Zeitumstellung bringt Biorhythmus durcheinander * AOK wertet Untersuchung zu Schlafstörungen aus
Ab März 2015 ist es wieder soweit, die Nacht wird um eine Stunde verkürzt. Abends haben wir 1 Stunde länger Licht, morgens wird es später hell.
Am Sonntag, den 29 März um 2 Uhr MEZ (Nachts) werden die Uhren auf die Sommerzeit 2015 umgestellt. Diese Nacht im März ist dann um 1 Stunde verkürzt.
Erst im Herbst, am 25.10.2015 werden die Uhren in der Europäischen Union wieder um eine Stunde zurückgestellt, die Normalzeit (Winterzeit) beginnt. Die Uhr muss dafür am letzten Sonntag im Oktober zurückgestellt werden.
Jeder Dritte in Baden-Württemberg hat Probleme mit der Zeitumstellung und braucht ein paar Tage, um wieder in seinen normalen Schlafrhythmus zu kommen. Das hat eine Forsa-Umfrage im Auftrag der AOK Baden-Württemberg ergeben. Am kommenden Wochenende werden die Uhren wieder umgestellt, wer darauf empfindlich reagiert, muss sich also auf Schlafstörungen einstellen.
In der Umfrage gaben 38 Prozent an, dass sie im Schnitt weniger als sieben Stunden pro Nacht schlafen. „Für manche reicht das, andere brauchen mehr oder kommen sogar mit weniger aus“, sagt Johannes Bauernfeind, Geschäftsführer der AOK Neckar-Fils. „Der Schlafbedarf ist individuell sehr unterschiedlich.“ Wenn man allerdings seit mehr als einem Monat in der Woche drei Nächte oder mehr nicht durchgehend schlafen konnte und sich tagsüber müde und kraftlos fühlt, kann das ein Hinweis auf eine chronische Schlafstörung sein.
Im Gebiet Neckar-Fils, also den Landkreisen Göppingen und Esslingen, suchten nach aktuell ausgewerteten Zahlen der AOK im Jahr 2013 knapp 11.000 Versicherte wegen Schlafstörungen einen Arzt auf, das entspricht 3,5 Prozent aller Versicherten und liegt damit knapp unter dem baden-württembergischen Durchschnitt (4 Prozent).
Die Zahlen steigen seit Jahren an. Behandlungen wegen Schlafstörungen nehmen mit dem Lebensalter zu, die meisten Betroffenen gibt es in der Altersgruppe 75 bis 79 Jahren. Bis 70 sind Männer etwas häufiger betroffen, ab 70 dreht sich das Verhältnis um und Frauen schlafen schlechter.
„Die beste Grundlage für einen erholsamen Schlaf ist ausreichende Bewegung und eine ausgewogene Ernährung. Vor allem sollte man auf Alkohol und Nikotin verzichten, empfehlen unsere Experten“, so Bauernfeind. Wer den Eindruck hat, dass er unter Schlafstörungen leidet, sollte mit seinem Hausarzt darüber sprechen. Ist die Ursache gefunden, kann der Arzt die Therapie einleiten. Bei besonders hartnäckigen Störungen können Programme aus der kognitiven Verhaltenstherapie helfen. Bauernfeind: „Diese Programme sollen den Betroffenen helfen, langfristige Gewohnheiten und Schlafmuster zu verändern, um wieder zu einem erholsamen Schlaf zu finden.“
PM