Der Landkreis würdigt die im vergangenen Jahr neu eingebürgerten Mitbürgerinnen und Mitbürger am 26.09.2019 in festlichem Rahmen auf Schloss Filseck

Die Einbürgerungsfeier des Landkreises Göppingen fand dieses Jahr zum siebten Mal im Rahmen der Interkulturellen Wochen Göppingen am 26.09.2019 im Staufersaal auf Schloss Filseck statt. Landrat Edgar Wolff und Dr. Max Bernlochner vom Ministerium für Soziales und Integration Baden-Württemberg beglückwünschten an diesem Abend in feierlichem Rahmen diejenigen Bürgerinnen und Bürger des Landkreises, die im vergangenen Jahr die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten haben.

Die Interkulturellen Wochen prägen seit über zwei Jahrzehnten den kulturellen Kalender der Stadt Göppingen entscheidend mit und sind ein Zeichen dafür, wie die verschiedensten Kulturen in der Stadt und im Landkreis Göppingen sich gegenseitig befruchten und bereichern. Sie sind aber auch ein Zeichen der Zivilgesellschaft, dass ein respektvolles und wertschätzendes Miteinander in Vielfalt im Landkreis eine lange und gute Tradition hat.
Im vergangenen Kalenderjahr 2018 konnte 343 Bürgerinnen und Bürgern die Urkunde zur Erlangung der deutschen Staatsbürgerschaft ausgehändigt werden. Landrat Wolff gratulierte den neuen deutschen Staatsbürgerinnen und Staatsbürgern zu diesem Schritt und bedankte sich bei allen, die auf dem Weg zum deutschen Pass nicht müde geworden sind und die eine oder andere Hürde mit Erfolg gemeistert haben.
Der deutsche Pass berechtigt zum Wahlrecht auf allen politischen Ebenen. Hinzu kommt das Wahlrecht zum Europäischen Parlament sowie das Freizügigkeitsrecht innerhalb der Europäischen Union. Deutsche Staatsbürgerinnen und Staatsbürger genießen Reise- und Visumserleichterungen für viele außereuropäische Staaten und aufwändige Passaustellungen bei ausländischen Konsulaten und Botschaften können entfallen. “Ich möchte Sie ermuntern, die Möglichkeit der Teilhabe am politischen Leben zu nutzen und aktiv an der Gestaltung unseres Zusammenlebens in Ihrer Stadt oder Gemeinde, aber auch auf Kreis-, Landes- oder Bundesebene mitzuwirken. Denn Sie alle bringen Erfahrungen und Prägungen aus Ihren Herkunftsländern mit, welche sehr wertvoll und bereichernd für unsere Demokratie sind. Unsere Gesellschaft braucht Menschen wie Sie als Botschafter für Toleranz, Weltoffenheit und ein fruchtbringendes, friedliches Miteinander der verschiedenen Kulturen,” so der Appell von Landrat Wolff.
Mitbürgerinnen und Mitbürger, die sich für die deutsche Staatsbürgerschaft interessieren, erhalten nähere Auskünfte über Voraussetzungen und Formalitäten beim Rechts- und Ordnungsamt des Landkreises Göppingen.
Als Vertreter des Ministeriums für Soziales und Integration Baden-Württemberg beglückwünschte Dr. Max Bernlochner vom Referat für Interkulturelle Angelegenheiten und Anitdiskriminierung die neu Eingebürgerten und überbrachte Grüße von Sozialminister Manfred Lucha. Die interkulturelle Öffnung der Landesverwaltung sei, so Dr. Bernlochner dem Land Baden-Württemberg seit seinem Beitritt zur Charta der Vielfalt im Jahr 2012 ein großes Anliegen und auch Selbstverpflichtung. Studien würden belegen, dass vielfältig zusammengesetzte Teams aus Alt und Jung, aus Frauen und Männern sowie aus Menschen verschiedener Kulturen kreativer, lösungsorientierter und insgesamt erfolgreicher arbeiten. “Machen Sie daher Werbung in Ihren Familien oder in Ihrem Bekanntenkreis für eine Ausbildung oder ein Studium im öffentlichen Dienst, denn wir begrüßen Vielfalt gerade auch in den Verwaltungen bei Gemeinden, Städten und Landkreisen”, so Dr. Bernlochner.
Einbürgerung ist aber nicht nur ein formaler Verwaltungsakt, mit dem wichtige staatsbürgerliche Rechte und Pflichten einhergehen. Auch der emotionale Aspekt einer Einbürgerung kann für den Einzelnen von großer Bedeutung sein. Ist aber die Entscheidung getroffen, hat diese eine nicht zu unterschätzenden Wirkung für die eigene Identität, für die Familie, die Nachbarschaft, für Arbeitskollegen oder für Arbeitgeber. Es ist nun klar: “Ich gehöre ganz selbstverständlich hierher und dazu, ich möchte auch hier bleiben und mich mit meinem Können, meinen Erfahrungen und meinem vielseitigen kulturellen Hintergrund in unseren Landkreis einbringen.”
Helen Frei, die als britische Staatsbürgerin nun auch den deutschen Pass ihr eigen nennen darf, bedankte sich bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Einbürgerungsbehörde für deren kompetente und freundliche Unterstützung bei den Formalitäten und berichtete sehr anschaulich, wie bereichernd sie und ihre Familie, aber auch ihre Nachbarn und Freunde das Zugehörigkeitsgefühl und die Verbundenheit zu beiden Kulturen erleben.
Als weiterer Festredner gab Angelo Chidi Unegbu einen Einblick in die kulturellen Unterschiede zwischen Nigeria und Deutschland: “Ich lernte recht schnell, dass die Züge in Deutschland nach Fahrplan abfahren und nicht auf eine wichtige Person warten, die nicht rechtzeitig da ist”. Zum Abschluss brachte er noch den tiefen Wunsch zum Ausdruck, dass Menschen in Deutschland und überall auf der Welt in Frieden zusammen leben mögen.
Mit einem musikalischen Rahmenprogramm des LaRA-KaSKa-Chors unter der Leitung von Jürgen Rothfuß sowie einem bunten Imbiss vom Team des Restaurants Schloss Filseck unterstrich der Landkreis Göppingen an diesem Abend seine Wertschätzung für die neuen deutschen Staatsbürgerinnen und Staatsbürger.
Ansprechpartner/in

 

PM Landratsamt Göppingen Kreissozialamt Integrationsbeauftragte Landkreis Göppingen

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