Das Klärwerk der Stadtentwässerung Göppingen (SEG) ist Vorreiter unter den großen Klärwerken in Baden-Württemberg. Hier ist die erste Anlage in Betrieb, welche den werthaltigen Phosphor aus dem übrigen Klärschlamm filtert. Grund genug für die Göppinger SPD-Bundestagsabgeordnete Heike Baehrens sich vor Ort über die technische Umsetzung auf ihrer Nachhaltigkeitstour „17 Ziele – 17 Orte“ zu informieren.
Betriebsleiter Jochen Gugel berichtete mit gewissem Stolz, wie es gelingt, die Phosphorkristalle aus den Rückständen der Wasseraufbereitung zu gewinnen. Ein positiver Nebeneffekt sei dabei, dass der Klärschlamm nach dem mehrstufigen Prozess zu einem noch höheren Grad von Restwasser befreit werde und somit unterm Strich weniger Volumen an Klärschlamm anfällt. Dadurch spare die Stadt Geld. In Zukunft soll der gewonnene Phosphor hier in der Region als Dünger eingesetzt werden. „Das ist ein gelungenes Beispiel für Nachhaltigkeit. Ansonsten wäre der Phosphor ungenutzt mit dem restlichen Klärschlamm verbrannt worden“, lobt Baehrens das Projekt, welches zu 80 Prozent vom Land aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung der Europäischen Union gefördert wird.
Begleitet wurde die Abgeordnete beim Besuch der Anlage von SPD-Kommunalpolitikern aus dem Landkreis. „Als Gemeinderäte haben wir ein hohes Interesse an einer gut funktionierenden Abwasserbeseitigung. Es war interessant zu sehen, wie Göppingen bei diesem Thema innovativ vorangeht“, so die SPD-Kreisvorsitzende und Salacher Gemeinderätin Sabrina Hartmann.
Baehrens bedankte sich nach dem eindrucksvollen Rundgang durch die Anlage bei Jochen Gugel und seinen Mitarbeitern für ihren Einsatz, der so zuverlässig geleistet wird. „In Deutschland nehmen wir es als Selbstverständlichkeit hin, dass die Abwasseraufbereitung 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche störungsfrei funktioniert. Selbst in europäischen Nachbarländern und noch viel mehr dafür hinaus kann man immer wieder sehen, wie sich eine mangelhafte Sanitärversorgung negativ auf die Gesundheit der Bevölkerung auswirkt“, so Baehrens, die im Bundestag Vorsitzende des Unterausschusses Globale Gesundheit ist. Darum könne man stolz darauf sein, wie sorgfältig und umsichtig hier bei und mit Ausscheidungen und Abwässern umgegangen werde. Weitere Anstrengungen seien nötig, um bspw. Medikamentenrückstände vor der Einleitung in die Fils noch besser herausfiltern zu können.
Auf ihrer Tour „17 Ziele – 17 Orte“ besucht die Bundestagsabgeordnete ausgesuchte Projekte, Initiativen und Unternehmen im Landkreis Göppingen, die durch ihr Handeln eines der 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen unterstützen. Mit dem Ziel 6 soll weltweit eine nachhaltige Bewirtschaftung der Wasserressourcen und eine gute Versorgung mit Sanitäranlagen erreicht werden. Mehr Informationen zur Tour und zur „Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung“ der Vereinten Nationen gibt es auf der Internetseite der Bundestagsabgeordneten (www.heike-baehrens.de/17ziele-17orte).
PM Bürgerbüro Heike Baehrens, MdB