Sonntagsgedanken: Maifeiertag vergangene Woche

Liebe Leserinnen und Leser,

Maifeiertag vergangene Woche. Mitglieder der Katholischen Arbeitnehmer Bewegung, gemeinsam mit dem Netzwerk Arbeitswelt, stehen wie jedes Jahr, zusammen mit vielen Menschen bei der Demo auf dem Schillerplatz in Göppingen. „Mach dich stark mit uns für eine gerechte Arbeitswelt.“

„Will man alles, was die Bibel über Gott und Mensch zu sagen hat, mit einem einzigen Wort zusammenfassen, so kommt allein der Begriff der Gerechtigkeit in Frage“ sagt der Theologe Frank Crüsemann. Dahin gehen meine Gedanken zurück, wenn ich auf die Texte zu diesem 4 Sonntag in der Osterzeit schaue. Auch Paulus und Barnabas demonstrieren. Sie wissen sich gesendet in der Sache Jesu, des Gerechten.

Manchmal muss jemand von außen kommen, um uns wieder zu verinnerlichen.

Diese zwei wollen verinnerlichen. Der Glaube, der sich nur mehr in Äußerlichkeiten zeigte, hatte sein wichtigstes Erkennungszeichen verloren. In ihre Art zu leben, hatte sich die Blutspur der Ungerechtigkeit eingeschlichen. Die Glut des Anfangs? Nur noch Asche. Innere Überzeugung, durch Gesetze und Vorschriften ersetzt.

Und jetzt kommen diese zwei und sagen plötzlich, dass alles anders sein sollte.  Ja war denn früher alles falsch? – Aber es war doch gar nichts Neues!

Von Anfang an hatte Gott nichts anderes mit den Menschen vor. Von Anfang an hatte er die Dinge so betont. Jesus, ihr Vorbild, lebte danach und erinnerte die Menschen daran, gemäß den Heiligen Schriften seines Volkes zu leben. Liebt Gott und liebt euren Nächsten und steht zueinander. Und achtet auf die Not der Elenden und Bedrückten. Nie hatte Gott anderes gesagt, anderes gewollt, anderes den Menschen ans Herz gelegt. Von dieser Grundausrichtung wichen die Menschen zu allen Zeiten ab.  Auf Jubeln und Jauchzen, folgte kurze Zeit danach, das „kreuzige ihn“.

So bleibt es eine Notwendigkeit auch für unsere Zeit und ja, auch in der Kirche immer wieder den Kurs zu korrigieren, immer wieder drauf zu schauen: Ist es das, was Gott von uns haben will, oder müssen wir uns wieder neu auf das Wesentliche, das Ursprüngliche besinnen?

Dazu schenkt uns Gott immer wieder mutige Frauen und Männer, die uns dabei helfen. Und nicht wenigen ist es so ergangen wie Paulus und Barnabas.

Es gilt zu jeder Zeit und egal in welchem Alter sich aufzumachen, und immer wieder neu zu beginnen – nicht auf den Wegen der Gewohnheit, sondern auf den Wegen, die Gott uns weist, zu gehen. So machen es uns die Jünger aus der Apostelgeschichte vor und wir sollten es ihnen gleichtun.

Es hilft nicht, zu sagen, dass wir dies oder jenes, schon immer so gemacht hätten, sondern freuen wir uns darüber, wenn uns Gottes Geist wieder neu die Richtung weist. Und folgen wir ihm. Denn nicht unser Brauchtum, auch nicht unsere Praxis, nicht einmal unsere Regeln und Ordnungen – allein er, gibt uns das ewige Leben, hören wir von Jesus im Evangelium. Amen. Eine gesegnete Zeit für Sie.

Diakon im Zivilberuf Josef Putz

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