Starke Leistung: Käthchen im Boßlertunnel schon tausend Meter bergauf

Die DB Projekt Stuttgart–Ulm GmbH kommt beim Bau des Boßlertunnels, dem mit 8.806 Meter längsten Tunnel der Neubaustrecke Wendlingen–Ulm, wie geplant voran. Käthchen, die Tunnelvortriebsmaschine, hat am gestrigen Donnerstag, den 18. Juni 2015, spätabends in der Oströhre, in der später das Streckengleis Ulm–Stuttgart liegt, die Tausend-Meter-Marke erreicht.

Matthias Breidenstein, DB-Projektleiter für den Neubaustreckenabschnitt Albaufstieg, freut sich über die starke Leistung: „Wir hatten ab Mitte April 2015, als Käthchen losfuhr, etwa zwei Monate einkalkuliert, in denen sich die Mineure an den Berg und die Maschine eingewöhnen müssen. Dass wir nach etwas mehr als zwei Monaten schon mit der Maschine an der Tausend-Meter-Marke stehen, hatten wir so nicht unbedingt erwartet. Kompliment an alle Beteiligte.“

Seit dem 14. April 2015 fräst sich das 11,39 Meter durchmessende Schneidrad, angetrieben von knapp 6.200 PS, kontinuierlich in den Berg und bewegt die rund 2.480 Tonnen schwere und 110 Meter lange Tunnelvortriebsmaschine vorwärts, bergauf in Richtung des Zugangsstollens im Umpfental bei Gruibingen. „Wir haben die Maschine zwischenzeitlich so justiert, dass sie ihr Leistungspotential voll abrufen kann. 500 Meter Tunnelvortrieb wollen wir im Schnitt pro Monat schaffen“, so Breidenstein.

Die Tausend-Meter-Marke liegt – vom Startpunkt am Portal Aichelberg betrachtet – kurz hinter der Wildbrücke, die nördlich vom Tunnel gelegen bei Aichelberg die Autobahn A8 quert.

Beim Boßlertunnel haben Bahn und Auftragnehmer an einer Optimierung des Baus gearbeitet. Zunächst war der maschinelle Tunnelbau pro Tunnelröhre auf einer Länge von rund 2,8 Kilometern vorgesehen, doch die intensiven Erkundungen der geologischen Verhältnisse haben ergeben, dass die Geologie einen deutlich weiterreichenden Einsatz der Tunnelvortriebsmaschine ermöglicht. Deshalb plant die Bahn, in der zuerst aufgefahrenen Oströhre circa 7.500 Meter, in der Weströhre sogar 8.500 Meter – also fast die gesamte Strecke – mit der Tunnelvortriebsmaschine auffahren zu können.

Zusammen mit den Bereichen, die vorab in Spritzbetonbauweise erstellt wurden, sind etwa 1.800 Meter am Boßlertunnel hergestellt. Hinzu kommt der Zugangsstollen bei Gruibingen mit einer Länge von 948 Metern.

PM

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