Der „Tag des Baumes“ wird dieses Jahr zum 70. Mal gefeiert. Das Jubiläum bietet einen willkommenen Anlass, bei botanischen Rundgängen die Schlossgärten des Landes zu erkunden. Im Fokus steht dieses Jahr zudem ein faszinierender heimischer Baum: Die Rotbuche macht mit ihrer Wahl zum „Baum des Jahres“ 2022 auf die Herausforderungen des Klimawandels aufmerksam. Mit wegweisenden Projekten wissen die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg ihre Schlossgärten zu wappnen.
Einzigartige Gartenanlage in Schwetzingen
Der Schlossgarten Schwetzingen ist wegen seiner Schönheit und Harmonie weit über die Landesgrenzen hinaus berühmt. Im englischen Landschaftsgarten gehören die Rotbuchen zum typischen Baumbestand. Bei einem Spaziergang durch den Landschaftsgarten, durchzogen von Schlängelwegen mit Gehölzgruppen und überraschenden Aussichten, kann man die charakteristischen Bäume entdecken. Für Friedrich Ludwig von Sckell, der die Gartenareale ab 1777 anlegte, waren die „dunkelblätterigen, glänzenden, kolossalen Rotbuchen“, mit „ihren schönen Formen, ihren sich erhebenden kräftigen Stämme, die nichts versteckt zeigen“ eine wichtige Zutat für den idealen Wald. Den großen alten Bäumen, teilweise über 200 Jahre alt, setzt allerdings der Klimawandel zu. Deshalb werden in der schlosseigenen Baumschule Sämlinge des Altbestandes und Setzlinge aus wärmeren Regionen gezogen – die Jungbäume sind so besser an die neuen Bedingungen angepasst.
Herrschaftliche Kastanienalleen
Regelmäßige Baumreihen und geschnittene Hecken: So ließ das Grafenpaar von Weikersheim in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts sein barockes Parterre rahmen. Der reich ausgestattete Garten mit Wasserspielen, ornamentalen Broderien und einer außergewöhnlichen Orangerie ist ein grünes Paradies. Die Kastanienalleen trennen den Lustgarten auf der einen Seite vom Stadtgarten und auf der anderen Seite vom Obstgarten. Dass die Rosskastanie von den Fürsten hochgeschätzt wurde, zeigt in Weikersheim ihr Standort. Entgegen den Regeln der Gartenkunst pflanzte Hofgärtner Pich die Bäume im hochherrschaftlichen Parterre, direkt am Schloss. Die Allee lädt damals wie heute zum Promenieren ein. Weitere alte Bäume finden sich im Obstgarten. Spätestens seit dem 16. Jahrhundert war der Bereich zwischen Grottenpavillon und dem Gewehrhaus eine Obstplantage, mit deren Früchten die höfische Tafel beliefert wurde. Heute stehen hier etwa 60 Bäume: In den Frühlingsmonaten blühen Birnen, Äpfel, Reineclauden, Zwetschgen und Quitten.
Baumvielfalt in den Gärten des Landes
Im Botanischen Garten Karlsruhe werden Besucherinnen und Besucher gleich am Eingang von einer 150 Jahre alten Hängerotbuche begrüßt. Der Garten ist ein grünes Kleinod mit heimischen und exotischen Pflanzen – mitten in der Großstadt. Besonders alte Baumriesen sind im idyllischen Garten von Schloss Favorite Rastatt zu entdecken: Ein kostenloser Übersichtsplan zeigt Gästen, wo die großen Linden und Rotbuchen im Schlossgarten stehen. Auch im Garten von Schloss Heidelberg gibt es jahrhundertealte Bäume zu besichtigen. Insgesamt stehen 14 Rotbuchen an der Scheffelterrasse am Rande des Schlossgartens. Einen Besuch ist zudem die besondere Baumsammlung im Schloss- und Kurpark am Residenzschloss Mergentheim wert. Im Arboretum finden sich rund 100 Baumarten aus der ganzen Welt – darunter Blutbuchen und Rotbuchen am Seeufer auf der großen Wiesenfläche.
Tag des Baumes
Der „Tag des Baumes“ wurde in Deutschland 1952 zum ersten Mal begangen. Jedes Jahr am 25. April erinnert er an die Bedeutung des Waldes und der Bäume. Die aktuellen Herausforderungen durch den Klimawandel prägen die Ausrichtung der Aktivitäten zunehmend. Die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg nehmen den „Tag des Baumes“ als Anlass auf die Schönheit der alten Riesen hinzuweisen, aber auch auf die verschiedenen wegweisenden biologischen Maßnahmen und Standortsanierungen, durch die der Erhalt gesichert wird und die Bäume vor Klimastress geschützt werden. Der Verein Baum des Jahres e.V. kürte in diesem Jahr die heimische Rotbuche zum „Baum des Jahres“ 2022. Ihr setzt zunehmende Hitze, Trockenheit und Sonneneinstrahlung besonders zu. Gäste können die Rotbuche in zahlreichen Monumenten bewundern.
Service und Information
Schloss und Schlossgarten Schwetzingen
ÖFFNUNGSZEITEN
Schlossgarten
- März bis 29. Oktober
Mo–So, Feiertag 9.00–20.00 Uhr
Schloss
- März bis 29. Oktober
Besichtigung nur mir Führung möglich
Mo–Fr 11.00–16.00 Uhr stündlich
Sa, So, Feiertag 10.30–17.00 Uhr halbstündlich
PREIS
Schlossgarten
Erwachsene 8,00 €
Ermäßigte 4,00 €
Familien 20,00 €
Schloss mit Führung
Erwachsene 11,00 €
Ermäßigte 5,50 €
Familien 27,50 €
Schloss und Schlossgarten Weikersheim
ÖFFNUNGSZEITEN
Schlossgarten
- April bis 31. Oktober
Di–So, Feiertag 9.00–18.00 Uhr
Schloss
- April bis 31. Oktober
Besichtigung nur mit Führung möglich
Di–So, Feiertag 10.00–18.00 Uhr stündlich
PREIS
Schloss und Garten inklusive Schlossführung
Erwachsene 6,50 €
Ermäßigte 3,30 €
Familien 16,30 €
Nur Schlossgarten
Erwachsene 3,50 €
Ermäßigte 1,80 €
Familien 8,80 €
HINWEISE
Seit 3. April 2022 gelten bei den Staatlichen Schlössern und Gärten Baden-Württemberg folgende Corona-Regeln:
Wir möchten auch gefährdeten Menschen und vulnerablen Gruppen weiterhin einen möglichst sicheren Aufenthalt bei uns ermöglichen. Die Maske ist ein effizientes Mittel, um sich und andere vor Infektionen zu schützen. Gerade in Innenräumen ist sonst die Ansteckungsgefahr hoch. Vor dem Hintergrund der hohen Infektionszahlen halten wir deshalb an der Maskenpflicht in Innenräumen bis auf Weiteres fest.
Bitte beachten Sie, dass für Personen über 18 Jahren die Pflicht zum Tragen von FFP2-Masken gilt (oder vergleichbar, bspw. KN95-/N95-/KF94-/KF95-Masken).
PM Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg