Sonntagsgedanken: Zukunftsängste

Die Frage, wie wir Menschen Zukunft gewinnen können, ist allgegenwärtig. Unsicherheiten sind nicht von der Hand zu weisen und machen uns Sorgen. Wir diskutieren sie leidenschaftlich, manchmal kontrovers, manchmal ratlos. Radikallösungen sind keine Allheilmittel.

Uwe BaehrWenn etwas nicht selbstverständlich ist, dann die Zukunft. Wir haben nicht einmal den Tag heute in der Hand. Den eigenen nicht – und den Tag der anderen auch nicht. Betroffen stellen wir gelegentlich fest, dass wir uns und anderen Menschen Zukunft verbauen. Eine letzte Einsicht, wie alles zusammenhängt, haben wir oftmals nicht. Wir sehen zu, wenn die Welt aus den Fugen gerät, wenn die Modelle platzen, wenn Sicherheiten zur Makulatur werden. Hochgebildete Schwätzer bevölkern die Talkshows, Meinungen werden gerührt wie Teig und den Eintagsfliegen wird langes Leben beschieden. Haben wir zu viele Ansprüche? Zu viele Versprechungen? Jedenfalls nicht die richtigen? Zum Teil müssen wir sogar sehr schmerzhaft erfahren, dass unsere eigenen Wahrheits- und Führungsansprüche an Lebenswirklichkeiten zerschellen. Sie fühlen sich dann wie eine Wunde an, die nicht heilen will. Wir führen dann Rückzugsgefechte – und bleiben im Zaun hängen. Es gibt doch den einen richtigen Weg, die eine richtige Führung, das eine richtige Ziel überhaupt nicht. Das Leben ist vielfältig, komplex und eben auch kompliziert. In der Diskussion bahnt sich das einen Weg. Das erlebe ich jeden Tag. Wenn ich dann mit meinen Gedanken durch die Geschichte streife, war es noch nie gut, nur eine Meinung, einen Weg, einen Traum zu haben, oder zuzulassen. Zur großen Sehnsucht der Menschen gehört die Freiheit, die Freiheit, eigene Wege zu finden, sich selbst zu verwirklichen, sich selbst viel zuzutrauen. Es geht um die Frage, wohin wir als Menschen, als Gesellschaft, auch als Kirche gehen – oder getrieben werden. Wie können wir, wie können unsere Kinder und Enkel eine gute Zukunft haben? Wie kann eine Welt, die doch so klein geworden ist, in Frieden bestehen? Wie können tödliche Gefahren in Überlebenschancen verwandelt werden? Dem gegenüber die Zusage Gottes: “Ihr werdet niemals zugrunde gehen, niemand kann euch meiner Hand entreißen. In einem irischen Segenswort heißt es: ..“ und bis wir uns wiedersehen, halte Gott dich fest in seiner Hand“ und will uns Mut machen darauf zu vertrauen, dass Jede und Jeder  von Gottes Hand getragen ist durch alle Höhen und Tiefen seines Lebensweges.

Diakon i.R. Uwe Bähr, Bruder Klaus Jebenhausen

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