Die Geschichte geht weiter – mit uns! – Eislingen liest die Apostelgeschichte in 50 + 1 Tagen

Mit einer ökumenischen Aktion gestalten die evangelischen und katholischen Kirchengemeinden in Eislingen die Zeit zwischen Ostern und Pfingsten: Sie laden ein, täglich einen Abschnitt aus der Apostelgeschichte zu lesen. Daheim oder mit anderen zusammen an unterschiedlichsten Orten und zu unterschiedlichsten Zeiten. Dieses Buch der Bibel kann spannende Impulse auch heute geben, wie es gelingt, das Evangelium weiterzusagen und Kirche zu gestalten.

„Ich bin völlig überwältigt, dass es in kurzer Zeit gelungen ist, für jeden der 51 Tage eine Person oder eine Gruppe zu finden, die offen einlädt, gemeinsam aus der Apostelgeschichte zu lesen“, sagt Pfarrer Bernhard Schmid der katholischen Kirchengemeinde St. Markus – Liebfrauen. Inzwischen gibt es nicht nur für jeden Tag ein Angebot, sondern an vielen sogar zwei. So kann ein 51 Tage dauernder Weg der Bibel durch Eislingen entstehen. Bildhaft wird dies auch dadurch zum Ausdruck gebracht, dass eine Bibel von Station zu Station weitergegeben wird.

Das Angebot der Zeiten und Orte ist unglaublich vielfältig. Die Spanne geht von 5:00 Uhr morgens bis 22.10 Uhr abends. Und auch die Orte sind sehr verschieden: Da kommen natürlich die Kirchen und Gemeindehäuser vor, aber auch Orte in freier Natur oder – für eine Bibellesung ganz ungewöhnlich – in einer Kneipe. Ein „Highlight“ unter den Stationen im wahrsten Sinne des Wortes findet mit Ausblick vom Kirchturm der Liebfrauenkirche statt, mit der Hoffnung auf schönste Morgensonne. Ein Höhepunkt besonderer Art wird sicher auch die Lesung mit Oberbürgermeister Klaus Heininger im großen Sitzungssaal des neuen Rathauses am 3. Mai um 18:00 Uhr sein. „Ich freue mich, dass ich mich an der Aktion beteiligen kann“, sagt Heininger, „zudem ist das auch eine Möglichkeit für die Eislinger, wieder oder zum ersten Mal den neuen Sitzungssaal zu erleben. Gerne lade ich dazu ein.“

„So bekommt auch die Osterzeit, die ja bis Pfingsten dauert, einmal einen besonderen Akzent“, freut sich Pfarrerin Kerstin Hackius von der evangelischen Lutherkirche. In den katholischen Gottesdiensten werden die Lesungen in dieser Zeit sowieso immer aus der Apostelgeschichte entnommen. Diese erzählt ja, wie die Jünger Jesu nach Himmelfahrt und Pfingsten von Jerusalem ausgehend in die Welt hinausgehen. Auch wer der Frage nachgeht: Wie entsteht eigentlich Kirche?, kann in der Apostelgeschichte spannende Entdeckungen machen. Erfolge und Rückschläge, die Erfahrung von Einmütigkeit und der Umgang mit Konflikten – alles hat seinen Platz in dieser Erzählung, die neben dem entsprechenden Evangelium auch dem Evangelisten Lukas zugeschrieben wird.

„Es ist ein schönes ökumenisches Zeichen – gerade auch im Jahr des Reformationsjubiläums –gemeinsam aus der Bibel zu lesen. Die Bibel verbindet uns ja,“ erläutert Pfarrer Frederik Guillet von der evangelischen Christuskirche. Ebenso findet die Aktion im Rahmen des Prozesses „Kirche am Ort“, der in der gesamten Diözese Rottenburg-Stuttgart läuft, statt. Das Leitwort „Kirche an vielen Orten gestalten“ bekommt durch die Lesungen an vielen verschiedenen Orten einen starken Ausdruck. Kirche ist eben nicht nur in den Kirchenräumen, sondern ereignet sich an vielen Orten: von der eigenen Wohnung bis in die große Öffentlichkeit. Zudem hat die Apostelgeschichte ein offenes Ende. Das zeigt, dass die Geschichte Gottes mit den Menschen weitergeht – auch heute mit uns!

Info: Eislingen liest die Apostelgeschichte in 50+1 Tagen

Die Aktion beginnt mit Ostersonntag und endet am Pfingstmontag. Für jeden Tag gibt es ein oder zwei Angebote, die einladen, zu verschiedenen Zeiten und an verschiedenen Orten miteinander die Apostelgeschichte in Fortsetzung zu lesen. Dazu werden in allen Ostergottesdiensten Faltblätter verteilt, denen man sowohl die Aufteilung der Texte, als auch die Orte und Zeiten entnehmen kann. Außerdem sind auch alle eingeladen, die Texte daheim zu lesen. Dazu gibt es für jeden Tag Impulsfragen, die als Anregung zum Nachdenken und zum Austausch dienen können. Diese und weitere Informationen sind auf der Homepage: www.katholische-kirche-eislingen.de zu finden.

PM

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