NABU und LJV: Damit Baden-Württemberg wieder Rebhuhn-Land wird

Das Überleben der Rebhühner sichern – das ist das Ziel eines heute auch in Baden-Württemberg gestarteten bundesweiten Verbundprojekts. „Rebhuhn retten – Vielfalt fördern!“ ist Titel und Ziel zugleich. Denn nur mit mehr Vielfalt in der Landschaft kann der selten gewordene Bodenbrüter überleben. Von dessen Förderung profitieren auch weitere Offenlandarten wie Feldhase und der Schwalbenschwanz sowie viele andere Insekten. „Der Schutz des Rebhuhns gelingt nur gemeinsam, durch das Engagement vieler Akteurinnen und Akteure vor Ort sowie die Vernetzung von Brutgebieten. Mit dem heute gestarteten Projekt ist ein erster wichtiger Schritt getan, um das Überleben des einst so weit verbreiteten Hühnervogels in Baden-Württemberg zu sichern“, betont der NABU-Landesvorsitzende Johannes Enssle.

Das Projekt mit einer Laufzeit von sechs Jahren (von 2023 bis 2029) wird bundesweit von 15 Kooperationspartnern getragen. „In einem Verbundraum von Heilbronn bis Tübingen sollen lokale Projekte gestärkt und vernetzt werden. Der Landkreis Tübingen und das Schmidener Feld in Fellbach sind dabei Best-Practice-Beispiele. Dort werden Maßnahmen für den Rebhuhnschutz umgesetzt, weiterentwickelt und evaluiert, um sie später auf andere Gebiete im Verbundraum übertragen zu können.“

„Damit das Rebhuhn in Baden-Württemberg eine Zukunft hat, arbeiten Jagd, Naturschutz und Landwirtschaft Hand in Hand zusammen. In den beiden Modellgebieten im Land – auf dem Schmidener Feld im Rems-Murr-Kreis und im Landkreis Tübingen – gelingt dies bereits vorbildlich. Dank des neuen Bundesprojekts wollen wir dieses Engagement jetzt in die Fläche tragen, damit Baden-Württemberg wieder Rebhuhn-Land wird“, sagt der Landesjägermeister Dr. Jörg Friedmann.

Hintergrund:

Seit 1980 sind die Bestände des Rebhuhns europaweit um 94 Prozent zurückgegangen, in Baden-Württemberg gab es im letzten Zählzeitraum der OGBW (2012 bis 2016) noch etwa 500 bis 800 Brutreviere, Tendenz weiter fallend. Auf der Roten Liste der Brutvögel Deutschlands wird der Bodenbrüter als „stark gefährdet“ eingestuft, im Südwesten ist die Art sogar „vom Aussterben bedroht“. Es fehlt an vielfältigen Strukturen, wie Brachen, mehrjährigen Blühflächen und Feldrainen, in denen das Rebhuhn sich verstecken, brüten und Futter finden kann. Der Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft verringert das Nahrungsangebot zusätzlich. Neben Lebensraumverlusten und Nahrungsknappheit schwächen Beutegreifer wie der Fuchs die Bestände.

NABU-Vogelporträt Rebhuhn: www.NABU.de/tiere-und-pflanzen/voegel/portraets/rebhuhn/

Foto Rebhuhn auf Ackerfläche (Etienne Bürthel)

PM NABU (Naturschutzbund Deutschland), Landesverband Baden-Württemberg e. V.

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