Peta fordert Wandel zum bio-veganen Ökolandbau

Am Wochenende deckten Razzien von deutschen und niederländischen Behörden prekäre Zustände in Sammelunterkünften von Angestellten in der Fleischindustrie auf. Neben baurechtlichen und brandschutztechnischen Mängeln wurden in insgesamt sechs Unterkünften an der nordrhein-westfälischen Grenze im Raum Kleve unter anderem Schimmel, Schädlingsbefall und eine fehlende Stromversorgung dokumentiert. Medienberichten zufolge sollen schätzungsweise 2000 Arbeitskräfte aus Rumänien und Bulgarien betroffen sein, die vorrangig in Fleischfabriken in den Niederlanden arbeiten und teils illegal eingeschleust wurden. PETA fordert zum Schutz von Menschen und Tieren den Ausstieg aus der Tierhaltung und den Wandel hin zum bio-veganen Ökolandbau.

„Schon zu Beginn der Corona-Pandemie zeigten ‚Hotspots‘ – beispielsweise die Schlachthöfe von Tönnies – die oft lebensverachtenden Zustände in Unterkünften der Angestellten erneut auf. Die Razzien in Kleve bestätigen nun einmal mehr, dass es in dem perfiden System der Tierausbeutung nicht um das Wohl von Tieren und Menschen, sondern nur um günstige Produktionskosten und maximalen Profit geht“, so Agrarwissenschaftlerin Lisa Kainz, PETAs Fachreferentin für Tiere in der Ernährungsindustrie. „Die Politik muss dringend den Wandel hin zur bio-veganen Ökolandwirtschaft fördern – nur so ist es möglich, nachhaltig gegen die schrecklichen Arbeitsbedingungen, das unvorstellbare Tierleid und die Klimakatastrophe anzugehen.“

PETA weist darauf hin, dass finanzielle Mittel für die Umstrukturierung vorhanden sind: Laut einer Studie fließen jedes Jahr mehr als 13 Milliarden Euro in die Subventionierung der deutschen Tierindustrie – somit müssten die Subventionen laut der Organisation lediglich umgelenkt werden. Mehr als die Hälfte der Landesfläche Deutschlands wird landwirtschaftlich genutzt [1]; der Großteil dieser Fläche als Weideland für sogenannte Nutztiere und für deren Futtermittelanbau. Dabei ist die Herstellung tierischer Produkte enorm ineffizient. Weltweit werden rund 83 Prozent der Agrarflächen für die Herstellung tierischer Produkte aufgewendet. Zugleich liefern sie nur rund 18 Prozent des globalen Kalorienbedarfs. [2]

PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass wir sie essen oder sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.

[1] BMEL (2017): Daten und Fakten. Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft mit Fischerei und Wein- und Gartenbau. Online abrufbar unter: https://www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/DE/Broschueren/Daten-und-Fakten-Landwirtschaft.pdf?__blob=publicationFile&v=8#:~:text=Die%20landwirtschaftlichen%20Betriebe%20in%20Deutschland,und%201%2C2%20%25%20Dauerkulturen. (14.02.2022).
[2] Poore, J./Nemecek, T. (2018): “Reducing food’s environmental impacts through producers and consumers?. In: Science Vol. 360, Issue 6392, pp. 987-992.

Weitere Informationen:

PETA.de/Neuigkeiten/Schlachthoefe-Corona

PM PETA Deutschland e.V.

 

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