- Investitionen sollen bis 2024 auf 100.000 Euro jährlich steigen
- Ortsentwicklungskonzept muss Radverkehr stärken
- Fördermittel schonen die Stadtkasse
Radfahren muss in Süßen sicherer und attraktiver werden. Davon ist die SPD-Gemeinderatsfraktion überzeugt und will mehr Finanzmittel in den Ausbau der Radinfrastruktur lenken. Die Sozialdemokraten haben beantragt, 2020 mindestens 6 Euro pro Süßener Einwohner für den Radverkehr auszugeben. Bei 10.000 Eiwohner sind das 60.000 Euro. Das Budget soll bis 2024 schrittweise auf mindestens 10 Euro/Einwohner und dann 100.000 Euro steigen. Der Nationale Radverkehrsplans (NRVP) des Bundesverkehrsministeriums empfiehlt Kommunen zwischen 6 und 15 Euro pro Einwohner und Jahr investieren, der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) sogar 30 Euro/Einwohner.
„Wir wollen das umweltfreundlichste Verkehrsmittel am Ort stärken und endlich ein Radverkehrsnetz realisieren, auf dem sich jeder Radler sicher fühlt“, sagte der SPD-Fraktionsvorsitzende Udo Rössler. In Punkto Attraktivität des Radverkehrs habe sich in Süßen zwar einiges getan; vielfach wurde aber nur Kosmetik betrieben durch auf die Fahrbahn gepinselte Streifen und Fahrradsymbole wie zum Beispiel in der Bühlstraße. In der Heidenheimer Straße sei Radfahren riskant, viele Radfahrer nutzten deshalb regelmäßig den Gehweg. „Zuviele Radfahrer bewegen sich zu oft in gefährlicher Tuchfühlung mit dem Autoverkehr. Wenn wir jetzt das Ortsentwicklungskonzept angehen, müssen wir für sichere Wege und Kreuzungen für Radfahrer sorgen“, ergänzte Eberhard Herrmann.
Bei zwei Vor-Ort-Terminen mit dem ADFC in den Jahren 2016 und 2019 hatte die SPD-Fraktion bereits auf verschiedene Gefahrenpunkte für Radfahrer hingewiesen. Auf Anregung der SPD wird sich auch der Technische Ausschuss am 3. April bei einer Radtour mit dem ADFC ein Bild verschaffen. Dann müssen Taten folgen. Udo Rössler: „Für die vielen Alltags- und Freizeitradler in Süßen erwarten wir in den kommenden Jahren echte Verbesserungen, mehr Sicherheit und Komfort.“
Für die Sozialdemokraten kann ein Gutteil der notwendigen Verbesserungen der Süßener Radinfrastruktur aus Fördermitteln finanziert werden. Allein aus dem Klimapaket der Bundesregierung stehen in den nächsten vier Jahren 900 Millionen Euro für Städte und Gemeinden zur Verfügung. Mit den Geldern sollen schnell flächendeckende Radwegenetze geschaffen werden, indem „normale“ Straßen zu Fahrradstraßen ausgebaut, Fahrstreifen in geschützte Radfahrstreifen umgewandelt, grüne Wellen für den Radverkehr eingerichtet und moderne Fahrradparkhäuser gebaut werden. In Baden-Württemberg können über das Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes (LGVFG) klimafreundliche Projekte im Verkehrsbereich mit bis zu 75 Prozent gefördert werden. Zudem berät und unterstützt das Kompetenznetz „Klima Mobil“ des Landes Kommunen bei Vorhaben zur nachhaltigen Mobilität. Auch aus dem Kreishaushalt können Fördermittel abgerufen werden. „Am Geld fehlt es also nicht, mehr und besseren Radverkehr in Süßen zu erreichen“, sagte Udo Rössler.
Foto (Udo Rössler): Radschutzstreifen in der Bühlstraße in Süßen
SPD-Gemeinderatsfraktion