„Wer hatte ernsthaft damit gerechnet, dass eine mögliche Zugverbindung über Bad Boll hinaus nach Weilheim und Kirchheim wirtschaftlich darstellbar ist“, fragt sich der örtliche CDU Vorsitzende, Rainer Staib. Dies hätte man auch ohne eine kommunal finanzierte Vorprüfung in Erfahrung bringen können, so Staib weiter. Nämlich mit einfachem Menschenverstand! Eine Weiterführung hätte entweder durch bebautes Gelände (Tunnel) oder weit am Ort vorbeiführen müssen. Ersteres hätte die Kosten explodieren lassen und eine Umfahrung ist zu weit vom möglichen Pendler weg. Selbst einer Art „Straßenbahn“ fehlt einfach der Platz.
Warum aber für diese Erkenntnis erst eine durch Steuermittel finanzierte Untersuchung notwendig ist, versteht der Kommunalpolitiker nicht. Im Kreistag war dieses Projekt und die jetzt veröffentliche Voruntersuchung ebenfalls Thema. Angestoßen hatten dies Abgeordnete von SPD und Grüne aus den Landkreisen Esslingen und Göppingen. Diesen Abgeordneten waren wohl die tatsächlichen Gegebenheiten vor Ort zu wenig, um eine fundierte Entscheidung treffen zu können. Oder hatten diese Bürgervertreter gar gehofft, ein gut gewähltes Institut wird schon das „richtige“ Gutachten bringen? Tatsache ist, dass jeder, der sich ein Bild vor Ort gemacht hätte, nur zu dem jetzigen Entschluss kommen hätte müssen – eine Weiterführung ist zu teuer.
Wie geht es jetzt aber weiter? Eine Anbindung über die Kreisgrenze hinaus, in Richtung Esslingen und Stuttgart, ist auch der örtlichen CDU wichtig. „Wir haben Pendler aus beiden Richtungen und nicht wenige aus dem Raum Stuttgart, welche endlich eine direkte Verbindung benötigen“, so Gemeinderat Rainer Staib. Hoffnung hat Staib, der auch Kreisrat ist, durch die jetzt beschlossene Vollintegration in den Stuttgarter Verkehrsverbund (VVS). Die in den Medien angesprochene „Flughafenverbindung“ via Bad Boll wäre ein Meilenstein der Verkehrsanbindung in das Voralbgebiet.
Staib setzt jetzt also darauf, dass die Ergebnisse aus der Untersuchung ernst genommen werden und diese ewige Diskussion um das „Boller-Bähnle“ endlich der Vergangenheit angehört – so schön der Gedanke daran auch wäre. „Das Voralbgebiet braucht die Verbesserung im öffentlichen Nahverkehr in Richtung Stuttgart jetzt“.
Und was die Bahnstrecke betrifft? Vielleicht ringt sich auch die Region Stuttgart dazu durch, diese aus dem regionalen Verkehrsplan zu nehmen oder diesen zu lockern, um sie endlich einer vernünftigen Nutzung zuführen zu können – möglicherweise auch einer touristischen.
PM CDU Gemeindeverband Bad Boll