Das ist der Auftakt eines flächendeckenden E–Carsharing–Netzes, das in den nächsten zwei Jahren von der deer GmbH aus Calw und dem Geislinger Albwerk aufgebaut wird. Kofinanziert wird das Projekt vom Verband Region Stuttgart.
Die e–Cars sind Teil der Fahrzeug–Flotte der deer GmbH aus Calw am Schwarzwaldrand. Das Unternehmen, ein Tochterunternehmen der Stadtwerke Calw, ist auf e–Carsharing–Lösungen für den ländlichen Raum spezialisiert. Schon von weither sind die e–Autos am Erkennungszeichen der deer, dem grünen Hirsch, zu erkennen. Zudem tragen sie die Logos des Landkreises Göppingen, des Geislinger Albwerks und der Region Stuttgart. Während das Albwerk das Projekt im Landkreis gemeinsam mit der deer GmbH vorantreibt und realisiert, sorgt der Verband Region Stuttgart im Rahmens eines Kofinanzierungsprogramms „Modellregion für nachhaltige Mobilität“ mit einer Unterstützung in Höhe von 50 Prozent für die notwendigen finanziellen Mittel. Die beiden Unternehmen hatten sich mit ihrem Vorhaben beim regionalen Programm beworben. Insgesamt fließen rund 480.000 Euro seitens des Verbands für den Aufbau eines flächendeckenden e–Carsharingnetzes und einer dazugehörigen Ladeinfrastruktur in den Landkreis. In zwei Ausbaustufen werden durch den neuen Verbund bis Jahresende 2022 rund 30Elektroautos zum Mieten im Landkreis zur Verfügung stehen. Bei Interesse können weitere Kommunen und Firmen von einem Zuschuss zur Ladeinfrastruktur und der Nutzung des e–Carsharings profitieren. Registrierte Kunden können die Fahrzeuge bequem per App für den gewünschten Zeitraum reservieren und ihre Fahrt innerhalb des deer Mobilitätnetzes an jedem beliebigen Ort beginnen und beenden. Insgesamt gibt es bereits 150 Standorte in Baden–Württemberg, davon bislang acht im Landkreis Göppingen. Der neue Standort am Landratsamt verfügt über jeweils zwei Plätze für das e–Carsharing und für Kunden, die ihre eigenen E–Fahrzeuge laden möchten.
Bei Landrat Edgar Wolff war die Freude groß als Ende 2019 die Nachricht ins Haus flatterte, dass der Verband Region Stuttgart die Kommunen im Landkreis in diesem Umfang unterstützen würde. „Gerade im ländlichen Raum kann e–Carsharing einen wichtigen Beitrag zu einer neuen, klimafreundlichen Mobilität leisten“, so der Landrat. Sein Dank gilt dem Verband sowie der deer GmbH und dem Albwerk für ihr Engagement und ihre Unterstützung. Die für den 16. April 2021 geplante gemeinsame Übergabeveranstaltung am Landratsamt musste aufgrund der aktuellen Pandemie–Situation zwar abgesagt werden, dennoch ist dem Landrat die nachhaltige Mobilitätslösung wichtig: „Mit einem flächendeckenden e–Carsharing–Netzwerk kommen wir als Landkreis unserem Ziel, bis 2050 klimaneutral zu sein, wieder ein Stückchen näher. Deshalb war es für uns selbstverständlich, sich auch als Landratsamt mit zwei Fahrzeugen hier einzubringen.“ Für Dr. Nicola Schelling, Regionaldirektorin des Verbands Region Stuttgart, stand der Zugewinn an Mobilität in einer ländlich strukturierten Raumschaft im Vordergrund: „Was uns überzeugt hat, ist die Vernetzung von ländlich gelegenen Kommunenmit einer umweltfreundlichen und flexiblen Mobilitätsform. Gerade dort, wo der ÖPNV heute oft nicht wirtschaftlich betrieben werden kann, bleibt der Individualverkehr Mittel der Wahl für die Menschen. Mit unserer Anschubfinanzierung wird hier Elektromobilität erfahrbar –zu bezahlbaren Preisen und im notwendigen Paket mit der Ladeinfrastruktur.“ Ausschlaggebend für die Förderzusage war, dass sich mindestens 50 Prozent der Kommunen im Landkreis an dem Verbund beteiligen. Dass für die Kommunen in der Region das Angebot von klimafreundlichen Mobilitätsangeboten ein wichtiges Zunkunftsthema ist, sieht Hubert Rinklin, Vorstandsvorsitzender des Geislinger Albwerks, durch den neuen e–Carsharing–Verbund bestätigt. „Rund 25 Kommunen in unserem Netzgebiet haben erkannt, dass sie mit der Beteiligung an unserem Verbund gleichzeitig auf zwei Ziele einzahlen: Sie treiben die Energiewende vor Ort voran und schaffen dabei ein Mehr an Mobilität für ihre Bürgerinnen und Bürger.“ Horst Graef, Geschäftsführer der deer GmbH sieht dies ähnlich: „Aufgrund der Verkehrs–und Klimawende benötigen wir dringend Mobilitätskonzepte für die Zukunft, die mehr Mobilität mit weniger Fahrzeugen ermöglichen. Das Teilen unserer E–Fahrzeuge zielt genau darauf ab und bringt die Menschen ökologisch und ökonomisch optimiert von A nach B. Aus diesem Grund sind wir stolz, dass wir zusammen mit den Partnern dieses großartige Projekt im Landkreis Göppingen realisieren und damit unser Mobilitätsnetz weiter vergrößern.“
PM Landratsamt Göppingen Amt für Mobilität und Verkehrsinfrastruktur