Bericht aus der Lenkungsgruppe „SARS-CoV-2 (Coronavirus)“ vom 3. Dezember 2020

Hotspot-Strategie – Nächtliche Ausgangsbeschränkungen kommen:
Die Lenkungsgruppe hat sich auf nächtliche Ausgangsbeschränkungen in Hotspot-Gebieten geeinigt. Dazu zählen Kreise mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von über 200 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner. Die Details werden vom Sozialministerium in einem Erlass geregelt. Ausnahmen würden für medizinische Notfälle oder aus Arbeitsgründen gelten. Im Erlass sollen auch weitere Einschränkungen in den Hotspot-Gebieten geregelt werden, wie etwa Veranstaltungsverbote. Die Stadt Mannheim plant nach Rücksprache mit dem Staatsministerium bereits nächtliche Ausgangsbeschränkungen für dieses Wochenende.

Schutz vor Aerosolen – Bericht des Expertenkreises:

Aerosole gelten als einer der wesentlichen Übertragungswege für das Corona-Virus. Das Infektionsrisiko durch virenhaltige Aerosole kann am wirksamsten durch eine Kombination verschiedener Maßnahmen gemindert werden. Einzelmaßnahmen wie etwa Raumfilter sind dagegen allein nicht ausreichend und können regelmäßiges Lüften nicht ersetzen. Dies ist das Ergebnis des ersten Berichts des Expertenkreises Aerosole, den die Lenkungsgruppe initiiert hat. Der Bericht soll als Grundlage dienen, um weitere Maßnahmen zum Schutz vor Aerosolen zu ergreifen.  Im Außenbereich sind nach Darstellung der Experten die Abstände zu anderen Menschen wichtig, ebenso sollte die Aufenthaltsdauer in der Nähe von anderen Menschen reduziert werden. Wo Abstände nicht eingehalten werden können, empfiehlt sich das korrekte Tragen einer möglichst wirksamen Maske.
 
In Innenräumen kann saubere Atemluft durch Raumlüftungsanlagen sichergestellt werden, ebenso durch regelmäßiges Lüften.
Die Experten raten von starren Belüftungsregeln ab und empfehlen dynamischere Lüftungsregeln. Dafür könnte eine CO2-Ampel sinnvoll sein, die anzeigt, wann ein Raum wieder gelüftet werden muss. Dies kann dazu führen, dass Räume häufiger, dafür aber nur kürzer gelüftet werden müssen. In Räumen, die nicht ausreichend gelüftet werden können oder in denen sich häufig wechselnde Personen befinden, können hoch wirksame, mobile Innenraumluftfilter eine zusätzliche Maßnahme sein. Lüften wie auch Filtern/Reinigen der Luft mindert jedoch alleine nicht das Risiko einer Infektion. Daneben sollte auch die Personenzahl reduziert, die Abstände eingehalten werden und die Aufenthaltsdauer möglichst kurz sein. Grundsätzlich sind die Hygieneregeln und wirkungsvolle Masken ein wichtiger Schutz. Die Wirkung der Masken kann gesteigert werden, wenn statt der nicht medizinischen Alltagsmasken FFP2-, KN95- oder N95-Masken getragen werden.

Weitere Verbesserungen im Schülerverkehr

Das Land fördert seit Schuljahresbeginn zusätzliche Schulbusse, um die Ansteckungsgefahr von Schülerinnen und Schülern auf dem Schulweg zu verringern. Mittlerweile sind rund 1140 Busfahrten bestellt. Das sind im Schnitt etwa 25 zusätzliche Fahrten pro Land- und Stadtkreis, wobei die regionale Verteilung unterschiedlich ist. Bislang läuft die Landesförderung hierzu bis zum Ende des Jahres, sie soll aber auch im neuen Jahr weitergehen.

Eine Entzerrung der Unterrichtszeiten würde ebenso helfen, überfüllte Schulbusse zu vermeiden.

Dazu wollen Verkehrsministerium und Kultusministerium zusammen mit den kommunalen Landesverbänden und dem Verband Württembergischer Omnibusunternehmen bei einem runden Tisch klären, wie die Unterrichtszeiten besser gestaffelt und die Buskapazitäten weiter erhöht werden können. Das gilt insbesondere für Hotspot-Regionen.
PM Staatsministerium Baden-Württemberg

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