Die Digitalisierung ist noch immer in vollem Gange und nimmt dabei noch mehr Fahrt auf. Jährlich erscheinen neue Technologien auf dem Markt, die unsere Art zu leben langfristig beeinflussen. Dabei wird sogar diskutiert, ob das Smartphone für viele Menschen bereits Teil des eigenen Körpers geworden ist und wir damit bereits die erste Generation von Cyborgs wären. Was man vielleicht nicht ganz so ernst nehmen sollte, hat jedoch einen wahren Kern: Neue Technologien haben unser Leben eindeutig verändert und viele Bereiche unseres Alltags revolutioniert. Aber sind die Deutschen dabei besonders fortschrittlich oder läuft die Digitalisierung rund um den Globus noch schneller ab?
Mobile Spiele dominieren Markt
Videospiele haben in den letzten Jahren enorm an Beliebtheit gewonnen. Heute zählt das Smartphone dadurch sogar zur wichtigsten und meistgenutzten Spieleplattform unter den Deutschen und überholt damit sogar den Gamer-PC und die Next-Gen-Konsolen. Grund dafür ist zum einen natürlich der niederschwellige Zugang zu Gaming: Smartphone-Besitzer müssen sich kein neues Gerät kaufen, um zu spielen, gleichzeitig sind Browsergames und viele der Spiele-Apps im Google Play Store kostenlos. Zum anderen bevorzugen viele Gamer heute kurzlebige Anwendungen und Spiele, die schnelle Runden bieten, statt sich langfristigen Kampagnen zu widmen. Deshalb sind vor allem Browsergames im Kommen, denn auf den Spieleplattformen im Netz können Nutzer schnell zwischen unterschiedlichen Titeln wechseln, ohne diese herunterladen zu müssen.
Anbieter haben dadurch die mobile Gamingwelt erobert. Spieler genießen eine Vielzahl an Spielen bei Anbietern wie zum Beispiel LeoVegas, die mit unterschiedlichen Designs und Themen ausgestattet sind. Von dem Alten Ägypten bis zu gefährlichen Raubtieren, aber auch Retro-Spielen, die an die mechanischen Automaten aus vergangener Zeit erinnern.
Rund um den Globus wird ebenfalls viel und gerne gespielt. Mobile Gaming ist auf dem asiatischen Kontinent sogar noch viel populärer als in Deutschland. Etwa 53 % der weltweiten Smartphone-Gamer sollen 2020 laut dem Analyseinstitut DFC Intelligence in Asien zuhause gewesen sein. Europa lag damals mit 17 % auf Platz 2, spannenderweise stammen nur 1 % der mobilen Spieler aus Nordamerika.
Neuartige Mediennutzung durch Livestreaming
Kaum eine Technologie hat die Medienlandschaft so stark verändert wie das Aufkommen von Streamingdiensten wie Netflix und Hulu. Sie lösen das klassische Fernsehen immer mehr ab und bieten Nutzern die Möglichkeit, ihre eigenen Inhalte zu wählen. Trotzdem wäre es falsch zu sagen, dass das lineare TV-Programm schon ausgestorben ist. Immerhin 54 % der Fernsehzeit sollen in Deutschland nämlich noch vor Kanälen wie ARD, ZDF und Co. verbringen.
Die Entwicklung ist trotzdem schnell, bedenkt man, dass z. B. der Streaming-Dienst Netflix erst seit 2014 Serien und Filme in Deutschland anbietet. Es hat also weniger als 10 Jahre gedauert, um den TV-Konsum der Deutschen förmlich zu halbieren. Auch YouTube und andere Videoportale mischen heute in der Medienlandschaft mit und bieten kostenlose Unterhaltung im Netz. In anderen Teilen Europas scheint das lineare Fernsehen gleicherweise nicht ausgestorben zu sein.
Was viele vielleicht wundern wird: In einer Umfrage von Standard Eurobarometer 2022/2023 gaben nur 18 % der Befragten an, täglich oder fast täglich über das Internet fernzusehen. TV-Sender haben also sichtlich noch ihre Berechtigung. Gleichzeitig steigt aber auch die Anzahl der Abonnenten von Streaming-Diensten stetig.
Deutsche Formate werden dank Streaming-Diensten stärker gefördert, denn Eigenproduktionen haben die Dominanz von Hollywood verringert. So gibt es heute deutsche Produktionen wie Dark, die von Netflix selbst in Auftrag gegeben wurden. Tatsächlich hat Netflix die Filmbranchen zahlreicher Länder beflügelt. So findet man heute im Programm des Streaming-Dienstes eine Vielzahl an europäischen, asiatischen und lateinamerikanischen Formaten, die nicht nur im eigenen Land, sondern international erfolgreich wurden. Bestes Beispiel sind Serien wie Haus des Geldes aus Spanien und Squid Game aus Südkorea.
Musik und einzigartige Konzerte in der Online-Welt
Nicht nur die Welt von Film und Fernsehen hat sich durch die Digitalisierung verändert. Noch stärker betroffen ist nämlich die Musikbranche. Schon bevor Streaming-Dienste wie Spotify den Markt eroberten, gingen CD-Käufe weltweit stark zurück. Stattdessen wurden viele Alben und Songs illegal heruntergeladen, wodurch Künstlern die Einkünfte fehlten. Spotify, Deezer und Co. lösten das Problem und verhalfen Musikern wieder zu der nötigen Unterstützung. Heute erhalten Nutzer für wenige Euros pro Monat Zugriff zu einer gigantischen Auswahl an Musik und müssen dazu weder lästige Downloads noch teure CD-Käufe in Betracht ziehen.
Laut Statista wurde 2022 ein Umsatz von 1,52 Milliarden Euro mit den Abo-Diensten in Deutschland gemacht, ein 14-prozentiger Anstieg zum Vorjahr. Weltweit sollen es 12,7 Milliarden US-Dollar gewesen sein. Damit machen die Deutschen tatsächlich einen hohen Prozentsatz der Nutzer aus und sind im Musikstreaming ganz weit oben.
Gleichzeitig hat sich die Konzertlandschaft weiterentwickelt. Virtuelle Konzerte sind heute nicht mehr Zukunftsmusik. In Spielen wie Fortnite haben bereits Auftritte verschiedener Künstler stattgefunden, die dort durch Avatare vertreten wurden und ein internationales Publikum angezogen haben.
Unsere Freizeitgestaltung hat sich durch die Digitalisierung stark verändert. Heute werden Medien ganz anders genutzt als noch vor 10 Jahren. Streaming-Dienste haben dabei sowohl die Musikbranche als auch die Film- und Seriennutzung stark verändert. Dazu kommt das Smartphone, das uns förmlich an die Hand gewachsen ist und sich gleichzeitig zur beliebtesten Gaming-Plattform entwickelt hat.
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PM