Seit 2012 wandert die Ausstellung des Anne-Frank-Zentrums in Berlin durch ganz Deutschland. Im Rahmen der lokalen Partnerschaft für Demokratie, die vom Bundesfamilienministerium in Göppingen gefördert wird, macht sie vom 7. bis 27. Oktober Station in der Göppinger Stadtkirche.
Die Ausstellung wendet sich vor allem an Jugendliche mit Fragen zu Identität, Gruppenzugehörigkeit und Diskriminierung: Wer bin ich? Wer sind wir? Wen schließe ich aus? Was kann ich bewirken? – Fragen, die nicht nur junge Menschen beschäftigen. Die persönliche Geschichte Anne Franks wird auf großen Bildwänden erzählt: Von den ersten Jahren in Frankfurt am Main, der Flucht der Familie vor den Nationalsozialisten und dem Versteck in Amsterdam, bis zu ihren letzten sieben Monaten in den Lagern Westerbork, Ausschwitz und Bergen-Belsen erlauben viele private Fotos einen Einblick in das Leben der Familie Frank. Damit verbunden ist die Geschichte des Nationalsozialismus, der Judenverfolgung, des Holocaust. Auch die Perspektive von Mitläufern und Tätern wird dargestellt. „Wir wollen natürlich den Bogen spannen in die heutige Zeit und uns Gedanken über Parallelen und Unterschiede zwischen gestern und heute machen“, so die Leiterin des Referats Kinder und Jugend, Ulrike Haas. Zusammen mit der BruderhausDiakonie, der Stadtkirchengemeinde Oberhofen, der Stiftung Haus Lindenhof, dem Stadtarchivar Dr. Karl-Heinz Ruess und der evangelischen Schuldekanin Annette Leube, bereitete das städtische Referat Kinder und Jugend die Ausstellung vor, zu der es ein umfangreiches Rahmenprogramm geben wird. „Besonders glücklich sind wir, dass wir die Idee der Peer-Guides umsetzen können, wonach Schülerinnen und Schüler sich als Ausstellungsbegleiter ausbilden lassen, um Führungen in leichter Sprache anzubieten“, freut sich die Jugendkoordinatorin der Stadt, Rebecca Zabel. „So kann wirklich jedermann an der Ausstellung teilhaben.“
Die Ausstellung wird im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung am Freitag, 7. Oktober, um 19:30 Uhr eröffnet. Als Gastrednerin wird Dr. Inge Auerbacher aus New York erwartet, die einige Jahre ihrer Kindheit in Göppingen verbrachte. Nur wenige Jahre jünger als Anne Frank überlebte Inge Auerbacher die Schrecken der Naziherrschaft. Heute reist sie durch die Welt und versucht vor allem junge Menschen von einem Weg der Toleranz und Verständigung zu überzeugen. Informationen erhalten Interessierte unter Telefon 07161 650-457 oder demokratie@goeppingen.de.
PM