Einen wichtigen Beitrag zur Verjüngung und zum klimastabilen Umbau des Waldes leisteten Schülerinnen und Schüler des Freihof-Gymnasiums, indem sie rund 150 Bäume als sogenannten Vorbau pflanzten. Darunter versteht man die fachmännische Pflanzung der später gewünschten Hauptbaumarten im Schutz des Altbestandes eines Waldes.
Als Oberbürgermeister Alex Maier, Forstamtsleiter Martin Geisel und Schulleiter Dr. Andreas Pfletschinger zum Spaten griffen, um selbst kleine Traubeneichen in den Waldboden des Oberholzes zu setzen, hatten die Schülerinnen und Schüler der Klasse 7b des Freihof-Gymnasiums bereits über 100 Bäumen eine neue Heimat gegeben. Bei schönstem Frühlingswetter waren die Jugendlichen mit ihrer Lehrerin Annette Reining in den Wald gekommen, wo sie unter professioneller Anleitung der beiden städtischen Forstmitarbeiter Johannes Lehrer und Frieder Wachter Pflanzlöcher bohrten und Baum für Baum setzten.
Forstrevierleiter Reiner Ertl erklärte, dass hierdurch der rund 200jährige Eichen-Altbestand des Oberholzes eine langfristige Verjüngung erfährt. Immer wieder erfolgt an verschiedenen Stellen im Waldgebiet ein sogenannter „Schirmhieb“, das heißt die Auslichtung eines Waldstückes. Dort können dann die Neupflanzungen erfolgen, mit dem Ziel, den vorhandenen Altbestand „voraus zu verjüngen“ und klimastabil zu halten. Durch diesen künstlichen Vorbau mit der hochklimaresistenten Traubeneiche, kann der Eichenbestand im Oberholz gesichert werden. Ohne diesen künstlichen Eingriff, würden sich hier verstärkt Buchen durchsetzen, da diese Baumart mit einem deutlich geringeren Lichtangebot zurechtkommt.
Doch warum werden die kleinen Bäumchen so eng gesetzt, wenn es doch stattliche Bäume werden sollen? Hierzu erklärt Fachmann Ertl, dass so ein schneller Kronenschluss erreicht und der Wuchs von Konkurrenten zwischen den kleinen Bäumchen verhindert werden soll. Außerdem wird durch die Dichte und der damit verbundenen Beschattung erreicht, dass die unteren Äste der Bäume absterben und weitgehend astfreies Schaftholz heranwächst. In 40 Jahren wird es aufgrund der Dichte die ersten Entnahmen aus dem Waldstück geben. Bis zur tatsächliche Erntereife stattlicher Bäume werden noch einige weitere Jahrzehnte vergehen.
Zum Abschluss der Pflanzaktion durften die Jugendlichen auf der Wuchshülle der von ihnen gepflanzten Bäume eine persönliche Widmung hinterlassen. So können sie in den kommenden Jahren und Jahrzehnten die Entwicklung „ihres“ Baumes mitverfolgen. „Vielleicht bringt ihr dann bei sehr trockenem Wetter auch mal eine Flasche Wasser mit, um euer Bäumchen zu gießen“ schlug Reiner Ertl vor.
PM Stadtverwaltung Göppingen