NABU-Herbsttipp 3: Wissenswertes rund um die Vogelfütterung – NABU-Tipps für Naturerlebnisse direkt vor der Haustüre

In Garten- und Supermärkten biegen sich die Regale unter Massen an Vogelfutter. Viele Vogelfreundinnen und -freunde stocken jetzt ihren Futtervorrat für gefiederte Besucher auf ihrem Balkon oder im Garten auf. Etwa 15 bis 20 Millionen Euro geben sie jedes Jahr für Futtermischungen, Meisenknödel und Co. aus. Sollte man Vögel füttern? Und ist das ein sinnvoller Beitrag, um Vögel zu unterstützen?

Vogelfütterung durch die Natur oder am Futterhaus?

„Das Vogelfüttern schafft eine tolle Gelegenheit, die Vogelwelt aus nächster Nähe zu erleben, auch für kleine Vogelfans. Klar ist aber: Für den Schutz unserer artenreichen Vogelwelt brauchen wir in ganz Baden-Württemberg natürliche Futterangebote auf Brachflächen in der Feldflur, in wilderen Gärten und mit einer naturnahen Waldbewirtschaftung. Denn nur dann findet die ganze zwitschernde Vielfalt die Futtermenge und -qualität, die sie braucht“, ist Stefan Bosch, Vogelfachmann beim NABU Baden-Württemberg, überzeugt. Statt ein üppiges Futterhaus aufzustellen, sollten Gärten besser naturnah gestaltet werden, mit Beerensträuchern, Blühpflanzen für Insekten und wilden Ecken. Grundsätzlich nutzen etwa zehn bis 15 häufige Arten das angebotene Futterhaus-Buffet, in der Regel erreicht man dabei keine gefährdeten Arten.

Ab November Sonnenblumenkerne servieren

Am besten füttert man dann, wenn es wirklich kalt ist und Frost sowie Schnee die Futtersuche erschweren. „Klassischerweise also etwa zwischen November und Ende Februar“, so Bosch. Sonnenblumenkerne sind ein gutes Basisfutter, viele Arten fressen sie gerne. Wer kein Schalenchaos haben möchte, kauft bereits geschälte Kerne. Freiland-Futtermischungen für Körnerfresser wie Finken, Sperlinge und Meisen enthalten zusätzlich andere Samen verschiedener Größe. Meisenknödel bestehen aus Samen und Fett. Sie können direkt in einem extra Halter aus Metall angeboten werden, statt sie im Plastiknetz aufzuhängen – das spart Plastik und die Tiere können sich nicht verheddern.

Äpfel, Rosinen und Haferflocken oder Weichfuttermischungen lieben Amseln und Rotkehlchen, die auf feuchten Wiesen nach Regenwürmern oder in Laubhaufen und unter Hecken nach kleinen Insekten stöbern.

Im Silo bleibt das Futter sauber

Ein klassisches Vogelhäuschen muss regelmäßig gereinigt werden: täglich mit dem Besen von Futter- und Kotresten befreien und alle ein bis zwei Wochen mit heißem Wasser reinigen. So haben Krankheitskeime keine Chance, sich unter den gefiederten Gästen auszubreiten. Hygienischer ist ein Silofutterspender, der zugleich weniger Arbeit macht, denn die Vögel können nicht im Futter herumlaufen und es verschmutzen. Zudem sind die Körner vor Wind, Schnee und Regen besser geschützt. Den Futterspender hängt man, möglichst unerreichbar für Katzen, in der Nähe von Bäumen oder Büschen als Rückzugsmöglichkeit auf. „Am besten direkt an oder mit ausreichend Abstand zu Glasscheiben, sodass diese nicht zu tödlichen Fallen werden. Damit sich unter dem Spender kein Futter und Kot sammeln, wechselt man nach Möglichkeit ab und zu den Standort“, rät der NABU-Fachmann.

Weitere Tipps, Infos und Material rund um die Vogelfütterung: www.nabu-shop.de

PM NABU (Naturschutzbund Deutschland), Landesverband Baden-Württemberg e. V.

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