Der Göppinger Gemeinderat verurteilt den Angriff auf die Synagoge in Ulm vom 5. Juni auf das Schärfste und verabschiedete – gegen die Stimmen der drei anwesenden AfD-Mitglieder – eine Resolution, mit der sich das Gremium gegen jede Form von Antisemitismus ausspricht.
Antisemitismus richtet sich in Wort oder Tat gegen jüdische Einzelpersonen und/oder deren Eigentum sowie gegen jüdische Gemeindeinstitutionen oder religiöse Einrichtungen. Anlässlich des Anschlags auf die Ulmer Synagoge im vergangenen Monat stellte der Gemeinderat fest:
„Die Stadt Göppingen duldet nicht, dass sich Menschen in Wort oder Tat gegen 1.700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland, die Lehren aus den NS-Verbrechen, unser freiheitliches und friedliches Zusammenleben oder unsere Demokratie stellen. Auch mit Blick auf die lange Geschichte des jüdischen Lebens in Göppingen und die mit ihr verbundenen dunklen Zeiten des vergangenen Jahrhunderts, ist der Stadt dieses Bekenntnis wichtig. Dieses aktuelle Verbrechen erinnert Göppingen daran, was jüdische Menschen auch hier in Göppingen erleiden mussten; dies darf sich nicht wiederholen.
Heute ist Göppingen „Ort der Vielfalt“: In Göppingen haben Menschen aus 130 Nationen ihr Zuhause, sie sprechen 85 Sprachen, gehören neun Religionen an. Sie leben friedlich und sich gegenseitig respektierend miteinander. Dieses friedliche und von Akzeptanz und Toleranz geprägte Zusammenleben verteidigt die Stadt Tag für Tag – gestern, heute und morgen.“
Für die Resolution stimmten die anwesenden Mitglieder der Fraktionen von Grüne, CDU, SPD, FWG, FDP+FW und LiPi; die anwesenden Mitglieder der AfD-Fraktion stimmten dagegen.
Die Göppinger Synagoge wurde in der Nacht vom 9. auf 10. November 1938 vom nationalsozialistischen Terror zerstört. „Dies darf sich nicht wiederholen“ befand der Gemeinderat mit breiter Mehrheit.
PM Stadtverwaltung Göppingen