Göppingen: Kultur beginnt schon in den Bussen

 Offizieller Start der mittlerweile 7. Göppinger Kultur-Nacht ist am Samstag, 27. Juni, um 18:45 Uhr auf der Bühne am Marktplatz. Nach Ansprachen der Sponsoren und von Oberbürgermeister Guido Till beherrscht Musik und Tanz die Bühne bis um 23 Uhr, während alle anderen Stationen der Kultur-Nacht bis 1 Uhr geöffnet haben. Bereits um 18:15 Uhr überreicht das Stadtoberhaupt den diesjährigen Kulturpreis des Stadtverbandes Kultur an … – doch halt, das bleibt bis Samstagabend eine Überraschung!

Kultur beginnt schon in den BussenNeben Ausstellungen, Installationen, Performances, Theater, Lesungen und Live-Musik in 30 Stationen gibt es bereits in den Shuttle-Bussen Kultur zum Anfassen. Im Jazz-Bus spielt die Jazz IG, im Poety-Bus „slammen“ die Poeten und im Medien-Bus gibt es Interviews und Gespräche zum Thema Kultur in Göppingen mit der Ersten Bürgermeisterin Gabriele Zull, dem NWZ- Redaktionsleiter Helge Thiele, Interviews für radiofips und Internet-Blog mit Uwe Mayer. Alle, die keine Möglichkeit zum Besuch der Kultur-Nacht haben, können das Geschehen im lokalen Göppinger „radiofips“ verfolgen, das von 16 bis 2 Uhr auf UKW 89,0 und Kabel 99,2 live berichtet.

Vor der offiziellen Eröffnung der Kultur-Nacht auf dem Marktplatz durch Oberbürgermeister Guido Till, dem Vorstandsvorsitzenden der Kreissparkasse Dr. Hariolf Teufel und einem Vertreter der Tageszeitung NWZ wird zum ersten Mal auch der Kulturpreis des Stadtverbands Kultur in Göppingen im Rahmen der Kultur-Nacht verliehen. Der 2007 ins Leben gerufene Preis soll besondere ehrenamtliche Leistungen anerkennen und innovative ehrenamtliche Kulturarbeit fördern. Er steht unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Guido Till, wird alle zwei Jahre verliehen und ist mit 2000 Euro dotiert.

 

Eröffnungsprogramm auf der Bühne (Marktplatz)

18 Uhr Musikalische Eröffnung durch Jazz-iG

18:15 Uhr Verleihung des Kulturpreises des Stadtverbands Kultur in Göppingen durch OB Guido Till und Gerald Buß, Vorsitzender des Stadtverbands Kultur, mit Vorstellung der nominierten Projekte

18:45 Uhr offizielle Eröffnung der Kultur-Nacht durch OB Guido Till, Dr. Hariolf Teufel und einem Vertreter der NWZ

Ab 19 Uhr Musik mit Tanzgruppen der interkulturellen Vereine aus Göppingen – bosnische, griechische, kroatische, mexikanische, philippinische, serbische und spanische Tänze sowie afrikanische Trommelmusik

21 bis 23 Uhr Jazz-iG

So viele neue Stationen die sich bei der Kultur-Nacht beteiligen, gab es noch nie. Von den insgesamt 30 Locations sind zehn zum ersten Mal dabei: Friederike-Wackler-Museum, Hohenstaufen-Loge, Rahmen 18 mit dacapo-Theater, Mauch’sche Villa, Atelier Kathleen Jahn, Praxis Fischer/Berger, Geschäftsstelle der NWZ, Landratsamt mit regionaler Schulkunst sowie die beiden Kirchen St. Maria und Stadtkirche. Wieder dabei ist auch das Städtische Museum im Storchen, das sich nach dem Umbau mit Stadtgeschichte und Glaskunst präsentiert. Die Besucher/-innen der Kultur-Nacht erwartet also ein vielseitiges und interessantes Programm – sicherlich ist für jeden Geschmack etwas dabei. Um nur einige Auszüge zu nennen: Karibisches Flair mit der Kolberg Steelband in der KSK, Göppinger Geschichte erleben im Friederike-Wackler-Museum, Lesungen und Musiktheater in der Stadtbibliothek, Foto-Ausstellung, Musik und Theater im Rahmen 18, Wohnperformance im Atelier Kathleen Jahn, Jugend mal(t) anders in der Stadtoase mit Future Sozialarbeit, NWZ mit Erinnerungen an das Kriegsende mit Film und Diskussion, der Kunstweg mit 15 Skulpturen im Park des Christophsbads, Lustwandel im MuSeele, und Aufführungen, Ausstellungen und Performances bieten Hohenstaufen-Loge, Stadtkirche, Mauch’sche Villa, Kirche St. Maria, Kunsthalle, VHS-Werkstätten, Technischen Rathaus mit dem offenen KulturTreff, Kinderhaus Don Bosco, Atelier Sibylle Burr, Praxis Dr. Fischer & Berger, Kreismedienzentrum, Landratsamt mit Schulkunst, Künstlergruppe Artgenossen, Stiftskirche Faurndau, Atelier Susanne Knöpfle Joos, Künstlergruppe Spektrum, Jüdisches Museum, Naturkundliches Museum, Kunststück und vieles, vieles mehr … Wer nach sechs Stunden Kunst und Kultur noch nicht genug hat, geht einfach zur After-Party im CVJM-Jugendkulturcafe. Dort gestaltet DJ Tomahawk aus München den Ausklang der Nacht bis 3 Uhr mit einer Melange aus feinster World-Music, Ethno Beats und Electro Swing.

