Schlimme Dinge habe ich in meinem Berufsleben gesehen und erlebt. Unterwegs in Kriegs- und Krisengebieten, und in notfallmedizinischen Extremsituationen. Es ging oftmals um Leben, Tod oder lebenslange Behinderung. Doch stets gab es Lösungsansätze und auch Wege aus der Misere.
Nicht so an einem Tag in meinem privaten Leben. Auf der Rückfahrt von München, bin ich in eine Notsituation geraten die schier unglaublich klingen mag. In der Nähe von Heidenheim, am 12.11.22 gegen 18.00 Uhr, bin ich mit meinem PKW in einem Waldgebiet in Nebelfelder geraten. Die Sichtmöglichkeiten in alle Richtungen, waren durch den Nebel absolut verbaut. Meinen aktuellen Standort konnte ich nicht bestimmen, und aus dem Navi kam ein nerviges Stimmenprofil mit der Aufforderung „wenden sie“.
Ratlosigkeit machte sich breit, denn ich befand mich in einer absoluten Gefahrenlage, in der das Unheil nun situationsbedingt aus allen Richtungen kommen konnte. Selbst die vierzig Jahre professioneller Berufserfahrungen, in denen ich regelmäßig Einsatzfahrzeuge auch unter widrigsten Bedingungen fahren musste, brachten keinen nennenswerte Vorteil.
Meine Denkweise in dieser wahrlich verfahrenen Situation: Alles was du jetzt machst kann absolut falsch sein. Stehen bleiben und absichern, war aus meiner Sichtweise zunächst mal ausgeschlossen, an den Fahrbahnrand fahren, den man nicht wirklich sehen konnte auch. Doch Unfallverhütungsmaßnahmen wären dringendst angesagt !
Aber die Horror – Nebelfahrt war dann schneller zu Ende als ich in dieser als Ausnahmelage empfundenen Situation jemals gedacht hätte. Vor großen Erdaushebungen und Baufahrzeugen, die grell beleuchtet wahren, konnte ich dann sicher anhalten.
Alfred Brandner