Warnstreiks im öffentlichen Dienst der Länder gehen in die dritte Runde – heute 1.000 im Streik

Mit Arbeitsniederlegungen in Karlsruhe, Freiburg und Ulm hat heute die dritte Warnstreikwelle im öffentlichen Dienst der Länder Baden-Württemberg erreicht.

Zum Auftakt legten insgesamt 1.000 Beschäftigte am KIT und am Badischen Staatstheater, an Universitäten und Studierendenwerken in Freiburg und Ulm sowie weiteren Dienststellen die Arbeit nieder. In allen drei Städten fanden Kundgebungen statt.

Am morgigen Donnerstag ist der Höhepunkt der Streiks. In Stuttgart werden die Arbeitsniederlegungen bis Freitag ausgeweitet, um den Druck bis unmittelbar vor den Verhandlungen am Wochenende aufrecht zu erhalten.

Dagmar Schorsch-Brandt, stellvertretende ver.di Landesbezirksleiterin, sagte auf der Kundgebung in Ulm vor 400 Teilnehmern: „Je länger die Arbeitgeber ein Angebot verweigern desto wütender werden die Beschäftigten. Die Kolleginnen und Kollegen stellen sich langsam die Frage, ob sie ihren Dienstherren gar nichts wert sind.“

Der heutige ganztägige Streik führte unter anderem zur Schließung der Essensausgabe für das Personal an der Uni Freiburg in der Mensa 1. Am Badischen Staatstheater finden die heutigen Aufführungen nur mit Einschränkungen und ohne Bühnenbilder statt.

ver.di ruft bis Freitag weiter zu Warnstreiks u.a. in unserer Region auf:

Donnerstag, 26. März und Freitag 27. März in  Stuttgart

Warnstreik u.a. Universitäten Stuttgart und Hohenheim, die Landesbibliothek, Studierendenwerk, Staatliche Münze, Wilhelma, Staatsgalerie, Staatstheater, Landesmuseum, Lindenmuseum, Regierungspräsidium, das Statistische Landesamt, das Zentrum für Psychiatrie Winnenden, die Hochschulen für Technik und Medien, weitere Dienststellen.

Kundgebung von ver.di und den anderen ÖD-Gewerkschaften am Donnerstag um 12:30 Uhr vor dem Neuen Schloss. (Aufgerufen zum Protest sind auch kommunale Beschäftigte wegen der Kürzungspläne in der betrieblichen Rente ZVK)

Am Freitag ab 11.00 Uhr gemeinsame Aktion vor dem Abgeordnetenhaus zum Thema „befristete Arbeitsverträge“.

In den Verhandlungen für die 800.000 Tarifbeschäftigten im öffentlichen Dienst der Länder ist auch die dritte Runde am 16./17. März 2015 in Potsdam ohne Ergebnis geblieben. Vereinbart wurde, die Verhandlungen in einer vierten Runde am 28. März fortzusetzen.

Belastet werden die Verhandlungen vor allem durch den von den Arbeitgebern angestrebten Systemwechsel in der betrieblichen Altersversorgung.

ver.di fordert für die rund 800.000 Tarifbeschäftigten im öffentlichen Dienst der Länder (ohne Hessen) eine Entgelterhöhung von 5,5 Prozent, mindestens aber um 175 Euro monatlich bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Zusätzlich fordert ver.di die verbindliche Übernahme der Auszubildenden nach erfolgreich abgeschlossener Ausbildung im erlernten Beruf sowie eine Anhebung der Ausbildungsvergütungen um 100 Euro monatlich und eine Erhöhung des Urlaubsanspruchs für Auszubildende von 27 auf 30 Tage. Zusätzlich sollen sachgrundlose Befristungen tarifvertraglich ausgeschlossen und angestellte Lehrkräfte endlich tariflich eingruppiert werden. Das Tarifergebnis soll zeit- und inhaltsgleich auf die 1,2 Millionen Beamtinnen und Beamten sowie rund 700.000 Versorgungsempfänger (Pensionäre) übertragen werden.

In Baden-Württemberg (per 30.06.2013) sind 119.229 Angestellte direkt von den Verhandlungen betroffen, davon sind 32.914 nur befristet beschäftigt. Für 194.657 Beamtinnen und Beamte fordert ver.di von der Landesregierung die Übertragung des Tarifergebnisses für die Länder.

PM

 

 

 

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