Auch dieses Jahr gibt es wieder ein spezielles Kinder-Programm ab 16 Uhr in einigen Stationen. Bis 19 Uhr ist der Eintritt für Kinder und Jugendliche mit Begleitpersonen dort kostenfrei. Für Jugendliche unter 18 Jahren ist der Eintritt mit einem speziellen Button auch nach 19 Uhr für die gesamten Kultur-Nacht-Angebote frei. Diesen gibt es an den Abendkassen gegen Vorlage des Ausweises. Die normalen Eintrittsbuttons gibt es unverändert für sechs Euro an den Abendkassen oder im Vorverkauf bei allen Stationen und im ipunkt zu fünf Euro. Wer eine abmomax-Karte der NWZ besitzt, erhält seinen Eintritts-Button sogar für vier Euro, allerdings nur im Vorverkauf beim ipunkt im Rathaus und der NWZ-Geschäftsstelle in der Rosenstraße.

 

Bus-Shuttle

In den letzten Jahren verkehrten die Shuttle-Busse in zwei unabhängigen Kreisen. Durch den Wegfall der Chapel im Stauferpark gelingt dieses Jahr der 15-Minuten-Takt auch mit einem Kreis, was die Koordination für nicht ortskundige vereinfacht und das Umsteigen zwischen den beiden Linien erübrigt. Mit den Eintrittsbuttons ist auch der Zubringer-Busverkehr der Linien 1, 2, 3, 4, 5, 6, 92, 11 und 13 nach und von Göppingen kostenlos.

2015 gibt es auch ein kleines Jubiläum zu feiern: Zehn Jahre Kultur-Nacht. Das erste Konzept zur Göppinger-Kultur-Nacht wurde von Uwe Mayer 2003 als „Kunstnacht“ der Stadt Göppingen vorgestellt. Wolfram Hosch, Kulturreferent der Stadt Göppingen, hatte seit längerem auch mit dem Gedanken gespielt, eine ähnliche Veranstaltung mit Kulturschaffenden aller Sparten zu initiieren. Noch etwas am Konzept gefeilt, das Thema von Kunst um die Kultur erweitert, war es dann 2005 soweit: Am 11. Juni 2005 startete die 1. Göppinger Kultur-Nacht mit 15 Stationen. Seither wird die Veranstaltung von der Stadt Göppingen als Veranstalter durchgeführt, vertreten durch Wolfram Hosch und von Uwe Mayer als Projektleiter unterstützt. Die meisten Entscheidungen zur Kultur-Nacht werden aber von der Gemeinschaft der Beteiligten bei den Planungstreffen durch Abstimmung getroffen. Grundsätzlich können sich Künstler/-innen mit einem eigenen Atelier, Locations, Künstlergruppen, Institutionen, Vereine, Initiativen usw. aus dem Kunst- und Kulturbereich mit Sitz in Göppingen bewerben. In den ersten Jahren wurde die Kultur-Nacht jährlich durchgeführt. Die Anzahl der Teilnehmer stieg teilweise über 30 Stationen. Damit keine Übersättigung bei den Gästen eintritt und um den Stationen mehr Planungszeit zu verschaffen, wurde die Kultur-Nacht nach drei Jahren auf einen zweijährigen Turnus umgestellt. Die Besucherzahl konnte so zwischen 1.200 und 1.500 gehalten werden.

Die Entwürfe für die Eintrittsbuttons werden zu jeder Kultur-Nacht von einem beteiligten Künstler gestaltet. Dieses Jahr haben dies Rudolf Bender und Rüdiger Noreikat von der Künstlergruppe Spektrum gestaltet. Alle Informationen zu den Stationen, Programmpunkten, Zeiten und Bussen sind im Internet unter www.kultur-nacht.de oder im Programm-Heft bei allen beteiligten Stationen zu finden .

 

Kulturnacht in der Kunsthalle

Die Kulturnacht am Samstag, 27. Juni, ist gleichzeitig der Auftakt der neuen Sammlungspräsentation der städtischen Kunsthalle Göppingen von 17 bis 1 Uhr. Unter dem Titel „Longing Objects“ stellt die Kunsthalle Werke aus ihrer Sammlung ins Zentrum, die den Betrachter als Teil ihrer selbst verstehen. Als performative Skulpturen sind sie eine Synthese von Ereignis und Werk, von Präsenz und Repräsentation, von Immaterialität und Materialität. Der Moment der Begegnung mit dem Kunstwerk ist konstituierendes Element. Der doppeldeutige Titel „Longing Objects“ bezieht sich einerseits auf ein Verlangen, das wir bestimmten Objekten entgegenbringen und andererseits auf ein Verlangen, mit dem uns bestimmte Objekte konfrontieren – die schlicht etwas von uns wollen. So fordern uns beispielsweise die berühmten „One Minute Sculptures“ von Erwin Wurm dazu auf, auf ein Podest zu steigen und uns nach den Anweisungen des Künstlers in eine Skulptur zu verwandeln. Zur Kulturnacht haben die Besucher/-innen die Möglichkeit, sich als „One Minute Sculpture“ fotografieren zu lassen. Außerdem bietet die Kunsthalle ein Kinderprogramm von 17 bis 20 Uhr, bei dem die Kinder sich im Atelier ihre eigenen „One Minute Sculptures“ ausdenken und umsetzen. Auch im Beitrag der südkoreanischen Künstlerin Yoojin An werden die Besucher/-innen Teil einer Außeninstallation und eines filmischen Projektes, das an der Kulturnacht entsteht.

PM

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