NABU: Baden-Württemberg zählt zum Jahresbeginn seine Vögel

Vom 6. bis 8. Januar findet die 13. bundesweite „Stunde der Wintervögel“ statt – Bleiben Waldbewohner dem Futterhaus wieder fern?

Vögel zählen ab dem Dreikönigstag: Vom 6. bis 8. Januar 2023 ruft der NABU auch in Baden-Württemberg zur bundesweiten Mitmachaktion „Stunde der Wintervögel“ auf. Zum 13. Mal gilt es: Handy oder Stift gezückt und eine Stunde lang Meisen, Finken, Rotkehlchen und Co. am Futterhäuschen, im Garten, auf dem Balkon oder im Park zu beobachten, zu zählen und zu melden.

„Im vergangenen Januar haben in Baden-Württemberg 19.200 Menschen mitgezählt, von bundesweit mehr als 176.000. Die anhaltend hohe Beteiligung an unseren Aktionen zeigt, wie groß das Interesse an der heimischen Natur ist. Zugleich wird Vogelzählen digitaler – die App NABU-Vogelwelt hat die Zwei-Millionen-Marke bei den Downloads geknackt“, sagt der NABU-Vogelexperte Stefan Bosch. „In Wohlfühlgärten gibt es mehr Vögel zu erleben – und zu zählen. Also am besten den eigenen Garten oder Balkon zur Vogel-Wohlfühl-Landschaft machen, möglichst wild und mit vielfältigen, heimischen Gehölzen, Stauden und Kräutern“, so Bosch.

Mastjahr im Wald

Auch Saaten und Meisenknödel in einem speziellen Futterhalter nutzen Wintervögel gerne. Allerdings könnte der Flugbetrieb am Futterhaus zur Zählzeit Anfang Januar eingeschränkt sein. „2022 ist ein Mastjahr. Eiche, Buche, Fichte und Co. tragen sehr viele Früchte. Für typische Waldbewohner wie Kleiber, Eichelhäher, Kernbeißer und Buntspecht, die von Baumfrüchten leben, ist der Tisch damit in diesem Winter überreich gedeckt.“

In den vergangenen Jahren gab es ungewöhnlich häufig Mastjahre. Dies scheint eine Folge des Klimawandels zu sein. Warme, trockene Sommer begünstigen einen hohen Blütenansatz. Auch die Spätfröste, die durch den Klimawandel vermehrt auftreten, fördern ein Mastjahr im Folgejahr. „Ein Mastjahr sorgt dafür, dass typische Waldvogelarten seltener ans Futterhaus kommen.“ Auch die Situation im hohen Norden und das lokale Wetter wirkten sich auf die Zahl der Vögel am Zählwochenende aus, erklärt der NABU-Ornithologe.

Die „Stunde der Wintervögel“ ist Deutschlands größte wissenschaftliche Mitmachaktion. Bei der Vogelzählung vor einem Jahr führte auch in Baden-Württemberg, wie so oft, der Haussperling die Liste an, gefolgt von der Kohlmeise. Die Amsel wurde häufiger gesichtet als die Blaumeise und flog im Südwesten auf Platz 3.

Mitmachen geht ganz leicht

Wer mitmachen will, beobachtet eine Stunde lang die Vögel am Futterhäuschen, im Garten, auf dem Balkon oder im Park und meldet die Ergebnisse dem NABU. Von einem ruhigen Beobachtungsplatz aus wird von jeder Art die höchste Anzahl Vögel notiert, die im Laufe einer Stunde gleichzeitig zu sehen ist. Die Beobachtungen können per App unter www.NABU.de/vogelwelt, unter www.stundederwintervoegel.de oder unter www.NABU.de/onlinemeldung bis zum 16. Januar gemeldet werden. Zudem ist für telefonische Meldungen am 7. und 8. Januar, jeweils von 10 bis 18 Uhr, die kostenlose Rufnummer 0800 1157-115 geschaltet.

Aufruf zur Schulstunde der Wintervögel

Die NAJU lädt mit der „Schulstunde der Wintervögel“ vom 9. bis 13. Januar 2023 alle Kinder ein, die heimischen Wintervögel spielerisch kennenzulernen, zu beobachten und eine Stunde lang auf dem Schulhof, im Park oder im Garten zu zählen. Das Begleitheft zur Schulstunde liefert zahlreiche Anregungen. Ein Poster stellt die häufigsten Wintervogelarten vor und eine kindgerechte Zählkarte erleichtert die Teilnahme an der Vogelzählung. Alle Infos unter www.naju.de/sdw.

Hintergrund:

Alle Infos zur Aktion unter www.stundederwintervoegel.de sowie Downloads (Zählhilfe, Faltblatt, Meldebogen).

Videos zum Einbinden, Info-Grafiken zum Thema „Wer frisst was?“: www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/aktionen-und-projekte/stunde-der-wintervoegel/ueber-die-aktion/medieninfos.html

Tipps zur Fütterung: www.NABU-BW.de/tiere-und-pflanzen/voegel/voegelnhelfen/vogelfuetterung/

E-Learning-Tool Vogeltrainer: www.vogeltrainer.de

 

PM NABU (Naturschutzbund Deutschland), Landesverband Baden-Württemberg e. V.

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