Göppingen: Neue Informationstafeln im Naturschutzgebiet Spielburg

Das Regierungspräsidium Stuttgart hat die beiden Informationstafeln im Naturschutzgebiet Spielburg am Fuße des Hohenstaufen erneuert. Die alten Tafeln aus dem Jahr 1997 waren ausgebleicht und bedurften auch inhaltlich einer Auffrischung. „Damit wollen wir die zahlreichen Erholungsuchenden über die naturkundlichen Besonderheiten dieses einmaligen Naturschutzgebiets informieren. Im Übrigen wollen wir auch vermitteln, welche Verhaltensregeln zum Schutz dieses reichausgestatteten Gebietes notwendig sind“, erläuterte Regierungspräsident Johannes Schmalzl.

OLYMPUS DIGITAL CAMERADas 1994 vom Regierungspräsidium ausgewiesene Naturschutzgebiet Spielburg ist das einzige auf dem Gebiet der Stadt Göppingen. Besucher erfahren auf den Informationstafeln, die an den Zugängen zum Schutzgebiet am Hohenstaufener Spielburgweg und in der Beurengasse stehen, dass der markante Felsen der Spielburg vor etwa zweieinhalb Millionen Jahren als Scholle vom Hohenstaufen abgeglitten ist. Dieser Felsen besteht aus Oberjuragesteinen (Weißjura), die typisch für die Albhochfläche und weniger fürs Albvorland sind. Aufgrund dieser geologischen Besonderheit konnte sich hier im Albvorland ein kleiner Ausschnitt einer Alb-Heidelandschaft mit Kalkfelsen, Schutthalden und Kalk-Magerrasen bilden.

Auf den Informationstafeln kommt als Neuerung anstatt einer Landkarte ein Luftbild zum Einsatz. „Die Besucher können sich anhand des Luftbildes schnell orientieren und erkennen, wie das Gebiet erkundet werden kann“, so Schmalzl. Da heutzutage viele Informationen direkt aus dem Internet abgerufen werden, ist der Text auf den Tafeln bewusst kurz gehalten, informativ und allgemein verständlich.

Über 320 Pflanzen- und über 50 Vogelarten kommen im Naturschutzgebiet vor. Einige davon, wie die Bienen-Ragwurz (eine Orchidee), der Frühlingsenzian und der Neuntöter sind auf der Infotafel abgebildet. Auf dem Luftbild wird deutlich, dass neben dem Felsen und den umgebenden Heideflächen auch Streuobstwiesen, Hecken und sogar ein kleiner Wald zum Schutzgebiet gehören. Diese Biotopvielfalt sei der Grund dafür, dass so viele Vogelarten, Schmetterlinge und Wildbienen vorkämen, teilt das Regierungspräsidium mit.

Auf dem Luftbild auch erkenntlich, das rote Dach des Schafstalls. Der Stall wurde 1989 errichtet, um die Beweidung zu unterstützen, hob Regierungspräsident Schmalzl hervor. Die Schafe würden das Gras abfressen und mit ihrem Biss und Tritt der Verbuschung entgegenwirken. „Wenn man alles wachsen lässt, kommen Gehölze auf, die den auf Licht und Wärme angewiesenen Arten ihren Lebensraum nehmen“, so Schmalzl weiter. Ergänzend zur Beweidung erfolge eine Nachpflege von Hand. Einige Flächen würden ausschließlich gemäht. Die Landschaftspflege sei hier gut organisiert. Garant für den Erfolg sei die gute Zusammenarbeit von Regierungspräsidium, den Umweltschutzabteilungen von Stadt und Landratsamt Göppingen sowie dem Landschaftserhaltungsverband im Kreis.

Die Stadt Göppingen hat das Aufstellen der neuen Informationstafeln unterstützt und wird darüber wachen, dass die Verhaltensregeln im Naturschutzgebiet eingehalten werden. Dazu gehören, dass die Wege nicht verlassen und Hunde an der Leine geführt werden. Radfahren ist nur auf Feldwegen zulässig. Der Regierungspräsident: „Mein Dank geht an die Stadt Göppingen, die uns nicht nur bei den Tafeln, sondern ins gesamt in allen Belangen des Naturschutzgebietes unterstützt.“
Foto: Bild des Naturschutzgebiets Spielburg und die neue Informationstafel

PM

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