Nachbetrachtung zu Pfingsten 2016

Auch in diesem Jahr haben viele Menschen die Pfingsttage genutzt, um unterwegs zu sein.

Zu Fuß auf den Wanderwegen der Schwäbischen Alb, mit dem Fahrrad zur sportlichen Höchstleistung, mit dem Auto und Motorrad ins Urlaubsquartier, vielleicht sogar mit dem Flugzeug in ferne Länder, um fremde Kulturen zu erkunden.

Jaeger, Simone-neuUnterwegssein passt gut zum kirchlichen Feiertag Pfingsten – nicht nur, weil im Mai dieses Jahr der Frühling lockt, sondern weil seit dem ersten Pfingsttag in Jerusalem der Heilige Geist die Kirche dazu antreibt, unterwegs zu sein. Mit dem Heiligen Geist erfüllt traten die Jünger hinaus auf die Straßen Jerusalems und verkündeten die frohe Botschaft, das Evangelium, den Menschen, die dort unterwegs waren. Aus der Verschlossenheit und Zurückgezogenheit treibt der Heilige Geist an, Fenster aufzureißen und Türen zu öffnen, um frischen Wind zu spüren, um aus der Enge und Ängstlichkeit hinauszutreten und unterwegs zu sein auf den Straßen der Städte und Dörfer, auf den Wegen des Alltags hin zu den Menschen.

Da passt es gut, dass auch in diesem Jahr viele katholische Kirchengemeinden unseres Dekanats an den Pfingsttagen ihre Türen öffnen für ökumenische Gottesdienste, um gemeinsam mit den evangelischen Christen am Ort zu feiern.

„Kirche unterwegs“ kann man in den kommenden Tagen in vielen katholischen Kirchengemeinden im Dekanat Göppingen-Geislingen erleben, wenn nach Pfingsten die Gläubigen bei den Fronleichnamsprozessionen betend und singend durch die Orte und Straßen ziehen.

„Kirche unterwegs“ heißt für die Notfallseelsorger und Notfallseelsorgerinnen unseres Landkreises sich aufmachen, wenn sie zu einem schweren Verkehrsunfall, Unglück oder Todesfall gerufen werden, um beizustehen und Trost zu spenden.

„Kirche unterwegs“ ist lebendig, wenn viele Kinder und Jugendliche in unseren kirchlichen Jugendverbänden ihre Ferien im Pfingstlager oder den Pfingstfreizeiten verbringen.

„Kirche unterwegs“ erleben in diesem Jahr wieder viele tausend Menschen, die sich aufmachen, um am 100. Katholikentag in Leipzig vom 25. Mai – 29. Mai 2016 teilzunehmen.

Das Leitwort zum Katholikentag „Seht, da ist der Mensch!“ zeigt die Richtung an wohin Kirche unterwegs ist. Unter www.katholikentag.de fallen verschiedene Beiträge Prominenter zum Leitwort auf, so Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesaußenminister:

Das Leitwort „rückt, ganz unaufdringlich und nebenbei, die Dinge an ihre richtige Stelle. Und nimmt die Menschen, ihre Bedürfnisse und Beziehungen untereinander, in den Blick. Mir geht es manchmal auf meinen Reisen so. Da komme ich in ein Land in einer Konfliktregion. Ich habe vorher viel gehört und gelesen, ich kenne die politisch vertrackte Lage und weiß von der wirtschaftlichen Not. Dann aber treffe ich auf optimistische Studenten, mutige Anwältinnen, zuversichtliche Eltern, und – hoffentlich! – auch ein paar verantwortungsvolle Politiker. Dann schöpfe ich Hoffnung: Die Zukunft ist offen. Wir können sie verändern – am besten gemeinsam.“

Da schreibt Winfried Kretschmann, Ministerpräsident von Baden-Württemberg:

„Das Leitwort ist aber auch ein Aufruf: Schaut auf diejenigen, die in ihrer Not zu uns kommen. Über eine Million Flüchtlinge haben bei uns im letzten Jahr Zuflucht und Schutz gesucht; das fordert unsere Gesellschaft bis an die Grenzen. Und trotzdem: Angesichts der vielen Flüchtlinge und der großen Probleme dürfen wir nicht das individuelle Schicksal übersehen.“

„Kirche unterwegs“ zu den Menschen, das sind wir hier im Landkreis Göppingen, in der Nachbarschaft, in unserem Dorf, unserer Stadt, in den Krankenhäusern, den Pflegeeinrichtungen, Schulen und Kindergärten. „Kirche unterwegs“, das heißt – dem Heiligen Geist heute eine Chance geben für ein Pfingsten 2016.

 

Dekanatsreferentin Simone Jäger

 

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