Vor zehn Jahren wurde von den Landkreisen Alb-Donau, Göppingen und Heidenheim der erste, vom ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club) mit vier Sternen ausgezeichnete Radweg auf der Schwäbischen Alb eröffnet. Er führt auf 186 Kilometern durch einige der schönsten Täler der Schwäbischen Alb und nennt sich bezeichnenderweise „Albtäler-Radweg“. Am 18. Mai konnten die Vertreter der Arbeitsgemeinschaft Albtäler-Radweg Verkehrsminister Winfried Hermann als Ehrengast zu der Jubiläums-Radtour zwischen Westerheim und Wiesensteig begrüßen. Der Albtäler-Radweg zählt zudem seit 2020 zur Kategorie der Landesradfernwege, für die das Land einen Qualitätsprozess ausgerufen hat.
Edgar Wolff, Landrat im Landkreis Göppingen, Marlene Bolz, Erste Landesbeamtin im Landkreis Heidenheim, und Wolfgang Koller, Leiter des Fachdienstes Ländlicher Raum, Kreisentwicklung des Alb-Donau-Kreises, begrüßten zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter der Landespolitik, der Kommunen, Tourismusorganisationen, des ADFC und der Landespolitik und freuten sich besonders, dass Verkehrsminister Winfried Hermann zur Jubiläumsveranstaltung gekommen war.
Für die drei Landkreise war es vor zehn Jahren eine besondere Herausforderung, einen Qualitätsradweg einzurichten, da es damals noch keinen einzigen zertifizierten Radweg auf der Alb gab. Geeignete Strecken waren in der landschaftlich und kulturell reizvollen Region gut zu finden. Es galt vielmehr die schönsten Streckenabschnitte zusammenzuführen und einen attraktiven Rundkurs zusammenzustellen. Glücklicherweise verfügten die drei Landkreise schon damals über ein einheitlich beschildertes Freizeitradwegenetz, das als Grundlage für die Streckenführung diente. Dank vieler Akteure, wie den am Weg liegenden Kommunen und den Ehrenamtlichen des ADFC, konnte die neue Rundtour in kürzester Zeit umgesetzt werden.
Alle drei Vertreter der Landkreise betonten sichtlich stolz ihr frühes Engagement beim Thema „Fahrradfreundlichkeit“. Der längste im Bunde der fahrradfreundlichen Landkreise ist dabei der Landkreis Göppingen. Landrat Wolff ergänzte: “Vor zehn Jahren war es durchaus noch keine Selbstverständlichkeit, den Radverkehr so stark zu fördern wie heute. Deshalb sind wir sehr froh und dankbar, dass wir damals – wie auch heute – die politische Unterstützung für dieses Vorhaben erhalten haben und vor allem durch entsprechende finanzielle Fördermöglichkeiten den Ausbau des Radnetzes im Freizeit- aber auch im Alltagsverkehr vorantreiben konnten.”
Dieses hohe Engagement zur Qualitätssteigerung, das 2020 zur Anerkennung des Albtäler-Radwegs als Landesradfernweg geführt hatte, hob auch Verkehrsminister Hermann hervor. Er sagte: „Das Land fördert das Radfahren seit vielen Jahren. Neben der Initiative RadKULTUR, mit der wir Menschen motivieren, in ihrem Alltag ganz selbstverständlich aufs Rad zu steigen, haben wir 2020 das Thema Landesradfernwege angepackt. Ziel des Landes ist es, dass zukünftig mindestens drei Sterne entsprechend der ADFC-Qualitätsrouten nötig sind, um als Landesradfernweg ausgezeichnet zu werden. Da hat mich die Schwäbische Alb beeindruckt. Die Landkreise mit ihren Kommunen haben sich hier stark engagiert. Sie organisieren über eine neue und vom Land geförderte Geschäftstelle beim Schwäbische Alb Tourismusverband das Marketing und Qualitätsmanagement von drei weiteren Landesradfernwegen. “ Im Gegenzug übernimmt das Land die Kosten für Beschilderung und die Zertifizierung durch den ADFC und fördert den Infrastrukturausbau entsprechend der landesweit gültigen Qualitätsstandards.
