Erhöhung der Laborkapazitäten Engpässe vermeiden: Das Infektionsgeschehen konnte in den vergangenen Monaten im Land weitgehend kontrolliert und eine Überlastung der Krankenhäuser verhindert werden. Das lag auch daran, dass die Testkapazitäten im Land massiv ausgeweitet wurden. Derzeit werden fast 120.000 Tests pro Woche vorgenommen, eine Verdreifachung im Vergleich zum März. Die Labore sind fast überall voll ausgelastet. Um Engpässe zu vermeiden, sollen deshalb die Laborkapazitäten weiter erhöht werden. Dafür will das Land bei den Chemischen- und Veterinäruntersuchungsämtern (CVUA) die Laborkapazitäten aufstocken, etwa durch zusätzliches Personal. Ebenso sollen Alternativen zu den bisher hauptsächlich genutzten PCR-Tests erschlossen werden. Das Land hofft, bald sogenannte Antigen-Tests nutzen zu können. Das sind Corona-Schnelltests, die binnen Minuten ein Ergebnis liefern. Dazu steht noch eine abschließende Bewer
tung des Robert-Koch-Instituts aus, welche dieser alternativen Tests geeignet sind und beschafft werden können.Rückkehr der Studenten an die Hochschulen Präsenzveranstaltungen wieder möglich: Ab dem Wintersemester sollen an den Hochschulen im Land wieder verstärkt Präsenzveranstaltungen möglich sein, insbesondere in Bereichen, in denen dies in besonderer Weise erforderlich ist, wie beispielsweise den naturwissenschaftlichen Fächern und in Laboren. Ebenso sollen Erstsemester Präsenzveranstaltungen besuchen können, um den Hochschulbetrieb direkt kennenzulernen. Dabei sollen sich die Hochschulen an die Regeln der Schulen anlehnen. Die Präsenzformate müssen den geltenden Hygiene- und Abstandsregeln unterliegen. Eine Vermischung von Gruppen soll möglichst vermieden werden.
Mehr Intensivkapazitäten für Patienten Platz für andere Operationen: Das Land regelt den Umgang der Krankenhäuser mit Intensiv- und Beatmungsplätzen für Corona-Patienten neu. Bislang mussten 30 bis 35 Prozent der Intensiv- und Beatmungsplätze für Corona-Patienten freigehalten werden. Diese Quote soll nach Willen der Lenkungsgruppe auf 10 Prozent reduziert werden. Dann könnten mehr Patienten mit anderen Erkrankungen, wie beispielsweise Krebs, operiert werden, die bisher länger auf eine Operation warten mussten. Denn die bislang geltende Quote führt zu Verschiebungen von Behandlungen und damit auch zu Wartezeiten bei Patienten und Einnahmeausfällen der Kliniken. Dennoch wäre auch mit der neuen Freihaltequote ausreichend Kapazität vorhanden, um einer Erkrankungswelle wie im Frühjahr gerecht zu werden. Eine kurzfristige Aufstockung der Kapazitäten wäre zudem weiterhin möglich. Im Land gibt es derzeit knapp 4.000 Beatmungsplätze, 2.559 davon befinden sich auf Intensivstationen. Zu Beginn der Epidemie hatte das Land die Kapazitäten erfolgreich ausgeweitet, um Engpässe in der medizinischen Versorgung zu vermeiden.