Gedanken zum Aschermittwoch 2016

»Memento mori«- Bedenke, dass du sterben musst.

Felix-Mueller-15Der Aschermittwoch konfrontiert uns im Zeichen der Asche mit der Endlichkeit des Lebens. Die Besinnung auf Abschied, Vergänglichkeit, Tod will uns zu einer Lebenseinstellung führen, die aus der Umkehr, aus der »umgekehrten Richtung« kommt. Echte Osterfreude erfahren wir paradoxerweise, wenn wir dem Tod ins Auge blicken-sowohl dem Tod Jesu Christi, als auch dem eigenen Leiden und Sterben, das in der Nachfolge Christi zum »Leben in Fülle« führt (Joh 10,10). Der Aschermittwoch fordert uns zu einem Umgang mit dem Tod auf, der dem Leben dient, einem Leben, das Gott uns geschenkt hat und das den Tod nicht zu fürchten braucht. Erst von Ostern her gewinnt die Fastenzeit ihren Sinn. denn Ostern ist das Fest der Rettung unseres vergänglichen Lebens. – »Wenn du lernst. wie man stirbt, dann lernst du, wie man lebt«, lauter ein bekanntes Sprichwort.

Vor dem Hintergrund des „Memento mori“ ist auch das Evangelium zu verstehen. Fasten, Almosen, Beten: das Gute absichtslos tun, ohne sich damit zur Schau zu stellen, damit das Gute nicht zu einem vorzeigbaren Event verkommt. Der tiefste Sinn der Fastenzeit liegt darin, Gottes Nähe zu erfahren und seiner erneuernden Kraft gewiss zu werden. Fasten: die falschen Gewichte unseres Lebens hinter uns lassen, um transparent zu werden für die Wirklichkeit Gottes.

 

Dekanatsreferent Felix Müller

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