswerter und bezahlbares und zeitgemäßes Wohnen und Arbeiten verbunden werden könne oder wie man es schaffe, dass Grund und Boden wieder mehr der Gemeinschaft zur Verfügung stehe.

Ein Fokus liege auch auf dem innovativen, insbesondere klimagerechten Bauen. In Deutschland macht das Bauen weit mehr als ein Drittel aller CO2-Emissionen aus. „Wir wollen, dass in Baden-Württemberg mehr Bauten aus bereits Verbautem entstehen, dass das Potenzial des Bestands genutzt wird und dass Klima- und Ressourcenschutz in der Aus- und Weiterbildung aller am Bauen und Planen Beteiligter verankert wird“, betonte Kretschmann.

Der Strategiedialog Bauen und Wohnen ist analog zu den bereits initiierten Strategiedialog-Formaten der Landesregierung auf sieben Jahre angelegt. Er soll unter Koordination des Staatsministeriums und unter Einbeziehung der zuständigen Ministerien alle relevanten Akteure und Verbände vernetzen sowie herausragende Kompetenzen aus den Bereichen Architektur, Planung, Bauwirtschaft, Handwerk, Energie- und Wärmeversorgung, Kreislaufwirtschaft sowie der Vertreterinnen und Vertreter der Beschäftigten und Gewerkschaften, Verwaltung und Wissenschaft zusammenbringen, um Innovationsimpulse für das Planen und Bauen von morgen zu setzen.

Strategiedialoge liefern neue, übergreifende Lösungsansätze

Die Arbeit ist in drei Themensäulen gegliedert:

  • Bezahlbares Wohnen, Quartier, Flächen, Planung (Federführung Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen, MLW),
  • das innovative, insbesondere ökologische Bauen und Sanieren (Federführung MLW)
  • und die Transformation und Digitalisierung der Bauwirtschaft (Federführung Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, WM)

„Das Format des Strategiedialogs ist für unser Land ein richtiger Hebel geworden. Erstens: Es sitzen alle Akteure an einem Tisch. Zweitens: Wir arbeiten in einem kontinuierlichen Prozess. Drittens: Die Strategiedialoge sind auf Umsetzung angelegt. So können wir zentralen Themenfeldern die Kräfte aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft in einem echten Arbeitsformat optimal bündeln und neue, übergreifende Lösungsansätze zu entwickeln“, so Kretschmann.

Bauministerin Nicole Razavi machte deutlich: „Jede Wohnung zählt. Und auch jede gute Idee, wie wir in BW mehr bezahlbaren und zugleich würdevollen Wohnraum schaffen können, zählt. Deshalb freue ich mich, dass wir heute den Strategiedialog in seinem besonderen Format mit allen Partnern und Akteuren gestartet haben, die mit Wohnen und Bauen zu tun haben. Die aktuellen Herausforderungen zeigen uns: Wir müssen Wohnungspolitik neu denken. Ich bin überzeugt davon, dass die Vertiefung des bisherigen Dialogs der Wohnungspolitik im Land zusätzlichen Schub verleiht und erhoffe mir von diesem Format starke Impulse. Der Strategiedialog zeigt, wie wichtig und zentral das Thema für diese Landesregierung ist.“

Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut sagte: „Eine leistungsfähige Bauwirtschaft ist ein Garant für Fortschritt und Wohlstand in unserem Land. Mit dem neuen Strategiedialog gehen wir gemeinsam die großen Herausforderungen unserer Zeit an, die besonders auch die Bauwirtschaft betreffen: die Erreichung der Klimaziele, die Digitalisierung und die Fachkräftesicherung. Wir verhelfen innovativen Technologien zum Durchbruch in der Breite und tragen gleichzeitig dazu bei, dass Planen und Bauen schneller und klimaschonender werden.“

Nach der Auftaktveranstaltung nimmt die Geschäftsstelle „Architektur Nachhaltig Bauen“ aus Architektenkammer Baden-Württemberg (AKBW), Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen e.V. (DGNB) und Bauwirtschaft Baden-Württemberg e. V. ihre Arbeit auf. Sie soll als Koordinator des Strategiedialogs die Akteure vernetzen sowie die operativen Aufgaben und die Sitzungen der Arbeitsgruppen, die im Herbst starten sollen, inhaltlich und administrativ unterstützen.

Fotos der Veranstaltung können unter https://stm.baden-wuerttemberg.de/de/service/mediathek/ heruntergeladen und honorarfrei verwendet werden (Quelle: Staatsministerium Baden-Württemberg).

PM Staatsministerium Baden-Württemberg

 

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