Alternative Medizin – was steckt hinter den verschiedenen Behandlungskonzepten?

Geht es um die Behandlung von Krankheiten und Beschwerden, findet bei uns vor allem die Schulmedizin Anwendung. Viele alternative Behandlungskonzepte werden als Pseudowissenschaften verschrien. Dabei gibt es durchaus alternative Behandlungsmethoden, deren Wirkung allgemein akzeptiert ist und Behandlungskosten von Krankenkassen übernommen werden. Ein Blick in die Welt der alternativen Medizin.

Traditionelle chinesische Medizin

Beim Begriff alternative Medizin denken viele direkt an die traditionelle chinesische Medizin. Tatsächlich stellt diese einen Teilbereich dar. Die traditionelle chinesische Medizin selbst besteht ebenfalls aus mehreren Bereichen. Hier wird von den fünf Säulen der chinesischen Medizin gesprochen. Während sich in China die verschiedenen Lehren bis heute erhalten haben, sind in der westlichen Welt nur einige der Behandlungsmethoden als effektiv akzeptiert. Beispielsweise kennt die traditionelle chinesische Medizin mehr als 500 Substanzen, die primär pflanzlicher Herkunft sind. Einige stammen aber auch aus Mineralien oder von Tieren.

Gerade im Bereich der Kräuterarznei gibt es eine Reihe von Mitteln, deren Wirkung teilweise in klinischen Studien nachgewiesen wurde. Dazu zählt beispielsweise der Hustensirup Pei Pa Koa. Die Hauptbestandteile dieses Sirups sind Minze, Honig und Ginseng, die in Kombination für eine schleimlösende Wirkung bekannt sind. Hier finden sich mitunter Schnittstellen zur traditionellen europäischen Medizin, die auf vergleichbare Wirkstoffe aus der Natur zurückgreift.

Naturheilverfahren

Ein großer Bereich der alternativen Medizin entfällt auf Naturheilverfahren. Bei den Naturheilverfahren ist ein ganzheitlicher Ansatz vorhanden, der den gesamten Organismus des Menschen betrachtet. Im Fokus steht die Anregung der Selbstheilungskräfte und Naturheilmittel kommen zum Einsatz, um diese zu aktivieren.

Auch hier gibt es wieder ein breites Spektrum an Behandlungsmethoden, von denen viele gut erforscht und bewährt sind. Vor allem der Bereich der Phytotherapeutika, also der Einsatz von Heilpflanzen zur Linderung von Beschwerden, ist ein interessanter Teil der Naturheilverfahren. In zahlreichen Naturpflanzen finden sich Stoffe, die dem Menschen bei unterschiedlichsten Beschwerden behilflich sein können. Diese Gruppe wird auch als Arzneipflanzen bezeichnet.

Ein gutes Beispiel hierfür ist der Einsatz von Weißdorn bei Bluthochdruck. Die oligomeren Procyanidine im Weißdorn stärken das Herz und können so den Blutdruck senken. Aus diesem Grund war der Weißdorn auch die Heilpflanze des Jahres 1990.

Selbst unscheinbare und oft als Unkraut verschriene Pflanzen wie die Brennnessel haben in der Naturheilkunde ihren festen Platz. Die Brennnessel kommt traditionell bei Nieren- und Harnwegserkrankungen sowie bei Rheuma zum Einsatz. Diese Beispiele zeigen, wie spannend der Bereich der Naturheilverfahren ist und welches Potenzial sich hier versteckt.

Körpertherapieverfahren

Der Bereich der Körpertherapieverfahren ist extrem groß. Hierzu zählen beispielsweise Behandlungen wie die Akupunktur und Akupressur oder auch Lauftherapien. Dementsprechend breit gefächert fällt die Bewertung der verschiedenen Körpertherapieverfahren aus.

Bestimmte Behandlungen durch die Akupunktur zahlen zum Beispiel die Krankenkassen. Dazu gehören Anwendungen bei chronischen Schmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule oder bei der Arthrose in den Kniegelenken. Hier hat sich die Akupunktur als wirksame, alternative Behandlungsmethode etabliert. Zudem kommt die Akupunktur gegen Haarausfall zum Beispiel. Hier hat sich gezeigt, dass die Behandlungen die Durchblutung verbessern und Entzündungen lindern, was das Wachstum der Haarfollikel unterstützt.

Ein weiteres Körpertherapieverfahren stammt aus dem alten China. Qigong ist eine Form von Heilgymnastik und kombiniert Meditations-, Konzentrations- und Bewegungsübungen. Auch hierzulande gibt es inzwischen Seminare für Qigong, in denen die zahlreichen Übungen vermittelt werden. In Bereichen wie der Lungenrehabilitation oder nach der Strahlentherapie in Krebspatienten kommt Qigong inzwischen häufiger zum Einsatz. Hier verbessern die Übungen vor allem die Lebensqualität.

Bild von Ada K auf Pixabay

PM

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