Beseitigung von Obdachlosigkeit oberstes Ziel der Stadt

„Wir tun alles, um Obdachlosigkeit zu vermeiden“, betont Oberbürgermeister Guido Till. So sind für Menschen in schwierigen Lebensverhältnissen in der Brückenstraße vor zwei Jahren zwei moderne Gebäude in Holzbauweise entstanden. „Wir müssen aber auch sehen, dass wir trotz aller frühzeitigen und engagierten Unterstützung durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Wohnbau und der Stadtverwaltung leider nicht jeden Fall verhindern können.“

Obdachlosigkeit, aus welchen Gründen sie auch immer einen Menschen trifft, ist ein tragisches Schicksal. „Wir empfinden es auch in dieser Aufgabe als vorteilhaft, ein eigenes Wohnungsunternehmen an unserer Seite zu wissen, um den meisten der betroffenen Personen – häufig in einem sehr kurzen Zeitfenster – eine angemessene Unterkunft als Übergangslösung bieten zu können.“ OB Till sieht die Stadt auf einem guten Weg, „den Menschen wieder in ein normales Wohnverhältnis zu verhelfen.“ Übergangsweise stehen in der Brückenstraße seit Herbst 2017 zwei neue Häuser mit Einzelzimmern bereit – jeweils drei Zimmer teilen sich ein Bad/WC beziehungsweise fünf Zimmer zwei Bäder/WC und jeweils eine Küche. Denn Aufgabe der Stadt ist die Bereitstellung von Unterkünften für die Vermeidung von Obdachlosigkeit. Dafür sorgen die zuständigen Mitarbeiter/-innen von WGG und Stadtverwaltung, indem sie manchmal innerhalb von weniger als einem bis zwei Tagen die Unterbringung planen und organisieren und so weit möglich die spätere Wiedereingliederung in den normalen Wohnungsmarkt vorbereiten. So konnte die Zahl der untergebrachten obdachlosen Personen von mehr als 270 Menschen auf etwas über 170 Personen gesenkt werden. Gleichzeitig wurden auch in die Jahre gekommene Unterkünfte entmietet, Beispiel ist hier die frühere Obdachlosensiedlung Geisrain, die im Herbst 2014 komplett geräumt und abgebrochen werden konnte.

Weitere Unterkünfte für Obdachlose unterhält die WGG in zwei verbliebenen Gebäuden im Höhenweg in Manzen – dort wohnen Menschen in normalen Mietverhältnissen sowie aktuell 24 obdachlose erwachsene Personen. Diese älteren Notunterkünfte entsprechen den rechtlichen Anforderungen und werden jeweils in einem sauberen gereinigten und ordnungsgemäßen, selbstverständlich schimmelfreien Zustand übergeben. Die Sauberkeit im Innern, das Schließen der Haustür zum Schutz vor ungebetenen Übernachtungen und Vermüllungen im Keller obliegen, wie bei jedem Wohnungsverhältnis, den jeweiligen Bewohner/-innen. Aufgrund des älteren Baubestands werden im Höhenweg schon seit einigen Jahren keine Familien mit Kindern, sondern ausschließlich Erwachsene untergebracht. Einige von ihnen können aufgrund ihrer individuellen Lebenssituation, Persönlichkeit und ihres Verhaltens leider nicht in anderen Wohnungen untergebracht werden – bei manchem Wohnverhalten stoßen auch die Mitarbeiter/-innen von WGG und Stadt an ihre Grenzen. Andererseits zwingen manchmal auch sehr prekäre Zeitschienen oder persönliche Begleitumstände aus der Herkunftswohnsituation zu Entscheidungen binnen weniger Stunden. Unabhängig eines gegenwärtig herausfordernden Wohnungsmarktes verfolgen Stadt und WGG das Ziel, den bereits durch den Abbruch der ersten Gebäude zu Beginn des Jahres eingeleiteten Entwicklungsprozess zügig weiterzuführen und die verbliebenen Unterkünfte aufzulösen und die Grundstücke dann für zeitgemäßen Wohnungsbau einzusetzen. „Auch wenn wir bereits einen großen Teil der von Obdachlosigkeit bedrohten Menschen schon in zeitgemäßen Wohnungen und Wohngemeinschaften unterbringen konnten, betrachten wir das Thema Obdachlosigkeit weiterhin mit sehr hoher Aufmerksamkeit“, zieht Oberbürgermeister Guido Till das Fazit.

Neben der Bereitstellung von Unterkünften kommt auch der sozialen Betreuung ein hohes Maß an Bedeutung und Verantwortung zu. Dies wiederum ist Pflichtaufgabe des Landkreises. Parallel- oder Doppelstrukturen, also eine zusätzliche soziale Betreuung durch die Stadt, widerspricht dem wirtschaftlichen Umgang mit Steuergeldern. Insoweit kommt es auch aus Sicht der Stadt sehr gelegen, dass es zu einer Kooperation zwischen der WGG und dem Wohnungslosenhilfeverein Haus Linde gekommen ist, der eine Betreuung Brückenstraße ermöglicht – und damit dem Landkreis zur Seite tritt und den betroffenen Menschen in ihrer Wiedereingliederung ein wertvolle Unterstützung zukommen lässt.

 

PM Stadtverwaltung Göppingen

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