Die touristischen Landesradfernwege gehören neben den Alltagsstrecken zwischen den Mittel- und Oberzentren im Land zum 2016 entwickelt und beschlossenen Landesradwegenetz “RadNETZ BW”. Mit der Qualitätsoffensive Landesradfernwege hat das Land vor allem die noch nicht gut aufgestellten Wege unterstützt, um sowohl die Infrastruktur als auch das Marketing zu verbessern. Neben dem Altäler-Radweg konnten auch der Remstal-Radweg sowie der Naturparkradweg im Schwarzwald in die Familie der Landesradfernwege aufgenommen werden. Damit kommt das Land dem Ziel der RadSTRATEGIE näher, beliebtestes Radreiseland Deutschlands zu werden.
„Der Albtäler-Radweg ist ein weiteres wichtiges Puzzleteil im Bereich der Landesradfernwege, so Marlene Bolz, Erste Landesbeamtin des Landkreises Heidenheim. „Er erfüllt einerseits höchste touristische Maßstäbe, unter anderem hinsichtlich der landschaftlich einmaligen Strecke. Zudem ist er fester Bestandteil der Radverkehrsinfrastruktur in Baden-Württemberg. Wir freuen uns darauf, diese gemeinsam geschaffene Struktur und die erfolgreiche Zusammenarbeit mit allen Beteiligten auch in Zukunft aufrechtzuerhalten und auszubauen.“
“Welch hohes touristische Potential attraktive, gut ausgeschilderte Radwege haben, hat uns die Zeit der Corona-Pandemie gezeigt”, sagte Wolfgang Koller. “Statt in die Ferne zu reisen, haben die Menschen in der Region ihre Heimat neu entdeckt und dafür gerne Angebote wie den Albtäler-Radweg genutzt. Von dieser erfolgreichen interkommunalen Zusammenarbeit profitieren deshalb nicht nur Menschen, die in unserer Region Urlaub machen, sondern die Einwohnerinnen und Einwohner ganz direkt.”
Im Anschluss an die Grußworte überreichte die Landesgeschäftsführerin des ADFC Baden-Württemberg, Kathleen Lumma, die Urkunde zur erfolgreichen Rezertifizierung der Radtour. Der Albtäler-Radweg erhielt zum vierten Mal in Folge vier Sterne – durchaus eine besondere Leistung der drei Landkreise. Die “Arbeitsgemeinschaft Albtäler” koordiniert den Erhalt des Qualitätsstandards und ist dabei vor allem auf die Unterstützung der Kommunen angewiesen. Auch das gesamte Marketing und die Pflege der Webseite werden von der Arbeitsgemeinschaft gestemmt.
Anschließend stieg die Jubiläumsgesellschaft direkt auf’s Rad, um unter der Führung des ADFC den Abschnitt des Albtäler-Radweges zwischen Westerheim und Wiesensteig zu erkunden. Vorbei an typischen Albhochflächen mit herrlichen Weitblicken, Wacholderheiden und Buchenwäldern, ging es durch das Hasental hinunter bis zum idyllischen Filsursprung. Dort wurden die Radlerinnen und Radler zum Abschluss der Veranstaltung mit heimischen Streuobstprodukten und weiteren regionalen Köstlichkeiten empfangen. Denn auch der regionale Genuss bei freundlichen Gastgeberinnen und Gastgebern kommt auf dem Albtäler-Radweg nicht zu kurz.
Foto: Urkundenübergabe Albtäler (v.l.n.r. Landrat Edgar Wolff (Landkreis Göppingen), Landesgeschäftsführerin ADFC BW Kathleen Lumma, Erste Landesbeamtin Marlene Bolz (Landkreis Heidenheim), Leiter des Fachdienstes Ländlicher Raum (Alb-Donau-Kreis) und Verkehrsminister Winfried Hermann)
Quellenangabe: Tobias Fröhner I Landkreis Göppingen
PM Landratsamt Göppingen Büro für Kreisentwicklung und Kommunikation Tourismusförderung