Insgesamt 51 Vorhaben sind für die Projektsammlung der Internationale Bauausstellung 2027 StadtRegion Stuttgart vorgesehen
Die Internationale Bauausstellung 2027 StadtRegion Stuttgart wächst: Nachdem im März die ersten Projektvorschläge benannt wurden, ist nun eine ganze Liste weiterer Vorhaben dazugekommen. Insgesamt 51 Projekte sind derzeit für das IBA’27-Netz vorgesehen. Das Netz ist eine Sammlung vielfältiger Vorhaben, die sich ehrgeizig mit der Zukunft des Bauens, Wohnens und Arbeitens in der Region Stuttgart auseinandersetzen. In den kommenden Jahren sollen sie sich gegenseitig und die IBA insgesamt bereichern. Eingereicht und umgesetzt werden sie von verschiedenen Partnern: Kommunen, freien Bauträgern, Forschungseinrichtungen oder auch bürgerschaftlichen Initiativen.
»Die IBA’27 macht auf vielen Ebenen große Fortschritte«, sagt IBA’27-Intendant Andreas Hofer. »Aus der ganzen Region Stuttgart – und sogar darüber hinaus – bekommen wir Projektvorschläge. Darüber freuen wir uns sehr, es ist ein gutes Zeichen, wie die IBA immer breitere Resonanz findet.« Durch die vielen Gespräche in den letzten Monaten bekämen er und sein Team einen zunehmend guten Überblick über das Spektrum möglicher Projekte und deren Potenzial für eine international relevante Ausstellung. »Es beginnen sich auch Projektfamilien zu bilden, etwa zur Verbindung von Wohnen und Arbeiten in einer produktiven Stadt, zur Transformation von Großbauwerken der 1960er- und 70er-Jahre oder zum Umgang mit dem Neckar.«
Die Bandbreite der jetzt neu für das IBA’27-Netz ausgewählten Vorschläge ist groß. Es sind Vorhaben in der Dimension ganzer Stadtviertel darunter, etwa die Entwicklung eines 15 Hektar großen urbanen Quartiers im Westen der Backnanger Innenstadt. Technisch sehr ambitionierte Projekte sind ebenfalls dabei, etwa das Vorhaben, die Autobahn A81 in Freiberg am Neckar durch eine bebaubare Leichtbau-Konstruktion zu überdeckeln. Mit der Umnutzung bestehender Gebäude und Flächen befassen sich gleich mehrere Ideen. So soll in Stuttgart ein Hochbunker in ein energieeffizientes Wohn- und Geschäftshaus mit nachbarschaftlichen Gemeinschaftsflächen umgebaut werden. In Wendlingen soll aus der beeindruckenden Industriearchitektur einer ehemaligen Baumwollspinnerei ein gemischtes Wohn- und Gewerbeviertel entstehen. Und der Stuttgarter Verein Stadtlücken schlägt vor, vormals als Parkplatz genutzte Flächen als genossenschaftlich organisierten »kooperativen Stadtraum« mit Co-Working-Spaces, Proberäumen für Bands, Cafés oder auch einer Mobilitätsstation dauerhaft neu zu nutzen.
Die Idee des IBA’27-Netzes ist es, den Austausch zwischen solchen Projekten zu befördern, sowohl untereinander als auch mit den zwischenzeitlich 21 Arbeitsgruppen der IBA, in denen sich Fachleute und engagierte Bürger mit verschiedenen Themen befassen. Die Aufnahme ins IBA’27-Netz erfolgt anhand der jeweiligen Projektqualitäten. In einem weiteren Schritt werden aus dem Netz im Dialog mit den Trägern Bauprojekte identifiziert, die erhebliches Potenzial für eine Weiterentwicklung mit Blick auf das Ausstellungsjahr 2027 haben. Diese werden in der neuen Kategorie »IBA’27-Projekte« durch das IBA-Team intensiv begleitet. Mehrere besonders anspruchsvolle großflächige Stadtentwicklungsprojekte sollen als »IBA’27-Quartiere« Ankerpunkte des Ausstellungsjahres 2027 werden. Über den Status als IBA’27-Projekt oder IBA’27-Quartier entscheidet der Aufsichtsrat der IBA 2027 GmbH auf Empfehlung des Kuratoriums. Das Ausstellungsprogramm für 2027 wird vor dem Präsentationsjahr aus allen Vorhaben kuratorisch zusammengestellt.
Die Sammlung für das IBA’27-Netz wird in den nächsten Jahren fortgeführt. Informationen zum Einreichungsverfahren wie auch eine Liste aller derzeit für das IBA’27-Netz vorgesehenen Vorhaben gibt es unter www.iba27.de
Landkreis Göppingen
AktivPlus-Quartier Klingengraben (Eislingen an der Fils)
Entwicklung eines klimaneutralen und sozial gemischten Wohnquartiers unter Einbeziehung
verschiedener Bausysteme, Gemeinschaftsräumen und Grünkonzepten.
Gemeinsam weiterkommen (Bad Boll)
Gemeinschaftliche Entwicklung einer nachhaltigen Mobilitätskultur abseits städtischer
Zentren, unter anderem durch verschiedene Beteiligungsformen und kollektives Lernen.
Quartier Mühlkanal (Salach)
Neuordnung eines altindustriell geprägten Areals zu einem durchmischten Quartier in
einem dialogischen Wettbewerbsverfahren.
Hintergrund
Genau 100 Jahre nachdem die europäische Architekten-Avantgarde in der Stuttgarter Weissenhofsiedlung ihr damals radikales »Wohnprogramm für den modernen Großstadtmenschen« vorstellte, soll die Internationale Bauausstellung 2027 StadtRegion Stuttgart (IBA’27) ganz neue Antworten finden auf die Frage: Wie leben, wohnen, arbeiten wir im digitalen und globalen Zeitalter?
Gesteuert wird die Bauausstellung von der IBA 2027 StadtRegion Stuttgart GmbH. Gesellschafter sind die Landeshauptstadt Stuttgart, der Verband Region Stuttgart und die Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH, die Architektenkammer Baden-Württemberg sowie die Universität Stuttgart. Die Gesellschafter übernehmen anteilig die laufende Finanzierung der GmbH. Das Land Baden-Württemberg unterstützt die IBA 2027 in den Jahren 2018 bis 2027 mit insgesamt 2,5 Millionen Euro.
Zur Bündelung des Wissens aus der Region Stuttgart und zur Beteiligung der Zivilgesellschaft wie auch der zahlreichen Organisationen, Unternehmen und Initiativen in der Region gibt es vier öffentliche Fachforen zu den Themen »Politik und Gesellschaft«, »Wirtschaft und Mobilität«, »Forschung und Technologie« sowie »Planen und Bauen«. Die Foren sind offene Diskussionsplattformen, an denen sich alle Interessierten beteiligen können. Sie finden sich zweimal im Jahr zu einem Plenum zusammen. Nächster Termin ist der 21. November 2019.
PM Internationale Bauausstellung 2027 StadtRegion Stuttgart GmbH