- DUH schlägt 21 konkrete und sofort umsetzbare Maßnahmen zur schnellen Reduktion des Öl- und Gasverbrauchs vor
- Statt Reservebetrieb von Atomkraftwerken, Wiederbelebung der Kohle und langfristiger LNG-Lieferungen gehören Energiesparmaßnahmen an erste Stelle
- Bundesregierung muss endlich umschwenken und Versorgungssicherheit und Klimaschutz gleichzeitig angehen
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat heute ein Notfallprogramm mit 21 Maßnahmen zur Reduktion des Öl- und Gasverbrauchs vorgelegt. Die Maßnahmen sind sofort umsetzbar und entfalten ihre Wirkung bereits in den folgenden beiden Wintern. Das Notfallprogramm umfasst Maßnahmen in den Sektoren Gebäude, Verkehr, Energie und Industrie. Erste Vorschläge zur Energiereduktion in diesen Bereichen hatte die DUH bereits im März 2022 vorgelegt, diese sind von den zuständigen Ministerien jedoch bis heute nicht umgesetzt. Mit dem heutigen Notfallprogramm ergänzt und erweitert die DUH nun diese Maßnahmenliste.
Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin der DUH: „Der viel zu hohe Energieverbrauch wird viele Haushalte im Winter mit der Heizkostenabrechnung mit großer Gewalt treffen. Eine dauerhafte Entlastung wird es nur geben, wenn endlich konsequent auf Energieeinsparung gesetzt wird. Im Gebäudebereich bedeutet dies, dass wir statt einer Kürzung der Mittel für die Gebäudesanierung ein Sofortprogramm für Effizienzmaßnahmen und Wärmepumpen brauchen. Zudem muss jeder Haushalt noch vor dem Winter einen Gutschein für die Heizungsoptimierung bekommen, damit es keine unnötige Energieverschwendung mehr gibt.“
Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH: „Statt die energiepolitischen Fehler der Vergangenheit zu wiederholen, müssen wir unnötige Hürden für Erneuerbare beseitigen. Auf jedes Dach gehört eine Solaranlage. Die öffentliche Hand muss hier vorangehen. Bund und Länder müssen Sonderkredite vergeben, damit Kommunen ihre öffentlichen Gebäude mit Solaranlagen ausstatten können. Insbesondere für Reihenhäuser und Doppelhaushälften müssen zudem hinderliche Abstandsregelungen in den Landesbauordnungen beseitigt werden. Nur dann kann das ganze Dach genutzt werden. Wir können es uns nicht leisten, weiter wertvolle Flächen zu verschwenden und das Engagement der Bürgerinnen und Bürger auszubremsen.“
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH: „Wir fahren weiter mit Vollgas in die Krise. Zu stoppen ist dies nur mit einem Tempolimit. Es ist unbegreiflich, warum die Bundesregierung diese sofort wirksame Maßnahme mit gewaltigem Einspar-Effekt von bis zu 3,7 Milliarden Liter Sprit und 9,2 Millionen Tonnen CO2 nicht längst umgesetzt hat. Dabei spart ein Tempolimit nicht nur erhebliche Mengen an Öl ein, sondern über den Energieverbrauch der Raffinerien auch fossiles Gas. Wir können uns Fehlanreize für Luxusautos und fossile Kraftstoffe nicht leisten. Deshalb muss das Dieselprivileg sofort beendet werden und es darf kein öffentliches Geld mehr genutzt werden, um den Kauf von Luxus-Dienstwagen und Klimakiller-Plug-In-SUV zu unterstützen.“
Link:
Zum Notfallprogramm zum Öl- und Gassparen: https://l.duh.de/p220912a
PM Deutsche Umwelthilfe e. V. (DUH)