Rauchfrei leben: Am 31.05.2021 ist „Weltnichtrauchertag“

Anlässlich des Weltnichtrauchertags 2021 weist das Jugendamt des Landkreises Göppingen auf die Gefahren des Rauchens und die neue Bundesinitiative “Rauchfrei leben” hin. In Deutschland sterben jährlichrund127.000 Menschen an den Folgen des Rauchens. Das macht 13,3 Prozent aller Todesfälle aus (DHS, 2021).

So sind beispielsweise 9 von 10 Lungenkrebserkrankungen bei Männern und etwa 8 von 10 Fällen bei Frauen auf das Rauchen zurückzuführen. Die neue Bundesinitiative „Rauchfrei leben“ der Drogenbeauftragten der Bundesregierung, des Bundesministeriums für Gesundheit sowie der zentralen Akteure der nationalen Gesundheitsversorgung bietet allen langjährigen und starken Raucher*innen, die ihren Tabakkonsum verändern oder einstellen möchten, eine gute Möglichkeit: Unter www.nutzedeinechance.dewerden alle RauchstoppAngebote gebündelt zusammengefasst und können nutzergerecht gefiltert werden. So finden RauchstoppInteressierte schnell zu einem Angebot, das zu ihnen passt. Die Weltgesundheitsorganisationsetzt sich schon lange für die Erhöhung der Zigarettenpreise ein aktuell kostet eine Packung mit 20 Zigaretten in Deutschland im Durchschnitt zwischen 6 € und 8 €. Die teuersten Zigaretten weltweit werden in Australien verkauft, wo für eine Packung durchschnittlich 22 € bezahlt werden muss.

Einen ersten Schritt in diese Richtung wurde am 24. März 2021 gemacht, als das Bundeskabinett den Entwurf für das Tabaksteuermodernisierungsgesetzbeschlossen hat. Dieses Gesetz ist eine Reaktion auf den sich verändernden Tabakwarenmarkt sowie auf das veränderte Konsumverhalten. Konkret ist eine Erhöhung der Tabaksteuer um 8 Cent pro Jahr ab 2022 bis 2026 für Zigaretten und Feinschnitt (1316 Cent pro Jahr) vorgesehen. Daneben wird es eine Mindeststeuer für Zigarren / Zigarillos und Pfeifentabak geben. Gleichzeitig wird auch für EZigaretten eine Tabaksteuer eingeführt. Durch diese Anpassung wird der Gesundheitsund Jugendschutz gestärkt. Aber nicht nur das: 2020 wurde nach jahrelangem Stillstand das Tabakwerbeverbot durch den Bundestag beschlossen. Dieser Beschluss besagt, dass seit diesem Jahr Kinowerbung für Tabakprodukte verboten ist, wenn der Film für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren freigegeben ist. Ab 2022 wird dann ein weiteres Verbot kommen, nämlich das Verbot für die Außenwerbung von Tabakprodukten, z.B. auf Plakatwänden oder an Haltestellen.

Laut dem Bundesministerium für Gesundheit rauchen insgesamt rund 24 Prozent der Menschen in Deutschland. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass 76 Prozent der Menschen nicht zur Zigarette greifen. Auch bei Jugendlichen ist das Rauchen von Zigaretten nicht mehr so beliebt wie noch vor einigen Jahren, was insgesamt ein sehr erfreulicher Trend ist. Im Jahr 2019 rauchten insgesamt ca. 6 Prozent der 12bis 17jährigen Jugendlichen. Das ist so wenig wie noch nie. Dr. Heidrun Thaiss, Leiterin der BZgA, betont: „Rauchen ist uncool: Nie zuvor haben mehr Jugendliche komplett auf das Rauchen verzichtet: 82,7 Prozent der 12bis 17Jährigen geben an, noch nie in ihrem Leben geraucht zu haben. Während beim Konsum normaler Zigaretten bei den Jugendlichen ein erfreulicher Abwärtstrend zu erkennen ist, nimmt der Konsum von Shishas und EZigaretten weiterhin zu und ist mittlerweile fester Bestandteil des jugendlichen Lifestyles. So ist den aktuellen BZgAStudienergebnissen zufolge das ShishaRauchen bei den 18bis 25Jährigen weiter angestiegen: 19,1 Prozent der jungen Erwachsenen geben im Jahr 2018 an, in den vergangenen 30 Tagen Wasserpfeife geraucht zu haben. Zehn Jahre zuvor waren es noch 7,8 Prozent. Bei den 12bis 17Jährigen geht der Konsum der Wasserpfeife von 12,2 Prozent im Jahr 2008 auf 9,0 Prozent in 2018 leicht zurück.

In Deutschland ist ShishaRauchen ab 18 Jahren erlaubt, genauso wie das Rauchen von Zigaretten. Beides sind Suchtmittel, von denen man abhängig werden kann. Das wird häufig unterschätzt. Vor allem die Gefahr des Shisha Rauchens wird nur wenig beachtet. Beim Verbrennen des Tabaks entstehen nicht nur giftige Stoffe, die Krebserkrankungen auslösen können. Auch die zahlreichen Zusatzstoffe machen das Rauchen zusätzlich gefährlich. Schwermetalle, die der menschliche Körper nicht abbauen kann, wie beispielsweise Chrom oder Blei, werden in Knochen und Fettgewebe angelagert. Außerdem werden durch die Verwendung des Mundstücks von mehreren Personen Krankheiten wie Gelbsucht oder die Lungenkrankheit Tuberkulose über den Speichel übertragen. EProdukte, damit sind EZigaretten und EShishas gemeint, werden häufig als “gesunde Variante” des Rauchens bezeichnet. EProdukte gelten ebenfalls als gesundheitsschädlich, da sie giftige Inhaltsstoffe enthalten, die der Lunge, dem HerzKreislaufund dem Immunsystem erheblichen Schaden zufügen können. Außerdem stehen sie im Verdacht, Krebs zu fördern. Beim Konsum von EZigaretten zeigen die aktuellen BZgADaten ebenfalls einen Anstieg: 6,6 Prozent der jungen Erwachsenen und 4,2 Prozent der Jugendlichen haben in den vergangenen 30 Tagen EZigaretten konsumiert. Ihr Anteil lag im Jahr 2012 bei 3,9 beziehungsweise 2,6 Prozent.
PM Landratsamt Göppingen Kreisjugendamt

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