Hälfte der baden-württembergischen Schweinebetriebe plant Ausstieg: PETA fordert „Ackerprämie“ von Landwirtschaftsminister Hauk

Der Landesbauernverband veröffentlichte heute eine Pressemitteilung zu einer Umfrage, laut der über 50 Prozent der Befragten aus Baden-Württemberg einen vollständigen oder teilweisen Ausstieg aus der Schweinehaltung planen. Auch mangelnde Perspektiven seien ein Grund. Vor diesem Hintergrund appelliert PETA nun an Landwirtschaftsminister Hauk, eine „Ackerprämie“ einzuführen, die jene Betriebe finanziell unterstützen soll, die auf eine rein pflanzliche Produktion umsteigen.

„Jahrzehntelang haben Teile der Politik sowie Lobbyverbände einen tier-, umwelt-, und menschenverachtenden Kurs gefahren – rein zu Profitzwecken weniger Menschen“, so Agrarwissenschaftlerin Lisa Kainz, Fachreferentin bei PETA. „Der Bau von immer größeren Tierhaltungsbetrieben und die Exportorientierung töten Tiere, zerstören die Umwelt und sind auch angesichts der Krisenzeiten und des sinkenden Fleischkonsums in Deutschland gänzlich falsch. Eine Ackerprämie würde neue Perspektiven in der Landwirtschaft schaffen – und auch der Klimakatastrophe können wir nur mit einer veganen Ernährung nachhaltig entgegentreten.“

PETA weist darauf hin, dass es in den Niederlanden bereits eine Ausstiegsprämie gibt, die Betriebe entlohnt, die sich neu orientieren, um eine umweltfreundlichere Landwirtschaft voranzutreiben. Kainz erklärt: „Die Kühlhäuser in Deutschland sind voll mit Schweinefleisch, das billig in den Supermärkten verscherbelt werden soll. An nachhaltigen Rohstoffen – wie beispielsweise Hülsenfrüchten – für vegane Produkte hingegen mangelt es teilweise noch.“ Die Organisation kritisiert zudem, dass die Tierwirtschaft neben dem millionenfachen Leid in deutschen Tierhaltungsanlagen Ressourcen verschwendet und maßgeblich zur Klimakatastrophe beiträgt. Pflanzliche Lebensmittel sparen im Vergleich zu Produkten tierischen Ursprungs zahlreiche Ressourcen, haben eine bessere Klimabilanz und können weitaus umweltschonender produziert werden. Nach PETAs Auffassung wäre eine Ackerprämie, bei der Landwirtinnen und Landwirte bei dem Umstieg auf Pflanzenbau oder beispielsweise den veganen Ökolandbau begleitet und finanziell unterstützt werden, ein Zugewinn – laut einer Umfrage der Universität Kiel könnten sich 60 Prozent der 445 Befragten solch einen bezahlten Ausstieg vorstellen. [1]

PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass wir sie essen oder sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.

[1] Daniel Schröer, Insa Thiermann und Uwe Latacz-Lohmann: Raus aus den Schweinen. Institut für Agrarökonomie der Universität Kiel. Online unter: https://www.betriebslehre.agric-econ.uni-kiel.de/de/forschung/praxis/dateien-p-u-b-2020/raus-aus-den-schweinen. (24.01.2022).

Weitere Informationen:

PETA.de/Themen/Ausstiegspraemie-Schweinebetriebe

PETA.de/Presse/Enttaeuschender-Auftakt-Statement-von-PETA-zur-geplanten-Agrarpolitik-der-Gruenen

PETA.de/Neuigkeiten/Steuergelder-Tierwirtschaft

 

PM PETA Deutschland e.V.

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