Bedarfsplanung Kindertagesbetreuung 2023: Platzbedarf weiter hoch

Um bedarfsgerechte und wohnortnahe Betreuungsangebote anbieten zu können, erfolgte durch die Verwaltung eine Erhebung der Bedarfe in festgelegten Planbezirken. Die Ergebnisse wurden nun im Ausschuss für Soziales und Schulen vorgestellt. Bezogen auf die Gesamtstadt gibt es demnach sowohl im U3-Bereich als auch im Ü3-Bereich zusätzlichen Platzbedarf.

Von Mitte Januar bis Mitte Februar dieses Jahres waren alle Eltern, die Kinder im Kleinkind- und Kindergartenalter haben und in Göppingen wohnen, angeschrieben worden, um an einer Onlineumfrage zum Betreuungsbedarf teilzunehmen. Erhoben wurde dabei der Betreuungsbedarf aller Null- bis Sechsjährigen. Die Umfrageergebnisse flossen in die nun vorgestellte Bedarfsplanung ein. 30 Prozent der Eltern hatten teilgenommen – ein zufriedenstellender Wert für die Stadt Göppingen.

Die Ergebnisse zeigen, dass es nach wie vor dringenden Handlungsbedarf gibt. Will man eine Bedarfsdeckungsquote von 50 Prozent in der Kleinkindbetreuung und 95 Prozent in der Betreuung der Drei- bis Sechsjährigen erreichen, gibt es sowohl im U3-Bereich als auch im Ü3-Bereich einen zusätzlichen Platzbedarf, erläuterte Carina Wagner vom Referat Servicecenter Bildung. Dies umfasst im U3-Bereich circa vier Krippengruppen, mit je rund zehn Plätzen, und im Ü3-Bereich rund drei Gruppen mit je rund 20 Plätzen. Zu berücksichtigen sei hierbei, dass es in Göppingen auch freie und private Einrichtungen gebe, die aufgrund ihrer konzeptionellen Ausrichtung auch von auswärtigen Kindern besucht werden, beispielsweise Betriebskitas, Waldorfkindergarten oder der Waldkindergarten. Diese sind nicht in der Summe der vom Einwohnermeldeamt gemeldeten Kinder enthalten, weshalb mit einem noch höheren zusätzlichen Platzbedarf gerechnet werden muss.

Im Jahr 2021 beispielsweise waren es insgesamt 133 auswärtige Kinder, die in Göppingen betreut wurden und 43 Kinder, die aus Göppingen in Umlandkommunen betreut wurden. Für 2023 geht man in der Planung von ähnlichen Werten aus. Hiervon betroffen sind insbesondere die Planbezirke Kernstadt West, Kernstadt Ost sowie Faurndau.

Weiterer Platzbedarf:

Vor allem im Planbezirk Holzheim-Manzen-Ursenwang wird aktuell der zusätzliche Platzbedarf besonders deutlich. Hier ist zwar für das Jahr 2024/2025 eine neue Einrichtung mit weiteren 20 Plätzen im U3-Bereich und 40 Plätzen im Ü3-Bereich geplant, dennoch ist dort weiterhin mit Platzmangel zu rechnen. Zusätzliche Plätze im zweistelligen Bereich werden zudem in den Planbezirken Kernstadt West, Bodenfeld, Faurndau, Bartenbach sowie Jebenhausen erforderlich.

In Faurndau ist bereits eine Maßnahme mit der Erweiterung der Kita im Freihof, in Planung und „Bartenbach muss zeitnah angegangen werden“ betonte Erste Bürgermeisterin Almut Cobet in der Sitzung. Dort müssen Maßnahmen geprüft werden, um den Platzbedarf zukünftig weitestgehend decken zu können. Insgesamt kann festgestellt werden, dass alle Maßnahmen, die in den vergangenen Jahren vorgeschlagen wurden und bisher nicht umgesetzt wurden, weiter dringend erforderlich sind und auch weitere Maßnahmen geprüft werden müssen. Ausreichend Plätze scheint es zum aktuellen Zeitpunkt lediglich in den Planbezirken Kernstadt Ost, Hohenstaufen sowie Bezgenriet zu geben. Allerdings ist zu berücksichtigen, dass diese Plätze auch von Kindern aus anderen Teilen des Stadtgebietes belegt werden können.

Prognose des zukünftigen Platzbedarfs:

Die Prognose des zukünftigen Platzbedarfs basiert auf der jahrgangsweisen Bevölkerungsvorausrechnung. Ausgehend davon kann damit gerechnet werden, dass nach einem kurzzeitigen Rückgang im Jahr 2024 wieder eine Zunahme von Kindern im Alter von 0 bis 3 Jahren bis zum Jahr 2026/2027 zu erwarten ist. Prognostiziert wird, dass die Zahlen in diesem Altersbereich erst ab 2027 wieder leicht zurückgehen werden. Im Altersbereich der 3- bis unter 6-Jährigen bleiben die Zahlen in den kommenden zwei bis drei Jahren auf einem relativ gleichbleibenden Niveau. Der Anstieg der Kinderzahlen im Alter bis drei Jahren im Jahr 2026/2027 macht sich bei den Drei- bis Sechsjährigen im Jahr 2029/2030 bemerkbar. Unter Berücksichtigung dieser Bevölkerungsvorausrechnung scheint es im Ü3-Bereich in den kommenden Jahren rein rechnerisch zu einem Überangebot an Plätzen zu kommen. Dies relativiert sich jedoch, da diese Plätze auch von auswärtigen Kindern belegt werden, die nicht in die Vorausberechnung einfließen. Das Platzangebot im U3-Bereich wird hingegen vorerst nicht ausreichen.

PM Stadtverwaltung Göppingen

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