Am ersten Sonntag im Oktober feiern viele Gemeinden Erntedank. Bunte Altäre und volle Körbe zeigen: Wir haben Grund zum Danken.
Dankbar zu sein fällt nicht immer leicht. Sorgen, Belastungen und die Ansprüche des Alltags verdecken oft, was wir empfangen haben. Doch wenn wir etwas genauer nachdenken, merken wir schnell wie viel uns gegeben ist. So vieles was wir haben, ist nicht selbstverständlich. Es ist uns gegeben.
Darum ist es sinnvoll, immer wieder neu Danke zu sagen – für das Alltägliche wie für die kleinen und großen Dinge. Vielleicht ein gutes Gespräch, eine gelungene Begegnung, die Gesundheit oder schlicht der neue Tag, der uns geschenkt wird.
Und wer bewusst dankt, sieht sein Leben neu. Dankbarkeit verändert die Perspektive: Nicht mehr der Mangel steht im Mittelpunkt, sondern das Geschenk.
Meister Eckhart brachte es auf den Punkt: „Wenn du in deinem ganzen Leben nur ein einziges Gebet sprichst – und das heißt Danke –, dann würde das genügen.“
Das Evangelium dieses Sonntags spricht vom Senfkorn-Glauben, der Berge versetzen kann. Übertragen heißt das: Auch kleine Schritte der Dankbarkeit können Großes bewirken. Wer Danke sagt, wird gelassener, offener – und bereit zu teilen. Denn Dankbarkeit führt zur Einsicht, dass das Leben nicht nur für mich bestimmt ist.
Erntedank lädt ein, neu hinzusehen: Alles, was wir haben, ist Geschenk. Und auf ein Geschenk antwortet man am besten mit einem einzigen Wort – Danke.