Biber in Wiesensteig

Nachdem es seit einigen Wochen Meldungen und Gerüchte über Bibertätigkeiten bei Wiesensteig gibt, waren am Mittwoch, den 13. Dezember 2017, Vertreter des Umweltschutzamtes, die Wildtierbeauftragte des Landkreises Göppingen, Patricia Brandbeck, der Biberberater des Landkreises, Kai Struppek, sowie Vertreter der Stadt Wiesensteig und Bürgermeister Gebhard Tritschler vor Ort, um sich selbst ein Bild von der Situation zu machen.

Erstmalig wurden nun im Landkreis Göppingen deutliche Winterfrassspuren des Bibers oberhalb der Ortslage Wiesensteig vorgefunden. Ob es sich dabei um einen einzelnen Biber oder ein Pärchen handelt, kann noch nicht sicher gesagt werden.

Dass sich diese Tierart im Landkreis Göppingen ansiedeln wird, war hingegen nur eine Frage der Zeit. Und dass der Biber sich nun vermutlich im Oberen Filstal heimatlich fühlt, zeugt von einem guten Geschmack, bietet sich dort doch ein idealer Lebensraum. In den Nachbarkreisen hat sich der Biber im Übrigen teilweise schon vor Längerem niedergelassen, auch im Landkreis Göppingen wurden einzelne Tiere bereits früher gesehen, so im Jahr 2009 in Geislingen a. d. Steige sowie 2011 und 2016 bei Ebersbach a. d. Fils.

Vor Ort konnte der Biberberater anschaulich Hintergründe zum Artverhalten und der Biologie von Bibern vermitteln. Es wurde auch besprochen, welche fachlichen und rechtlichen Lösungsansätze es gibt, sollte der Biber sich dort dauerhaft ansiedeln und es zu Konflikten kommen. Dabei gilt zu beachten, dass der Biber nach den Naturschutzgesetzen unter strengem Schutz steht.

Grundsätzlich ist die Rückkehr des Bibers positiv zu werten, da er durch seine Bautätigkeit Gewässerlandschaften gestaltet und daher auch der nach der EU-Wasserrahmenrichtlinie geforderten Herstellung guter gewässerökologischer Verhältnisse Vorschub leistet. Er renaturiert seinen Lebensraum damit quasi selbst. Das im Bereich Wiesensteig vorhandene Landschaftsschutz- und FFH Gebiet wertet er deutlich auf. Durch seine Bautätigkeit schafft der Biber darüber hinaus neue Lebensräume für weitere seltene Tier- und Pflanzenarten.

Personen, die Hinweise zu Biberaktivitäten im Oberen Filstal haben, werden gebeten, diese an den ehrenamtlichen Biberberater des Landkreises, Kai Struppek, weiterzugeben (Telefon 07161 202-967, E-Mail: k.struppek@landkreis-goeppingen.de).

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