Landesumweltministerin Walker hat heute in Stuttgart eine Studie mehrerer wissenschaftlicher Institute vorgestellt, in der die Klimaschutzziele Baden-Württembergs auf einzelne Sektoren, wie Industrie, Gebäude und Verkehr, heruntergebrochen werden.
Der BUND begrüßt diese überfällige Konkretisierung. Damit wird deutlich, welch herausfordernde Beiträge geleistet werden müssen, um die Klimaschutzziele zu erreichen. Aus Sicht des BUND ist jetzt die Landesregierung gefordert, die Sektorziele gemeinsam mit den notwendigen Maßnahmen im neuen Klimaschutzgesetz zu verankern und so in die Umsetzung zu bringen.
„Politik und Gesellschaft bleibt wenig Handlungsspielraum beim Klimaschutz“
„Die Landesregierung hat gut daran getan, die Ausarbeitung renommierten wissenschaftlichen Instituten zu überlassen. Was die Institute ausgearbeitet haben, zeigt, wie wenig Handlungsspielraum wir als Gesellschaft und die Landespolitik im Speziellen noch haben. Aber der entstandene Katalog der Alternativlosigkeit ist Folge der Versäumnisse der Vergangenheit und Gegenwart,“ betont Sylvia Pilarsky-Grosch, Landesvorsitzende des BUND Baden-Württemberg.
„Die Chancen für die Transformation müssen genutzt werden“
Die Institute setzen unter anderem darauf, dass die Erneuerbaren deutlich schneller ausgebaut werden, dass schnellstmöglich ein Umstieg auf Wärmepumpen stattfindet, dass die Tierhaltung massiv zurückgeht und wir dementsprechend auch weniger tierische Produkte konsumieren und dass zehn Prozent der Emissionen durch natürliche Senken gebunden werden. Die Vorschläge stellen eine immense Herausforderung dar, bieten aus Sicht des BUND auch Chancen. Chancen für eine schnelle Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft hin zu Klimaneutralität mit entsprechenden Wettbewerbsvorteilen. Chancen für die Gesundheit durch gesündere Ernährung. Aber auch Chancen für den Naturschutz. „Zehn Prozent der Emissionen durch Wälder, Wiesen und Moore zu binden ist angesichts zunehmender Trockenheit sehr ambitioniert. Alle drei Landschaftstypen binden aber nur die benötigten Mengen Kohlenstoff, wenn sie möglichst naturnah bewirtschaftet werden. Damit ergibt sich ein Mehrwert für die zweite große Krise unserer Zeit: die Artenkrise. Diese Chancen müssen genutzt werden,“ erwartet die BUND Landesvorsitzende.
„Vorschläge müssen 1 zu 1 umgesetzt und nicht zerredet werden“
Grüne und CDU sind nun gefordert, sich die Vorschläge 1:1 zu eigen zu machen und nicht wie schon so häufig zu zerreden. Das ist die Landesregierung und sind wir als Gesellschaft insgesamt uns und den nachfolgenden Generationen schuldig“, fordert Sylvia Pilarsky-Grosch.
PM Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Landesverband Baden-Württemberg