Betrüger wollen Uhinger Händler übers Ohr hauen

Zum zweiten Mal in diesem Jahr gehen bei Gewerbetreibenden und Institutionen in Uhingen unseriöse Rechnungen ein. Die unbekannten Täter wollen fast 1000 Euro ergaunern. Die Spur führt ins Ausland.

Derzeit kursiert unter Uhingens Gewerbetreibenden ein Schreiben, dass Kosten in Höhe von knapp 1000 Euro in Rechnung stellt. Verschickt wurde der Brief angeblich von einem Städteverlag aus Fellbach, der das Geld für eine Anzeige in einer Stadtinformationsbroschüre verlangt. Das Perfide: Die Uhinger Händler haben keinem Vertrag mit diesem Verlag zugestimmt.

Der Brief wirkt täuschend echt, das Original-Logo des Verlags (mit ganzen Namen: Städte-Verlag E. v. Wagner & J. Mitterhuber GmbH) prangt oben, ebenso sind Kontaktdaten aufgeführt und am Ende die Umsatzsteuer- und Handelsregisternummer sowie die Kontonummer – mit dem Hinweis „!!!Neue Bankverbindung beachten!!!“. Doch nur bei einer konkreten Prüfung fallen Ungereimtheiten auf: Während die Internetseite des richtigen Städteverlags genannt wird, ist bei der E-Mail-Adresse der Name eines Anbieters zu finden, bei dem jeder Mensch einen x-beliebigen Adressennamen angeben kann. Und auch die Telefonnummer scheint echt – bis auf eine einzige Nummer; anstatt einer „2“ befindet sich an gleicher Stelle eine „1“.

So einen Betrugsversuch gab es schon einmal in Uhingen – im Sommer. Damals kursierten ebenfalls Rechnungen für eine Bürger-Informationsbroschüre. „Der erneute Versuch, hart arbeitende Unternehmer um ihr Geld zu bringen, ist ganz klar zu verurteilen“, findet Matthias Wittlinger deutliche Worte. Auch Unternehmer Rainer Frey, zugleich Vorsitzender des Handels- und Gewerbevereins der Stadt Uhingen, ärgert sich über diese arglistige Täuschung. „1000 Euro sind für keinen Gewerbetreibenden ein Pappenstiel. Es tut weh, wenn diese Summe fehlt, ohne dass wir dafür einen Gegenwert haben.“

Dass nach Begleichen der Rechnung auch eine Broschüre mit der Werbeanzeige eines Unternehmens erscheint, dürfte mehr als fraglich sein. Denn: Der betroffene Städte-Verlag plant für die Stadt Uhingen keine Bürger-Informationsbroschüre. In Fellbach sind die kriminellen Machenschaften der Betrüger schon bekannt. „Seit einigen Wochen sind die gefälschten Schreiben in Umlauf“, heißt es seitens des Unternehmens, das bereits Anzeige erstattet hat. Und auch die Staatsanwaltschaft ermittelt bereits. Auch einen Verdacht, wo sich die Täter aufhalten, gibt es: Die Bankverbindung führt nach Belgien, die Rückverfolgung der verschickten E-Mails zeigt eine Spur in die Ukraine und nach Russland. Der Verlag warnt ebenfalls eindringlich vor solchen Betrügern: Die Fake-Rechnungen werden per E-Mail verschickt, wobei der richtige Städte-Verlag sie in Papierform per Post, durch das Verteilerteam oder beiliegend in den Paketen verschickt. Wer bereits Geld überwiesen hat, dem rät der Verlag, Strafanzeige bei der Polizei zu stellen.

Tatsache aber ist, dass die Stadt Uhingen für das nächste Jahr eine Bürger-Informationsbroschüre plant – allerdings mit dem Mediaprint Infoverlag aus dem bayerischen Mering. Hierfür kontaktieren Verlagsmitarbeiter örtliche Gewerbetreibende und Institutionen und werben um Anzeigen in der Broschüre. Allerdings können sie ein Legitimationsschreiben, unterschrieben von Bürgermeister Matthias Wittlinger, vorweisen. „Wer sich nicht sicher ist, kann sich gerne bei uns melden“, bietet das Stadtoberhaupt Hilfe an. „Wenn Sie Zweifel haben, fragen Sie bei uns nach.“

Info: Ansprechpartner seitens der Stadt in Sachen Bürger-Informationsbroschüre ist Ilja Siegemund, erreichbar unter Telefon 07161 / 9380-125 oder per E-Mail an ilja.siegemund@uhingen.de.

PM Stadt Uhingen

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