Die Infektion durch Legionellen geschieht über das Wasser. Warum sind sie so gefährlich und was können Bewohner zur Vorbeugung und im Akutfall tun?
Gesundheitsrisiken durch Legionellen
Legionellen sind zwischen 2 und 5 Mikrometer (µm) lange stäbchenförmige Bakterien, die für das Entstehen des Pontiac-Fiebers und der Legionärskrankheit verantwortlich sind. Während das Pontiac-Fieber mit grippeähnlichen Symptomen einhergeht, befällt die Legionärskrankheit das Lungensystem und ist bei einer Letalität von 10 bis 15 % lebensgefährlich.
Niemand möchte sich im eigenen Haus mit Legionellen infizieren. Die Frage steht im Raum: Wie kann man sich schützen?
Wo sich Legionellen wohlfühlen
Legionellen leben im Wasser, wobei sie künstliche Wassersysteme wie Wasserrutschen, Kühltürme, Klimaanlagen, Luftbefeuchter und Whirlpools bevorzugen. Sie lieben stehendes Wasser (Stagnationswasser) und nisten sich regelmäßig in sogenannten Totsträngen ein. Idealbedingungen zum Vermehren finden die Bakterien bei einer Wassertemperatur von 25 bis 45 °C vor. Bei Heißwasser ab 60 °C werden sie zuverlässig abgetötet, während sie sich bei Kaltwasser unter 20 °C kaum noch vermehren. Nahrung erhalten sie unter anderem in Rohrsedimenten, Biofilmen in Wasserleitungen und im Kesselstein.
Wie findet die Übertragung statt?
Wichtig für das Verständnis für die Infektionsgefahr durch Legionellen ist der Umstand, dass eine Mensch-zu-Mensch-Übertragung nicht stattfindet. Außerdem ist eine Infektion durch Trinkwasser nicht möglich. Vielmehr können sich Bewohner durch den Kontakt mit Sprühwasser infizieren, da Legionellen durch Aerosole eingeatmet werden.
Die Gefahr einer Infektion über die Atemsysteme ist während der Körperhygiene sehr akut. Dies ist der Hintergrund dafür, warum die Gefahr durch Legionellen potenziell im Duschkopf lauert. Für Abhilfe sorgt hier ein Legionellenfilter für Dusche und Wasserhahn, der im Fachhandel erworben werden kann und leicht zu installieren ist.
Ständige Kontrollen sind für Hauseigentümer Pflicht
Der Legionellenfilter sorgt dafür, dass das Wasser aus dem Wasserhahn und der Dusche entgiftet wird, sodass keine Gefahr mehr durch eine Legionelleninfektion droht. Doch auch der beste Wasserfilter kann die Legionellen nicht aus den Hausleitungen bugsieren.
Für Hauseigentümer sind Legionellen ab einer Konzentration von 100 koloniebildenden Einheiten pro 100 ml im Leitungswasser meldepflichtig. Darüber hinaus müssen sie alle drei Jahre ein Labor für Wasserproben beauftragen und in öffentlichen Einrichtungen wie Sporthallen und Schwimmbädern sogar einmal im Jahr.
Inzwischen ist das Problem durch Legionellen recht gut erforscht, sodass bewährte Vorbeugungsmaßnahmen bekannt sind, die sowohl von Mietern als auch von Hauseigentümern durchgeführt werden können. Hausbesitzer sollten bei der Größe der Boiler einen guten Kompromiss zwischen der steten Zugänglichkeit zum Trinkwasser und einer abgesteckten Größe finden, da die Gefahr einer Vermehrung mit der Größe der Trinkwasseraufbereiter steigt.
Gesetzlich vorgeschrieben sind Temperaturen ab 60 °C im Boiler und ab 55 °C in den Wasserleitungen. Wer die Temperatur im Zuge der Energiekrise im Warmwasseraufbereiter herunterreguliert, spart am falschen Ende. Wer in einer Wohnung lebt, sollte Hähne und Perlatoren regelmäßig reinigen, damit kein Biofilm entstehen kann, der einen Nährboden für diese Bakterien darstellt.
Werden die Leitungen längere Zeit nicht genutzt, weil die Bewohner zum Beispiel gerade aus dem Urlaub gekommen sind, sollten diese das Stagnationswasser erst abfließen lassen, was höchstens wenige Minuten in Anspruch nimmt. Das Frischwasser ist durch eine deutlich niedrigere Temperatur zu erkennen. Totstränge sind im Haus grundsätzlich zu meiden.
Was tun bei Legionellen im Haus?
Vermieter sind zur sofortigen Meldung sowie zu entschiedenen Gegenmaßnahmen bei Legionellenbefall verpflichtet. Die Mieter müssen sofort, etwa über einen Aushang am Schwarzen Brett, informiert werden. Mieter wiederum sollten bis zur Reinigung der Wasserleitungen Sprühwasser jeder Art vermeiden und Wasserablagerungen an den Leitungen und Perlatoren mit Essig ablösen.
Nicht nur zur Vorbeugung, sondern auch für den Akutfall ist der Legionellenfilter für die Dusche und den Wasserhahn die beste Lösung. Die Säuberung der Wasserleitungen selbst ist den Fachkräften vorbehalten, die folgende Maßnahmen gegen Legionellen in ihrem Arsenal haben:
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Hydraulischer Abgleich
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Chemische Desinfektion
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Thermische Desinfektion
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Ultra-Filtration
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UV-Bestrahlung
Ein Schutz vor Legionellen ist möglich
Legionellen sind längst keine Unbekannten mehr. Bewohner verfügen über gute Möglichkeiten, sich zu schützen und können im Akutfall mit schneller Hilfe rechnen. Eine sofortige Sicherheit vor einer Infektion bieten spezielle Legionellenfilter. Damit die Bakterien gar nicht erst ins Haus kommen, sollten die Broiler nicht zu groß sein und immer auf mindestens 60 °C erhitzt werden. Weitere Sicherheit bietet eine regelmäßige Reinigung der Wasserleitungen, Wasserhähne und Perlatoren.
PM