Hermann arbeitet mit lokalen Mandatsträgern an einer Lösung für das Filstal

Anlässlich von Kritik über die Nichteinbeziehung des Bahnhofes Geislingen in das Metropolexpressnetz des Landes hat sich Minister Hermann nun mit Abgeordneten und Vertretern des Kreises getroffen.

Über das künftige Angebot im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) im Filstal (Kreis Göppingen) hat sich Verkehrsminister Winfried Hermann mit Landrat Wolff und den Landtagsabgeordneten Sascha Binder und Jörg Fritz ausgetauscht. Im Kreis wird kritisiert, dass das Land mit seinen Planungen zwar das Angebot beim Interregio-Express (IRE) vom derzeitigen Zweistundentakt auf einen Stundentakt bereits ab Ende 2016 verdoppelt, gleichzeitig die zusätzlichen Regionalbahnen (Metropolexpresse) mit allen Unterweghalten im Halbstundentakt nur bis Süßen fahren lässt. Wunsch des Kreises ist es, einen Halbstundentakt in S-Bahn-Qualität bis Geislingen (Steige) zu erhalten.

Verkehrsminister Hermann stellte im Gespräch klar: „Ein durchgängiger Halbstundentakt bis nach Geislingen ist in der derzeitigen Situation nicht darstellbar. Zum einen geben es die Fahrgastzahlen nicht her. Der Landesstandard, der ein landesweit einheitliches und an die Nachfrage angepasstes Angebot definiert, würde damit überschritten werden. Zum anderen können wir uns das nicht leisten, weil der Bundesfinanzminister den Ländern bisher eine bedarfsgerechte Zuweisung der sogenannten Regionalisierungsmittel für die Bestellung des SPNV verweigert.“ Landrat Edgar Wolff gab daraufhin erneut zu erkennen, dass der Kreis daran interessiert ist, sich im Rahmen eines Gesamtpakets an einem Halbstundentakt bis Geislingen, der die gewünschte S-Bahn-Qualität erreicht, finanziell zu beteiligen: „Ich kann mir grundsätzlich vorstellen, an dieser Stelle zu investieren, weil wir in der Region Stuttgart ein gutes Angebot im SPNV brauchen und das obere Filstal nicht abgehängt werden soll.“

Unter Beteiligung der Expertinnen und Experten aus dem Ministerium für Verkehr und Infrastruktur (MVI) und der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg (NVBW) wur-den Optionen diskutiert, wie das Angebot verbessert werden könnte. Durch die starke Nutzung der Strecke von Fernverkehrszügen, Güterzügen und Regionalverkehr sind die Spielräume begrenzt.

Kosten sollen ermittelt werden

Als Ergebnis wurde festgehalten, dass eine Arbeitsgruppe unter Beteiligung des Verbands Region Stuttgart (VRS) bis nach der Sommerpause klären soll, ob eine Verlängerung des Halbstundentakts bis Geislingen möglich ist. Hierfür soll geprüft werden, ob eine Verlängerung etwa durch eine andere Fahrplanlage der Regionalbahn erreicht werden kann. Da die Verlängerung aber voraussichtlich nur durch eine Ertüchtigung der Infrastruktur im Bahnhof Geislingen möglich sein wird, sollen zunächst die Kosten hierfür ermittelt werden. Dies soll dann die Grundlage für die Entscheidung sein, ob diese Investition für die relativ kurze Übergangszeit bis zur Inbetriebnahme von „Stuttgart 21″ überhaupt noch sinnvoll ist. Denn nach der Inbetriebnahme wird sich die Lage entspannen, da die Fernverkehrszüge dann über die Neubaustrecke fahren und dadurch Platz frei wird für den Regionalverkehr.

Das gemeinsame Ziel ist es, am Ende mit einem Beitrag des Landkreises ein Finanzierungsmodell für ein Gesamtpaket zu erstellen. Es soll – wie im ÖPNV-Pakt für die Region Stuttgart vorgesehen – Metropolexpresse im Halbstundentakt bis nach Geislingen in S-Bahn-Qualität ermöglichen.

PM

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