Neuausrichtung für das kaiserliche Freizeiterlebnis geplant: Staufer als touristische Erlebnismarke

„Die im Auftrag der Landkreise Göppingen und Ostalb erstellte Tourismusstudie stellt fest, dass die touristische Organisationsform „Stauferland“ ihre Strahlkraft früherer Jahre verloren hat und andere Wege der Vermarktung unserer wunderschönen Landschaft und dem Kernland der Staufer rund um den Hohenstaufen gefunden werden
müssen“, fasst Göppingens Oberbürgermeister Guido Till, zugleich Vorsitzender des Vereins Touristikgemeinschaft Stauferland e.V., das Ergebnis zusammen. „Auf dieser Erkenntnis heraus wird der Vorstand der TG Stauferland der Mitgliederversammlung Ende November empfehlen, den Verein zum Jahresende aufzulösen.“

Im Zuge der ersten Großen Landesausstellung, die sich 1977 den Staufern widmete, wurde im gleichen Jahr die „Straße der Staufer“ als Kultur- und Erlebnisroute im Kernland des mittelalterlichen Herrschergeschlechts eingerichtet. Wenig später gründete sich die TG Stauferland als eingetragener Verein. In den 1990er Jahren wurden sowohl die Straße der Staufer als auch die Touristikgemeinschaft räumlich bis in den Landkreis Heidenheim hinein ausgedehnt. Das Gebiet der TG reicht damit von Wangen und Adelberg bis zum Gemeindeverwaltungsverband Schwäbischer Wald mit Sitz in Leinzell und Böbingen, von Böhmenkirch bis Spraitbach. Künftig wird wieder eine Konzentration und Besinnung auf die Wurzeln und Anfänge der Marke Staufer angestrebt.

Ausgangspunkt der Überlegungen war die seit einem Jahr bestehende Vakanz auf der Stelle des hauptamtlichen TG-Geschäftsführers. Der Landkreis Göppingen und der Ostalbkreis hatten daraufhin bei der Firma FUTOUR eine
Evaluierung der touristischen Organisation in Auftrag gegeben. Diese Studie habe gezeigt, dass die Touristikgemeinschaft Stauferland e.V. in der jetzigen Struktur nicht mehr zeitgemäß ist, so Till weiter. Das Mitgliedergebiet sei mittlerweile zu großflächig und lenke damit vom Fokus auf die ursprünglichen Kernstätten der Staufer ab. Die Wiege der Staufer sei rund um die ehemalige Stammburg auf dem Hohenstaufen zu finden: Wäscherschloss, Kloster Lorch und Stauferstadt Schwäbisch Gmünd. „Die Entwicklung in den vergangenen
Jahren hat gezeigt, dass der Tourismusverein Stauferland überholt ist und nicht mehr den Ansprüchen entspricht“, so TG-Vorsitzender Guido Till. „Der Vorstand der Touristikgemeinschaft Stauferland e.V. wird daher der
Mitgliederversammlung Ende November die Auflösung des Vereins auf Jahresende vorschlagen.“ Damit gehe eine 38-jährige gemeinsame Vereinsgeschichte zu Ende. Der positive Zusammenhalt und die Zusammenarbeit zwischen den Stauferstätten bleibe aber weiter bestehen.

Daran haben nach wie vor auch die beiden Landkreise Göppingen und Ostalb ein großes Interesse. Landrat Klaus Pavel (Ostalbkreis): „Das Thema Staufer als kulturhistorisches Thema ergänzt optimal unsere Schwerpunktthemen
Kelten und Römer.“ Und Göppingens Landrat Edgar Wolff ergänzt: „Durch die Konzentration auf einen starken Tourismusverband, die Erlebnisregion Schwäbischer Albtrauf e.V. auf Kreisgebiet, können viele Synergien geschaffen und dem wichtigen Thema der Staufer zusätzliche Impulse gegeben werden.“ Mit der inhaltlichen und organisatorischen Neuausrichtung soll das Stammland der Staufer wieder konkreter in den Mittelpunkt rücken. In konzentrierter Form soll die positiv besetzte Marke „Staufer“ landkreisübergreifend weiter betreiben werden; eine projektbezogene Zusammenarbeit in Form einer Interessengemeinschaft Staufer werde angestrebt, blickt auch Schwäbisch Gmünds Oberbürgermeister Richard Arnold zuversichtlich in die Zukunft: „Eine Kernrunde aus dem Landkreis Göppingen, dem Ostalbkreis sowie den Städten Göppingen und Schwäbisch Gmünd wird die Interessengemeinschaft vorbereiten.“ Auch eine enge Zusammenarbeit mit dem Land Baden-Württemberg und den Staatlichen Schlössern und Gärten werde angestrebt. „Gerade mit Blick auf das Landesjubiläum 2022 können Synergien genutzt und Gemeinschaftsprojekte initiiert werden“, so Arnold.
„Als Projektpartner werden wir künftig schlagkräftiger sein“, ist OB Guido Till überzeugt. „Das verbindende Element ist dabei das kulturhistorische Thema Staufer.“

PM Stadtverwaltung Göppingen

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