Die Lage in der Ukraine wird immer verzweifelter: PETA ist als eine der ersten Tierschutzorganisation seit dem 27. Februar mit Helfenden an der polnisch-ukrainischen Grenze sowie in der Ukraine selbst vor Ort. Seit Kriegsbeginn ist es PETA gelungen, fast 700 Tiere aus den Kriegsgebieten zu retten und in verschiedenen polnischen Einrichtungen unterzubringen.
„Die Lage vor Ort war von Beginn an heikel, aber sie wird täglich schwieriger“, so Daniel Cox, Leiter des Kampagnenteams bei PETA, der selbst vor Ort im Einsatz war. „Unter gefährlichen Bedingungen bringen ukrainische Tierschützer in Privathäusern zurückgelassene oder in Tierheimen lebende Hunde und Katzen aus Charkiw, Kiew und anderen Orten nach Lwiw. Dort nehmen wir sie in Empfang. Wir wissen abends nicht, ob wir am nächsten Tag wieder fahren können, oder ob in der Zwischenzeit auch Lwiw angegriffen wurde. Immer wieder erleben wir berührende Schicksale – etwa das der Hündin Mischa, die uns eine ältere Dame weinend anvertraute. Sie hatte sich viele Jahre um die Hundedame gekümmert und wollte sie nun in Sicherheit wissen. Auch das Bild einer zitternden, verängstigten Hundemutter, die sich nichtsdestotrotz schützend über ihre Kinder stellte, ließ uns lange nicht los. Hinter jedem einzelnen geretteten Tier steht ein solch dramatisches Schicksal. Das ist es, was uns den Mut gibt, nicht aufzugeben. Unser größter Respekt gebührt den mutigen Ukrainerinnen und Ukrainern, die im Land geblieben sind, um jetzt jenen zu helfen, um die sich momentan am allerwenigsten gekümmert wird: den Tieren.“
Bis dato konnten 160 Tonnen Tiernahrung mittels einer von PETA aufgebauten Rettungsschleuse ins Land gebracht werden: Im westukrainischen Lwiw eingelagerte Tiernahrung wird von dort über die Schleuse von ukrainischen Tierschützern ins Landesinnere weitertransportiert. Außerdem ist momentan ein Transporter mit 20 Tonnen Tiernahrungsmitteln in die Zentralukraine unterwegs. Weitere 40 Tonnen werden aktuell für die Transporte nach Odessa und das derzeit schwer umkämpfte Charkiw vorbereitet.
Immenses Tierleid im Krieg in der Ukraine: PETA bittet darum, Nachzuchtverbote zu verhängen
Ukrainische Tierschützer berichten von sich rapide verschlechternden Situationen der noch im Land befindlichen Tiere: So stehen vor manchen zerstörten Tierheimen nun russische Panzer, Tiere und Tierschützer wurden erschossen, sogenannte Nutz- und Zootiere sich selbst überlassen. PETA appelliert an die Menschen in der Ukraine, Tiere keinesfalls allein zurückzulassen, oder, wo nicht anders möglich, die Stalltüren zu öffnen. PETA erinnert angesichts der für Mensch und Tier gleichermaßen katastrophalen Situation daran, dass alle gezüchteten Tiere nahezu vollständig auf Menschen angewiesen und von diesen abhängig sind. Jegliches Leid, das Menschen einander antun, trifft die völlig unbeteiligten Tiere also ebenso und oft noch um ein Vielfaches härter. Die Tierrechtsorganisation appelliert daher an die politischen Verantwortlichen, breitflächig Nachzuchtverbote zu verhängen, Kastrationsprogramme zu implementieren und für deren Akzeptanz Aufklärungsarbeit an Schulen zu leisten.
Auf ihrer Website informiert die Organisation über aktuelle Entwicklungen vor Ort und hat zudem einen FAQ-Bereich eingerichtet, der Tierfreunden unter anderem auch eine Orientierung dafür bietet, wie sie selbst am besten helfen können. Zudem hat PETA für Spenden einen „Global Compassion Fund“, der es der Organisation ermöglicht, auch in unvorhergesehenen Situationen und über Landesgrenzen hinweg schnell und effizient für Tiere aktiv zu werden – so wie aktuell in der Ukraine
PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.
PM PETA Deutschland e.V.