Verkehrsminister Hermann: „Mit smarten Ideen und Programmen zu einer bessere Mobilität“

Mobilität lässt sich durch smarte Lösungen viel besser nutzen. Das ist das Fazit des MobiData BW Hackathons. Am vergangenen Wochenende (27. bis 29. November 2020) brachten das Ministerium für Verkehr, die Stadt Freiburg und die Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg Akteure in einem virtuellen Labor zusammen, die Ideen für eine bessere Mobilität entwickelten. Themen wie barrierefreies Routing im ÖPNV, zuverlässige Stauprognosen oder ein „Walkability-Index“ in der Verkehrsplanung für Fußgängerinnen und Fußgänger dienten den Hackerinnen und Hackern als Impuls und Anregungen.

Ein Hackathon ist eine Veranstaltung von wenigen Tagen: Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit unterschiedlichen fachlichen Hintergründen nutzen gemeinsam Daten zu einem bestimmten Themengebiet für kreative Prototypen, meistens Software-Anwendungen. Für den MobiData BW Hackathon lieferte die landesweite Mobilitätsdatenplattform www.mobidata-bw.de insbesondere Daten zu Sharing-Fahrzeugen, zur Parkrauminfrastruktur und zum Öffentlichen Nahverkehr. Beteiligte Datengeber waren u.a. die Landesstelle für Straßentechnik, das Landesamt für Geoinformation und Landesentwicklung, die Verkehrsverbünde VVS, KVV und VRN, die Integrierte Verkehrsleitzentrale der Stadt Stuttgart, Firmen wie HERE Technologies, INRIX und T-Systems sowie der Radverleih „Lastenvelo Freiburg“.

Winfried Hermann MdL, Minister für Verkehr in Baden-Württemberg, stattete der Veranstaltung virtuell am Samstagmorgen einen Besuch ab. Der Minister betonte: „Wir können Daten bereitstellen, wir können die Verkehrsplanung verbessern und wir können Fördergelder ausloben – am Ende entscheiden jedoch Menschen mit ihren Ideen und ihrem Mut zur Veränderung über das Gelingen der Mobilitätswende. Ich sehe meine Aufgabe als Verkehrsminister auch darin, für die Macherinnen und Macher der Mobilitätswende Entfaltungsspielraum zu schaffen. Der MobiData BW Hackathon hat dafür einen guten Beitrag geleistet.“

Minister Hermann betonte weiter: „Mit unserer landeseigenen Mobilitätsdatenplattform MobiData BW machen wir zusammen mit Partnern aus Wirtschaft und Verwaltung Mobilitätsdaten offen und kostenfrei zugänglich. Im Moment sind wir noch im Aufbau. Durch das Hackathon-Wochenende lernen wir sehr viel und können unseren Angeboten neue Impulse geben.“

Auch der Freiburger Oberbürgermeister Martin Horn nahm an dem Start in den Samstag teil. Er ist sich sicher: „Die Stadt der Zukunft ist nur mit einem digitalisierten und nachhaltigen Mobilitätskonzept denkbar. Dafür müssen wir jetzt die weiteren Weichen stellen, und mit kreativen Ideen weitere intelligente Lösungen finden. Ein Hackathon ist dafür die perfekte Gelegenheit.“

130 Teilnehmer hatte die Veranstaltung, davon 89 Hackerinnen und Hacker, die von Freitagabend bis Sonntagnachmittag in 20 Teams an Anwendungsideen zu den Datensätzen arbeiteten – aufgrund der Pandemielage im virtuellen Raum einer speziellen Kollaborationsumgebung. Am Ende dieser Mitteilung sind einige der Projekte beispielhaft dargestellt.

Damit gute Ideen mit dem Ende der Veranstaltung nicht in der Schublade verschwinden, bietet das Ministerium für Verkehr für besonders erfolgversprechende Ansätze eine Anschlussförderung an. Hackathon-Teilnehmerinnen und Teilnehmer können sich die weitere Arbeit an ihren Projektideen dabei mit bis zu 25.000 Euro bezuschussen lassen. Eine Jury aus Mobilitätsexpertinnen und -experten wählte am Ende der Veranstaltung sieben Teams für die anschließende Förderphase aus. Beispielhafte Projektideen können der Anlage entnommen werden.

Mehr als 15 Innovationspaten wie etwa der Verkehrsclub Deutschland (Regionalverband Südbaden), die Stuttgarter Straßenbahn AG (SSB) und der Verband der Region Stuttgart begleiteten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit Fragestellungen und Tipps. Mit dem House of Logistics and Mobility in Frankfurt a.M. und den Technischen Universitäten Dresden und München beteiligten sich hieran auch Partner außerhalb Baden-Württembergs.

Beispielprojekte der Teilnehmer:

Datenschutzkonforme automatisierte Erfassung des PKW-Besetzungsgrades:

Wenn im Individualverkehr mehrere Menschen ein Auto benutzen, kann die Effizienz dieser Mobilitätsform gesteigert werden. Allerdings gibt es bisher wenige und räumlich ungenaue Informationen zu Besetzungsgraden von Autos. Im Hackathon entstand ein Konzept, wie die durch die Zusammenführung von Fahrzeugzähldaten und anonymisierten Mobilfunkdaten PKW-Besetzungsgrade geschätzt werden können.

Visualisierung Fahrgastaufkommen im Öffentlichen Nahverkehr:

Im Öffentlichen Nahverkehr muss in Corona-Zeiten social distancing gewährleistet sein. Dazu bedarf es Daten über das Fahrgastaufkommen. Ein Hackathon-Team hat die Routing-Anfragen der VVS-App ausgewertet und auf dieser Basis eine Art räumliche Diagrammlandschaft gebaut. Darin bildet die Region Stuttgart eine Art Gebirge, bei dem die Gipfel die Mobilitätspunkte mit der größten Nachfrage darstellen. Entstanden ist ein schlankes Tool mit hohem Nutzwert, das in die Planung einfließen kann.

Walkability-Index – Begehbarkeit von Strecken für Fußgänger

Im Individualverkehr und im öffentlichen Verkehr gibt es aufgrund der Digitalisierungsschritte der vergangenen Jahre eine sinnvolle Planungsgrundlage zu Nachfrage, Auslastung und Qualität. Anders ist die Situation im Fußverkehr, bei dem die Datengrundlage noch verbessert werden muss. Ein Hackathon-Team hat einen Qualitätsindex zur „Walkability“ (also Begehbarkeit von Strecken) entwickelt und anhand eines Konzepts zur Datenerfassung gezeigt, wie dieser dargestellt werden kann.

Weitere Informationen zu Mobilitätsdaten in Baden-Württemberg finden Sie auf der Mobilitätsdatenplattform www.mobidata-bw.de – und in kompakter Form im Erklärfilm des Ministeriums für Verkehr: https://www.youtube.com/watch?v=sqjrFHqfS10

Alle Aufgabenstellungen und Datengeber des MobiData BW Hackathons sind hier beschrieben: https://vm.baden-wuerttemberg.de/de/politik-zukunft/zukunftskonzepte/mobidata-bw-hackathon/

Aktuelle Neuigkeiten rund um das Thema digitale Mobilität sind auch zu finden unter: www.twitter.com/digitalmobilBW

 

PM Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg

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